Es war letzten Freitag als die rollende Prilblume ein paar Passknackernachweise eingefahren hat[1]. Das bunte Multituch (aka Schlauchschal aka Schlauchtuch) hat mich zum ersten Mal bei fast schon hochsommerlichen Temperaturen auf dem Motorrad begleitet.
Gekauft hatte ich es damit ich beim Einkaufen und bei Behördengängen nicht mit meinen düsteren, dunklen Tüchern unterwegs sein muss. Außerdem auch um eine Alternative zu meinem dicken Buff mit Windstopper[2] und der Buff Balaclava[3] zu haben. Die sind inzwischen auch schon fünf Jahre (und länger) im Einsatz.
Wegen der allgemeinen Maskenpflicht nutze ich meine diversen Multitücher inzwischen fast täglich. Im Handschuhfach liegen immer zwei Stück parat, zwischendurch werden sie mittels Handwäsche gereinigt.
Was die meisten meiner im Laufe der Jahre gekauften Tücher gemeinsam haben: Sie sind dunkel. Oder eben ganz schwarz. Mit einem Totenschädel beim Discounter an der Kasse zu stehen muss auch nicht unbedingt sein, oder? Geht auch anders, mit weniger »böser Motorradfahrer«-Optik.
Daher habe ich zwei »freundlichere« oder zumindest »buntere« Multitücher von P.A.C. bestellt.
Ende Mai 2020 habe ich das bunte »Mindiala«[4] und das blau-weiße »Arwana Dark Blue«[5] geordert.
Das eine Tuch für 16,95 €, das andere für 14,95 € – zuzüglich 1,95 € Versandkosten. Ja, nicht gerade superbillig, aus China bekam man letztes Jahr dafür 10 oder 20 Tücher. Die kosten dann aber aufgrund der aktuellen Nachfrage auch deutlich mehr als sonst.
Verkauf und Versand wurde durch »Sportmarket24« abgewickelt. Die Lieferung war zwei Tage nach dem Bestellen schon da. Das schafft kein 10er-Pack Tücher aus China. Genauer gesagt: Bestellt am 27. Mai, versendet am 28. Mai (siehe Poststempel) und zugestellt am 29. Mai. Top. Einfach nur Top.
Die Tücher werden ähnlich wie die Multitücher von Buff auf Pappkartons aufgezogen präsentiert. Die Pappkartons sind zwar recht groß, dafür fällt kein Plastiktütenmüll an – noch ein Detail bei welchem die Tücher von P.A.C. gegenüber den chinesischen Mitbewerbern punkten können.
Das bunte »Mindiala« wird für sommerlich-warme Tage empfohlen, das blau-weiße »Arwana Dark Blue« für den ganzjährigen Einsatz. So sagt es jedenfalls die jeweilige Beschriftung auf dem Pappkarton.
Damit wären wir dann auch schon bei der genaueren Betrachtung der Tücher und ihrer Präsentation beziehungsweise Verpackung angekommen.
Die Multitücher werden als »unisex« angeboten. Wie auch bei Tüchern anderer Hersteller sind sie 100% nahtlos gefertigt, antibakteriell, haben einen hohen Feuchtigkeitstransport, sind Atmungsaktiv, wirken geruchshemmend und sind schnell trocknend. Das Material ist zu 100% aus Polyester (Mikrofaser).
Wie stark der Unterschied zwischen »All Season« und »Warm & Sunny« ausfällt kann ich bislang nicht beurteilen. Bei Einkäufen wirken beide Tücher bei mir – rein subjektiv – identisch.
Auf dem Motorrad hatte ich bislang nur das bunte »Mindiala« im Einsatz. Kalt war es mir damit sicherlich nicht, aber in jedem Fall war es kühler als das Buff mit Windstopper. Das war ja auch der Plan beziehungsweise der gewünschte Effekt.
Die oben bereits erwähnten Preise sind übrigens auch auf den Pappkartons zu finden. Sie wirken nicht »coronabedingt erhöht« sondern kosten wohl schon immer so viel. Also handelt es sich um kein »krisengewinnorientiertes Angebot«.
Beim bunten »Mindiala« ist ein Anhänger von wegen »Coolmax®« angebracht. Was ist das? Zunächst mal ist es ein eingetragenes Warenzeichen der Firma ADVANSA, welche in Europa bei der Herstellung von Polyester führend ist. »Coolmax®« ist aber nicht nur ein anderer Name für Polyester welcher cool klingt, sondern sichert auch den Fasern eine besondere Beschaffenheit zu.
