Mein Beitrag über die Instant Nudeln im Trangia Armeekocher[1] sorgen regelmäßig für neue E-Mails in meinem Posteingang. Viele Fragen kann ich beantworten, eine Frage hatte nun diesen heutigen Beitrag im Blog zur Folge: »Kann man eigentlich den Esbit Klappkocher mit dem Trangia Brenner kombinieren? Weißt du das?«.
Ich wusste es nicht. Aber ich hatte in einem von mir vor etlichen Jahren aufgekauften Konvolut von Bundeswehrausrüstungsteilen einen alten Esbit Klappkocher (ohne Esbit) und den Trangia, den habe ich natürlich auch noch.
Wie man auf dem Bild rechts deutlich erkennen kann, hat die Kombination eher etwas von den eventuell aus der eigenen Kindheit (oder der Kindheit vom Nachwuchs ) bekannten Steckhhäuser[2]. Rund und eckig? Das will nicht so richtig passen. Aber pfiffige Bastler haben einen Weg gefunden: Boden herausschneiden[3], schon funktioniert das Ganze.
Wie der Esbit Klappkocher aussieht und wieso das Runde nicht wirklich in das Eckige passt, liefere ich dann einfach mal in Form von ein paar Bildern und etwas Text.
Der Brennstoff und Kocher in seiner aktuellen Form existieren in nahezu unveränderter Form schon seit den 1930er Jahren. Der Markenname Esbit ist eine Abkürzung für »Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform« und hatte seinerzeit seinen Sitz bei Stuttgart, wo die Firma 1933 von Erich Schumm gegründet wurde und drei Jahre später der Trockenbrennstoff unter dem Namen »Esbit« entwickelt und produziert wurde. Weitere Informationen zum Erfinder des Kochers mit Trockenbrennstoff sind auf der offiziellen Website der Stadt Murrhardt[4] zu finden.
Sowohl bei der Wehrmacht wie später dann auch bei der Bundeswehr (und in abgewandelter Form auch bei der NVA) kamen die Kocher zum Einsatz. Aus Bundeswehrbeständen stammt auch das Modell unbekannten Alters, welches sich in meinem Besitz befindet. Offensichtlich mehrfach genutzt und mit entsprechenden Gebrauchsspuren versehen. Das verzinkte Stahlblech ist mittlerweile nicht nur verfärbt, sondern hatte an zwei Stellen leider auch schon Rost angesetzt. Für die Bilder habe ich den Kocher mit sanften Mitteln noch einmal ein wenig »aufpoliert«.
Zusammengeklappt hat der Kocher ein Maß von 100 x 80 x 20 mm und – ohne Brennstoff – ein Gewicht von etwa 88 g (angerostet eventuell ein paar Gramm mehr ). Die Brennstofftabletten passen in den zusammengeklappten Kocher, dann wiegt das komplette Paket rund 170 g.
Die gesamte Konstruktion ist zwar durchdacht aber eben auch sehr spartanisch. Das in rund 80 Jahren nicht viel am Kocher verändert wurde, spricht einerseits für ihn, andererseits ist er allerdings auch nicht mehr als ein Notkocher. Mit moderneren Kochern beziehungsweise Brennern kann er in Punkto Heizleistung und den Kosten für den Brennstoff nicht wirklich mithalten. Dafür ist der Kocher beziehungsweise das Gestell sehr günstig in der Anschaffung.
Mittlerweile gibt es den Kocher gebraucht ab 2 Euro, neu inklusive Brennstoff für etwa 7,50 Euro und in einer größeren Version mit Bezeichnung »XL« inklusive Brennstoff für rund 20 Euro.
