Wer ein Navigationsgerät am Motorrad verwenden will hat verschiedene Befestigungsmöglichkeiten. Beispielsweise fest mit dem Lenker verschraubte Grundträger. Oder Halterungen welche einen Saugnapf aufnehmen können. Oder Tankrucksäcke mit Fächern für Navigationsgeräte. Oder, oder, oder.
Was ich bisher immer gesucht aber nie gefunden habe: Eine einfache aber stabile Tasche welche am Lenker befestigt werden kann. Dabei hatte ich so etwas sogar schon diesen Sommer gesehen – bloß nicht realisiert.
Bei Hein Gericke[1] gibt es die »streetline GPS Tasche« für knapp unter 15 Euro. Sie wird separat angeboten, ich habe sie bisher immer nur in Verbindung mit einem streetline Tankrucksack gesehen und dachte sie wäre Bestandteil von eben diesem Set.
Die Tasche wird allerdings als Zubehör verkauft. Zu einigen der Tankrucksäcke ausder Serie streetline passt die GPS Tasche und kann auf der Oberseite mittels Klettverschluss sicher befestigt werden.
Mit einer Größe von etwa 140 x 120 mm bietet die Tasche Platz für normale Navigationsgeräte.
Bei den inzwischen recht beliebten Navigationsgeräten im Breitbildformat könnte es zu Problemen kommen, daher zum Kauf nach Möglichkeit das Navigationsgerät mitnehmen.
Obwohl »MADE IN CHINA« und dem recht günstigen Preis wirkt die Tasche für Navigationsgeräte hochwertig und auch stabil. Insbesondere die beiden Riemen mit Klettverschlüssen sind mehr als ausreichend für eine sichere Befestigung dimensioniert worden.
Mein einziger Kritikpunkt: Zumindest an der XJ 600 S/N sind die Riemen ein wenig knapp. Eine sichere Befestigung ist gerade noch möglich. Wären die Riemen nur 2-3 cm länger wäre es perfekt. So stören die Klemmböcke beziehungsweise liegt die Tasche auf ihnen auf und ist so noch ein Stück von der Stange entfernt.
Im Inneren der Tasche befindet sich ein zusätzliches Polster aus aufgeschäumtem Kunststoff. es ist stabil genug um der Tasche eine Form zu geben und kann gegebenenfalls an das Navigationsgerät angepasst werden.
Da das Polster nicht die ganze Tasche ausfüllt könnte man auch einen Teil vom Kabel welches für die Stromversorgung des Navigationsgeräts sorgt in der Tasche unterbringen.
Die Befestigung des Navigationsgeräts ist simpel aber effektiv gelöst. Die Halterung bestet aus zwei über Kreuz geführte Gummibänder welche das Navigationsgerät an seinem Platz halten.
Das Navigationsgerät wird so auch stets an die Kunststofffolie der Tasche herangezogen. Daher war auch bei meinen ersten Versuchen eine problemlose Bedienung mit den Fingern durch die Kunststofffolie hindurch möglich.
Für den Praxistest der GPS Tasche verwende ich mein eigenes Navigationsgerät. Ein schon ein wenig älteres Garmin Nüvi 205, welches ich seit November 2008 in meinem PKW verwendet habe.
Es füllt die Tasche nicht wirklich aus, rutscht aber auch nicht übermäßig in der streetline GPS Tasche herum.
Aktuelle Navigationsgeräte sind ein klein wenig größer und würden die Tasche sicherlich ausfüllen. Ein Modell mit »dickerer« Konstruktion wie etwa das Navigationsgerät Tomtom One XL passt eigentlich ohne die zusätzliche Polsterung in die Tasche.
Was natürlich auch wichtig ist: Die Öffnung an welcher ein Kabel aus der Tasche herausgeführt werden kann. Die Öffnung ist groß genug das auch ein USB-Stecker Typ A hindurch passt. Ein häufig bei Navigationsgeräten anzutreffender Stecker Typ Mini-B 5-polig passt natürlich auch hindurch – schließlich ist er kleiner.
Ein kleines aber nützliches Detail: Der Reißverschluss wird mit einem Druckknopf fixiert. So kann er nicht im Fahrtwind gegen den Tank schlagen und dort eventuell Spuren hinterlassen.
Doch genug der Details und weiter mit der Montage am Motorrad und wie sich die GPS Tasche dort so macht. Bei meiner XJ 600 S Diversion können die beiden Riemen zwischen den Klemmböcken hindurch geführt werden. Wie oben bereits erwähnt ist die Halterung sicher, allerdings wären geringfügig längere Riemen von Vorteil.
Nicht darüber wundern das man die Karte auf dem Navigationsgerät nicht wirklich gut erkennen kann. Ich habe die Bilder mit Blitzlicht gemacht, da wird natürlich der Blitz von der Kunststofffolie reflektiert. Auf dem Bild rechts kann man die Karte in etwa so erkennen wie es real auch war. Wobei selbst hier das Bild einen schlechteren Eindruck vermittelt als es in der Realität wirklich ist.
Da der Lenker sich während der Fahrt zwangsläufig bewegt ist man natürlich um den Lack auf dem Tank besorgt. Die Sorge ist im Falle der Montage an einer XJ 600 S/N unberechtigt da die Tasche nicht auf dem Tank aufliegt. Der Abstand zwischen Tank und GPS Tasche ist mehr als ausreichend.
Wer schon auf einer Seite des Lenkers Bedienelemente untergebracht hat und diese auch zusammen mit der GPS Tasche noch bedienen möchte, kann die Tasche auch nach rechts oder links versetzen.
Dabei ergibt sich der Vorteil, dass die Tasche ein wenig tiefer sitzt und der Klettverschluss auf den Riemen besser genutzt werden kann. Allerdings hat die etwas tiefere Montage den Nachteil, dass die Tasche auch dem Tank beziehungsweise dem Lack auf dem Tank deutlich näher kommt.
Die eleganteste Verwendung der streetline GPS Tasche ist und bleibt sicherlich die Montage auf einem der streetline Tankrucksäcke. Am kommenden Samstag werde ich die GPS Tasche auf einer kleinen Tour mal ausprobieren. Der erste Eindruck ist jedenfalls durchweg positiv und die mittige Befestigung am Lenker meiner XJ 600 S Diversion wird sich sicherlich auch bewähren.
Abschließend noch ein letztes Detail der streetline GPS Tasche: Der spritzwassergeschützte Reißverschluss. Sollte man in schlechtes Wetter geraten wird er sicherlich die Feuchtigkeit nicht so schnell ins Innere der Tasche lassen wie bei einem normalen Reißverschluss. Wer mit ein Motorrad mit Scheibe fährt, hat das Problem gleich noch ein wenig vermindert.
Sollte sich nun jemand nun für den Kauf der GPS Tasche entschieden haben aber noch nicht wissen wie er den Stromanschluss für sein Navigationsgerät realisieren könnte: www.600ccm.info – Steckdose für das Bordnetz nachrüsten . Viel Spaß beim Lesen.
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Datum: | 22.09.2011 |
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