Endlich wieder in der Garage, welche sogar fast schon frühlingshafte 8°C bieten konnte. Perfekt um endlich die Munitionskisten mit den bereits angeschafften Beschlägen[1] zu versehen und den später darin gelagerten Inhalt vor langen Fingern per Vorhängeschloss schützen zu können.
Wie schon im verlinkten Beitrag geschrieben bieten die Kisten selbst leider keine Möglichkeit zum Verschließen. Im Gegenteil: Man kann sie gleich an zwei Seiten öffnen. Die zur Sicherung angeschafften Beschläge aus Edelstahl (V4A) sollen diesen Missstand nun ändern und gleichzeitig auch den bei den Haltern von Touratech[2] vorhandenen Diebstahlschutz nicht ad absurdum führen.
Wie man auf dem Bild rechts sehen kann haben die Kisten zwar stabile und robuste Verschlüsse aus Metall. Diese müssen nun auf einer Seite permanent fixiert werden, während sie auf der anderen Seite mit einem Vorhängeschloss gesichert werden sollen.
Der glasfaserverstärkte Kunststoff lässt sich leicht bearbeiten.
Daher bietet der Umbau auch nur in etwa die gleiche Sicherheit wie bei einem normalen Kunststoffkoffer oder Topcase. Wer unbedingt an den Inhalt herankommen will und Zeit oder das entsprechende Werkzeug parat hat, wird auch die Kiste knacken können. Dies sei am Rande erwähnt, nicht das falsche Hoffnungen geweckt werden.
Zunächst die dauerhafte Fixierung jenes Riegels, welcher den Boden der Munitionskiste entriegeln würde. Für die Montage der Schraube aus Edelstahl muss ein Loch gebohrt werden. Das bereits im Riegel vorhandene Loch dient dabei als Durchführung und gibt die Position für die Bohrung vor.
Da sich unglücklicherweise genau an dieser Stelle auch eine Verstärkung befindet, muss man mit einem Dremel oder einem ähnlichen Werkzeug entsprechend Platz für die Unterlegscheibe und die Mutter schaffen.
Auf der Außenseite ist nur noch der Kopf der Schraube sowie eine weitere Unterlegscheibe zu sehen. Wird beides noch schwarz lackiert, fällt es sicherlich nicht weiter auf und der ein wenig vom Rost befallene Verschluss ist gegen weitere Korrosion geschützt.
Bleibt nun also noch die Modifikation am anderen Verschluss vorzunehmen. Dieser soll mit einem handelsüblichen Vorhängeschluss gesichert werden. Die Öse aus Edelstahl (V4A) soll unter dem geschlossenen Riegel ihren Platz finden.
Der Riegel selbst muss eine zusätzliche Bohrung erhalten, da das Vorhängeschloss sonst nicht eingesetzt werden kann.
Das Material vom Verschluss ist stabil genug und wird durch die zusätzliche Bohrung nicht sonderlich im Bezug auf die Stabilität verändert. Natürlich muss der Riegel nach dem Bohren wieder mit Lack vor Korrosion geschützt werden.
Die fest montierte Öse dient beim Öffnen und Schließen gleichzeitig auch als praktische Halterung für das Vorhängeschloss. Beim Öffnen wird zuerst der Riegel weggeklappt, dann kann das Vorhängeschloss einfach wieder nach unten gedreht werden. Es muss nicht vollständig von der Munitionskiste entfernt werden. Beim Schließen läuft es natürlich in umgekehrter Reihenfolge ab.
Für den direkten Vergleich sind rechts noch einmal beide Munitionskisten zu sehen. Die linke Kiste hat bereits das Vorhängeschloss erhalten, die rechte Kiste ist noch im Originalzustand.
Mit gutem Werkzeug ist der Umbau beziehungsweise die Montage der Beschläge in wenigen Minuten abgeschlossen.
Durch die Position der Schlösser auf der hinteren Seite (in Fahrtrichtung gesehen) erhoffe ich mir eine geringere Verschmutzung und somit auch ein einwandfreies Funktionieren der beiden Schlösser. Wie es sich tatsächlich beispielsweise während einer Regenfahrt verhält, werde ich dann vermutlich irgendwann im Laufe der Saison 2012 herausfinden.
Noch einmal die beiden Munitionskisten nebeneinander. Nur diesmal sind bei beiden sowohl am mit dem Vorhängeschloss versehenen Riegel wie auch am fest fixierten Riegel die Umbaumaßnahmen abgeschlossen.
Was man bisher nicht gesehen hat: An einem der beiden Kisten hat an der Oberseite der praktische Tragegriff gefehlt. Dieser war bereits beim Kauf nicht mehr vorhanden. Dafür war ein zweiter Tragegriff an der Unterseite der Kiste vorhanden. Dieser lässt sich relativ einfach entfernen, allerdings sollte man ein wenig Geduld, Silikonspray und eine Zange parat haben.
Sollte sich jemand aufgrund der Anleitung auf dieser Seite auch solche Kisten kaufen und montieren wollen: Sollte ein Riemen fehlen, kann man ihn einfach von der Unterseite oder der zweiten Kiste ausbauen. Einfach mit Silikonspray einsprühen, den Wulst mit der Zange zusammendrücken und unter dem Kunststoffsteg am Deckel hindurchdrücken.
Nachdem man so einen Trageriemen entfernt hat, kann man ihn an der richtigen Seite wieder gut mit Silikonspray geschmiert von innen nach außen unter der Brücke hindurchschieben. Die ganze Aktion hat bei mir in etwa fünf Minuten gedauert – inklusive Fotos.
Zum Schmieren habe ich einfach Silikonspray von Würth verwendet. Dies greift den Kunststoff nicht an und erleichtert die Demontage und Montage deutlich. Zuvor sollte man natürlich die Bügel und den Trageriemen von Staub und sonstigem Dreck befreien. Die knapp dreißig Jahre alten Kisten haben unter Umständen so einiges an Dreck an diesen Stellen angesammelt.
Bis zum nächsten und letzten Beitrag bezüglich der Montage der Munitionskisten wird es noch ein paar Wochen dauern. Ich komme erst im April wieder an meine XJ 600 S, daher muss die Montage der Halter von Touratech bis dahin verschoben werden.
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Datum: | 17.02.2012 |
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