Die Oberfläche der Coolmax®-Fasern ist bis zu 25% größer als bei gängigen Polyesterfasern. Die größere Oberfläche sorgt dafür, dass beim Schwitzen entstandene Feuchtigkeit schneller und besser abtransportiert wird. Der Effekt: Die Haut bleibt trocken, daher klebt das Multituch auch nicht fest.
Da ich das Multituch stets über meine langen Haare ziehe kann ich bestätigen: Es funktioniert. Bei Tüchern aus Baumwolle habe ich nach einer mehrstündigen Motorradtour immer klatschnasse Haare und das Tuch ist mit Schweiß vollgesaugt. Nicht so bei dem Multifunktionstuch aus Polyester beziehungsweise »Coolmax®«.
Neben den Tragevarianten (siehe Bild unten) sind die Pappkartons auch mit einigen anderen Hinweisen versehen. Da wäre der Hinweis darauf, dass die Tücher eine Oeko-Tex®-Zertifizierung haben.
Da die Tücher direkt auf der Haut getragen werden, also als 1. Schicht direkt am Körper und zudem Schweiß ausgesetzt sind, sollten sie keine bedenklichen oder gar gesundheitsschädlichen Stoffe enthalten.
Die Produktion der Multifunktionstücher erfolgt nach deutschen Maßstäben. Als Qualitäts- und Sicherheitsmerkmal ist nicht nur das Tuch als Endprodukt, sondern tatsächlich alle 9 aufwändigen Produktionsschritte Oeko-Tex®-zertifiziert worden.[6]
Die Pflegehinweise für die Multitücher wurden auch auf die Pappkartons aufgedruckt. Wer keine Handwäsche machen will sondern seine Waschmaschine die Reinigung übernehmen lassen soll: 40′C kann das Material ab. Ich bevorzuge trotzdem die Handwäsche. Anschließend zum Trocknen einfach an die frische Luft hängen – fertig.
Das Material trocknet schnell. So wie man es ja auch schon mit dem Abtransport vom Schweiß im wahrsten Sinne des Wortes »am eigenen Leib« erleben durfte.
»Günstig gibt's per Internet aus dem Ausland« – daher haben die Produkte von P.A.C. auch aus einem anderen Grund ein besonderes Merkmal: »Made in Germany« steht auf dem Karton.
Ja, das wirkt sich sicherlich auch auf den Preis aus, aber irgendwie ist es ja auch eine Frage der Philosophie. Ich wohne in einer Ecke in Deutschland, welche früher viel Textilindustrie hatte. Davon zeugen noch Straßennamen und so manches Gebäude, in welchem schon seit Jahren oder Jahrzehnten kein Garn mehr gesponnen wurde.
P.A.C. Original Multifunktionstücher werden komplett in Deutschland hergestellt. Gegen die in anderen, fernen Ländern vorherrschenden Billiglöhne ist kein Kraut gewachsen. Also kosten die Tücher mehr. Auch wenn sie »auch nur aus Polyester sind«.
Wenn wir durch die aktuelle Krise etwas gelernt haben: Es macht durchaus Sinn das eine oder andere Produkt nicht ausschließlich aus fernen Ländern zu beziehen. Ansonsten schaut man schnell (oder erst mal langsam und kaum merklich) in die Röhre.
Daher: Wer P.A.C. Tücher kauft, kauft in Deutschland produzierte Waren und sichert so auch Arbeitsplätze in Europa.
Wie groß sind nun die beiden Tücher? Zunächst mal: Sie sind für Erwachsene gedacht. Produkte für Kinder hat P.A.C. ebenfalls im Sortiment.
Das bunte »Mindiala« ist etwa 50 cm lang. Eine übliche Länge für ein Multituch.
Die »Breite«, also die Kante an welchem der Schlauch geöffnet ist, beträgt 25 cm. Da das Material in gewissen Grenzen elastisch ist, kann es beim Überziehen über den Kopf gedehnt werden.
Auch die 25 cm sind eine gängige Größe, nur mein Buff Cyclone (mit Windstopper) hat andere Maße.
Im Laufe der Zeit weiten sich die Tücher immer etwas. So jedenfalls meine Erfahrung. Je häufiger getragen und gewaschen, desto mehr verzieht sich das Material. Bei billigen Multitüchern stärker als bei denen von Buff. Wie sich die Tücher von P.A.C. so schlagen wird die Zeit zeigen.