Bezeichnung | Funktion / Zustand | Preis |
---|---|---|
Esbitkocher klein gebrauchtAnzeige | Gebrauchter Kocher aus Beständen von Bundeswehr oder Rettungsdiensten. Kann ziemlich »verzundert« sein und auch Roststellen aufweisen. Ohne Brennstoff. |
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Esbit TaschenkocherAnzeige | Neuer Kocher ohne Gebrauchsspuren inklusive Trockenbrennstoff (20 x 4 Gramm) |
10,35 € inkl. Versand |
Esbit-Trockenbrennstoff (20 x 4 Gramm)Anzeige | Trockenbrennstoff für den bekannten »kleinen« Esbit Faltkocher. |
3,36 € zzgl. Versand |
Esbit Taschenkocher XLAnzeige | Der »große Bruder« vom kleinen Faltkocher. 130 x 96 x 40 mm groß (zusammengeklappt), benötigt größere Brennstofftabletten als der kleine, originale Kocher. Artikelzustand: Neu. |
20,25 € zzgl. Versand |
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Große Brennstoffwürfel mit 14 Gramm pro Stück. Die Variante für den kleinen Kocher hat 4 Gramm pro Stück. Wird für den Betrieb vom »Taschenkocher XL« benötigt. |
5,50 € zzgl. Versand |
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Wer noch Brennstoff hat, kann getrost für den Einstieg zu einem gebrauchten Klappkocher greifen. Wer keinen Brennstoff hat, kommt mit einem nagelneuen Exemplar samt Brennstoff günstiger davon.
Der nach dem gleichen Prinzip aufgebaute Kocher »XL« ist nicht nur größer, sondern braucht auch entsprechend größere Brennstofftabletten. Dafür kann er das Defizit der geringen Brennleistung des originalen, also kleinen Modells (auf den Bildern hier zu sehen) etwas kompensieren.
Genutzt werden kann das Gestell – außer als Transportschutz für den Brennstoff – in zwei Positionen: Entweder werden die Seitenteile ganz ausgeklappt und stehen somit in einem Winkel von 90° oder sie werden nicht ganz ausgeklappt und rasten so in der anderen Stufe sicher ein. Zumindest so sicher, dass man sich eine Tasse Tee oder eine Fertigmahlzeit zubereiten kann.
Damit eine Tasse (für den Tee) auf den Klappkocher passt, wird dieser einfach wie auf dem Bild zu sehen nicht ganz aufgeklappt. Die Seitenteile arretieren und die Tasse samt Inhalt sorgen daher nicht dafür, dass der Kocher »von selbst« zusammenklappt.
Nach der Vorstellung des Klappkochers für Esbit Trockenbrennstoff komme ich jetzt (endlich) zu ein paar Bildern weshalb eine Kombination von Trangia Brenner und Klappkocher nicht einfach möglich ist.
Stellt man den Brenner in den aufgeklappten Esbitkocher, steht er zu hoch. Der Topf würde auf dem Trangia Brenner aufstehen, daher geht es so nicht.
Stellt man den Brenner unter das Gestell, wird es nicht besser. Wie soll die Flamme den relativ großen Abstand zwischen Brenner und Topf überwinden wenn dazwischen auch noch das verzinkte Blech des Esbit Klappkochers ist?
Während ich mit dem Brenner und dem Klappkocher so herumexperimentiert habe, kam eine andere Idee auf: Für 4 Euro bekommt man zwei der Klappkocher in gebrauchtem Zustand.
Oder man holt sich einen gebrauchten und einen neuen Klappkocher samt Brennstoff für insgesamt etwa 9 Euro.
Warum zwei Klappkocher? Damit man diese um 90° gedreht aufstellen kann. In die Mitte kommt dann der Brenner von Trangia. Wäre zumindest mal einen Versuch wert. Ich werde mir mal noch einen zweiten Klappkocher besorgen und dann berichten.
Gewichtsoptimiert wäre die Variante natürlich nicht. Aber diesbezüglich setze ich – zumindest derzeit – keine Prioritäten. Auf dem Motorrad nimmt man natürlich auch nicht gerne unnötiges Gewicht mit. Anders als bei den Wanderern, welche bei ihrer Alpenüberquerung auf jedes Gramm im Gepäck achten müssen, kann man da auf dem Motorrad etwas nachlässiger sein.
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Datum: | 06.09.2015 |
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