In den letzten vier Tagen war ich rund 1'300 km unterwegs, etwa die Hälfte davon mit dem QBag Rucksack »05«[1] auf dem Rücken. Wie früher waren dies »nur« An- und Abfahrt zum Feriendomizil mit dem Rucksack, die übrige Zeit lag er ungenutzt in der Pension im Zimmer.
Was anders war als sonst: Sonst bin ich überwiegend auf der Autobahn mit dem Rucksack gefahren. Es waren nur wenige »kurvenreiche« Kilometer mit dem schwarz-gelben Ding auf dem Rücken dabei. Anders bei den letzten vier Tagen in Schwarzwald, Vogesen und auf dem Rückweg mit einer kleinen Prise des nordöstlichen Tafeljura: An- und Abfahrt 100% Landstraße, 0% Autobahnanteil und daher auch deutlich mehr Kurven als sonst.
Bei einem Eigengewicht von etwa 1,2 kg stehen einem etwa 40–45 l Volumen im Rucksack zur Verfügung. Ich habe primär Bekleidung eingepackt damit ich bei Frühstück und Abendessen nicht mit meinen Motorradklamotten auffalle.
Am Ende hatte ich mir 6,6 kg auf den Rücken geschnallt. Brutto versteht sich, also mit den etwa 1,2 kg vom Rucksack aus gewebeverstärktem PVC mit breiten Gurten und seinen diversen Verschlüssen.
Der Wickelverschluss hat wie üblich seinen Job gut erledigt, der breite Riemen mit Klettverschluss sichert oben noch einmal den Verschluss ab.
jedoch fällt mir jetzt an den beiden Seiten nach mehrfacher Benutzung in den letzten beiden Jahren (ich habe den Rucksack seit 2016 im Einsatz) ein kleiner Mangel auf: Die beiden Verschlüsse, welche den Rollverschluss nach unten abspannen sind »günstig«.
Ich glaube die ersetze ich dann mal im Winter gegen welche von ITW Nexus. Zwei Schnallen kosten unter 2 Euro, aber dank der »Widerhaken« im Verschluss können sie sich nicht alleine öffnen. Bei den Schnallen am QBag Rucksack »05« ist dies durch Druck auf nur einer Seite leider möglich. Ist zwar bei mir noch nicht vorgekommen, aber wenn man für kleines Geld etwas optimieren kann, dann sollte man das auch tun.
Ansonsten bin ich mit dem Rucksack und der Verarbeitung zufrieden. Ich hatte ihn primär gekauft um ihn zum Mitführen von Bekleidung gekauft. Wenn man mal irgendwohin fährt und einen kleinen Besuch macht, hat man »normale Klamotten« mit dabei und muss nicht in der Motorradkluft mit am Tisch oder Grill sitzen.
Zurück zum »wie fühlt es sich an«, insbesondere wenn man ihn längere Zeit am Stück umgeschnallt hat. Dank Hüft- und Brustgurt bleibt der Rucksack stabil am Rücken. Er schlingert daher nicht in Kurven der Schwerkraft folgend frei auf dem Rücken hin und her sondern bleibt an seinem Platz. Auf Geraden hat er ebenfalls keinen Spielraum. Nichts flattert, nichts drückt. Auch dank der großzügig dimensionierten Polster und sicherlich auch wegen dem unter der Jacke befindlichen Rückenprotektor.
Ich bin gestern jedenfalls nach rund 9,5 Stunden mit dem Rucksack auf dem Rücken noch recht entspannt abgestiegen. Aber ich war auch froh als ich ihn absetzen konnte. Die 6,6 kg (brutto) machen sich primär beim Bremsen bemerkbar. Dann drücken sie zusätzlich und wollen mit den Armen abgestützt werden.
Während der Fahrt konnte ich den Rucksack auf der Sitzbank »abstellen«. Die stufenförmig angeordnete Sitzbank meiner BMW R 1150 GS erlaubt mir dies. Bei einer durchgehend flachen Sitzbank geht diese Option natürlich flöten.
Ich weiß das es Stimmen gibt, welche jegliche Art von Rucksack auf dem Motorrad ablehnen. Insbesondere dann, wenn man längere Strecken fährt. Man hat zusätzliches Gewicht auf dem Rücken und bei einem Unfall auch einen »idealen Einschlagspunkt« beziehungsweise einen »Kraftverstärker« da die zusätzlichen 6,6 kg (in meinem Fall) auch bei einem Sturz mitmischen und abgebremst werden müssen.
An den beiden Tagen an denen ich ohne den Rucksack gefahren bin habe ich mich ehrlich gesagt auch etwas wohler gefühlt, »freier« sozusagen. Dafür musste ich mich nicht zwischen Gepäckrolle und Tank irgendwie auf die nicht gerade niedrige Sitzbank der R 1150 GS bemühen – und wegen der Passknackernachweise bin ich relativ häufig ab- und wieder aufgestiegen.
Warum ich noch nicht die Alukoffer montiert habe? Da fehlen noch immer Schrauben. Jetzt wird's ja deutlich kühler und ich werde dann sicherlich die Zeit haben an dem Projekt weiterzumachen. Die Sonne vom glücklicherweise noch etwas verlängerten »goldenen Herbst« wird ja nicht mehr so sehr locken?
Abschließend: Der Rucksack wird so wie er ist bereits seit 2010 von Polo[2] angeboten und ist auch in hellgrau-schwarz (statt gelb-schwarz) erhältlich. Er scheint also recht häufig gekauft zu werden, ansonsten wäre er wohl schon längst aus dem Sortiment geflogen?
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Datum: | 10.09.2019 |
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Kommentare
schrieb am 31.10.18 um 13:05 Uhr:
Einen 20 Jahre alten Rucksack habe ich auch, benutze ihn aber auf Reisen höchstens als letzes Mittel. Wenn Tankrucksack, Koffer, Seitentaschen und Packsäcke schon voll sind. Während der Reise, wenn die Verpflegung gegessen ist, dann wird auch der Rucksack leichter, da kommen dann höchstens noch Sandalen und Hose rein.
Grundsätzlich sind Rucksäcke käse, weil das Gewicht auf´m Rücken ganz schon Kraft kostet... besonders bei 8-15 Std. auf´m Bock!
schrieb am 31.10.18 um 21:16 Uhr:
Mich würde ja interessieren wie sich 2 kg (da 2 Liter) Wasser auf dem Rücken so anfühlen. Bei der Blogparade (welche heute ihren letzten Tag hat) kamen ja einige Trinkrucksackträger zu Wort. Der »Camelbak Classic« wäre sogar farblich passend zu meinem Klapphelm bei AmazonAnzeige für 39 Euro derzeit erhältlich.