Bei meiner Bestellung lag ein Flyer bei. Wer bei https://www.headwear-shop.de/[7] bestellt, kann aktuell den Gutscheincode »TuchAuf« verwenden und erhält 10% Rabatt. Für mich kam die Information zu spät, vielleicht kann ihn ja jemand anderes nutzen?
Neben den klassischen Schlauchtüchern aus unterschiedlichen Materialen und mit diversen bunten (oder weniger bunten) Mustern gibt es dort auch »Mund-Nasen-Masken« mit Ohr-Ausschnitt. Also einem »kurzen Multituch mit freiliegenden Ohren«.
Einfach im Shop nach »PAC NM« suchen – es gibt auch eine Variante für Kinder!
Ich bevorzuge das klassische Multituch. Es schließt Kinn und Hals komplett mit ein und so habe ich – rein subjektiv – das Gefühl nicht »an der Maske vorbei zu atmen«. Muss jeder wissen was für ihn funktioniert beziehungsweise gut zu tragen ist.
Da die beiden Tücher unterschiedliche Eigenschaften haben sollen, lohnt sich auch der Größenvergleich.
Die »Breite« von 25 cm ist identisch. Aber die Länge ist unterschiedlich. Das blau-weiße »Arwana Dark Blue« ist ein kleines Stück kürzer.
Etwa 2 cm ist das blau-weiße Tuch kürzer. Ob das bei allen Modellen so ist weiß ich nicht. Beim Tragen hat die unterschiedliche Länge auch keinen großen Einfluss.
Wie man ein Multituch tragen kann ist ja schon dem bedruckten Pappkarton zu entnehmen. Ich trage die Multitücher unter dem Helm immer über Mund, Nase und Ohren gezogen. Wenn es lang genug ist, trage ich es auch als Balaclava.
Die beiden Tücher von P.A.C. sind lang genug das der Hals und der Nacken komplett bedeckt sind. Das luftdurchlässige Material ist bei sommerlichen Temperaturen sehr angenehm zu tragen. Da sich das Material im Gegensatz zu einem Tuch oder Schal aus Baumwolle nicht vollsaugt wird es auch nicht kalt wenn man nach Sonennuntergang noch damit unterwegs ist. Ich bin letzte Woche erst nach Mitternacht von meiner Tour heim gekommen. Auf der Autobahn mit 80 km/h einem LKW hinterher bei etwa 12°C waren mit dem dünnen P.A.C. kein Problem.
Kalt wurden nur die Finger in den Sommerhandschuhen – aber das ist ein anderes Problem (welches sich mit den Heizgriffen lösen ließ ).
Beim bunten »Mindiala« habe ich nur einen winzigen Kritikpunkt. Der Druck ist nicht endlos, man sieht deutlich eine Nahtstelle an den »Druckkanten«. Wenn man beim Anziehen vom Tuch darauf achtet, kann man diese Nahtstelle einfach rechts und links vom Kopf platzieren. Wer sie mittig über die Nase (oder knapp daneben) laufen lässt, zeigt sie deutlich dem Betrachter. Aber: Es ändert nichts an der Funktion. Es sieht eben irgendwie nach »Patchwork« aus. Und ganz ehrlich: MIt dem freundlich-bunten Muster ist auch die Naht kein Thema.
Beim Einkaufen hatte ich den Eindruck freundlicher bedient zu werden als mit meinen dunklen Tüchern. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. Geschadet hat das bunte Muster jedenfalls nicht.
Ich habe mir die Tücher von P.A.C. selbst gekauft. Der heutige Beitrag ist nicht gesponsort und ich habe auch keine kostenfreien Testmuster erhalten. Ich schreibe nur über zwei Multitücher von deren Qualität und Verarbeitung ich überzeugt bin.
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Datum: | 18.06.2020 |
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Kommentare
schrieb am 19.06.20 um 12:09 Uhr:
Ich habe so ein wasserdichtes PAC in schwarz und liebe es. Dein dunkelblaues gefällt mir auch, das Mindala wäre mir aber zu psychedlisch
schrieb am 19.06.20 um 13:43 Uhr:
Vielleicht sind deshalb die Kassiererinnen immer so gut drauf wenn ich mit dem Ding über Mund und Nase an der Kasse stehe?