Vom Messer im letzten Beitrag[1] komme ich heute zum Verzehr von Instantnudeln und deren Zubereitung in meinem schwedischen Armeekocher. Diesen habe ich schon einige Jahre, bin aber noch immer sehr zufrieden mit ihm. Funktioniert einwandfrei und war damals nicht teuer.
Inzwischen bekommt man leider kaum noch originale Exemplare, dafür gibt es wohl ganz brauchbare Nachbauten [2] für etwa 18 Euro (inkl. Brenner).
Wer ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen möchte (und vielleicht lieber einen neuen und keinen gebrauchten Topf haben will), wird vermutlich beim Trangia Kocher 27-1 Ultralight[3] aus der aktuellen Produktion fündig beziehungweise glücklich. Zumal das Set zwei Töpfe und eine Bratpfanne zu bieten hat.
Eins haben alle drei Kocher gemeinsam: Sie eignen sich vorzüglich für die Zubereitung von Instant Nudeln. Oder als was sie auch bekannt sind: Glutamatbomben mit nicht unbedingt gesunden Eigenschaften. Aber wenn man sich nicht ausschließlich davon ernährt, kann man auch unterwegs mal auf sie ausweichen. Schnell zubereitet, teilweise gut im Geschmack und günstig – aber eben kein Ersatz für eine vernünftige Ernährung. Für Energie habe ich daher keine Nudeln, sondern Schokolade auf meinen Touren dabei. Aber man kann ja auch nicht den ganzen Tag nur Schokolade essen.
Die bei uns als »Instant Nudeln« oder allgemein als »Ramen« bekannten Fertiggerichte sind aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und der schnellen Zubereitung nicht nur bei Studenten beliebt.
Es gibt eine große Vielfalt von Geschmacksrichtungen, eine »komplette« Mahlzeit ist binnen weniger Minuten zubereitet und sie sind sehr kompakt verpackt. Spricht also auch für eine Lösung wenn man beispielsweise mit Campingkocher und Motorrad unterwegs ist? Dies ist durchaus der Fall. Zumal es niemanden stören wird, wenn die vorgepackten »Nudelpakete« beim Transport ein wenig zerbröseln. Bei Keksen wäre dies deutlich unangenehmer.
Die Zubereitung der Nudeln ist wirklich kinderleicht, da bei den meisten Varianten der unterschiedlichen Hersteller ein wenig heißes Wasser und etwa 3–5 min ausreichen, um eine fertige Nudel-Mahlzeit zuzubereiten. Noch etwas Brot dazu, schon hat man etwas gegen den Hunger getan.
Im Trangia Armeekocher sind daher die Nudeln auch recht schnell zubereitet. Es dauert vielleicht etwas länger bis das Wasser auf Temperatur ist, danach geht aber alles recht flott.
Wie man auf den Bildern sehen kann, verbrennen die Dämpfe vom Spiritus zunächst bläulich und sind dabei fast unsichtbar. Nach wenigen Minuten hat sich der Brenner aber soweit erwärmt, dass er auf Betriebstemperatur ist und »so richtig loslegt«. Bei mir hat das Auspacken der Nudeln (samt Fotografieren) ausgereicht damit der Brenner mit deutlich sichtbaren gelben Flammen das Wasser im Topf erwärmt.
Sobald das Wasser kocht, können die in der Regel zu rechtwinkligen Paketen zusammengedrückten Nudeln hineingeworfen werden. Durch die Form des Topfs passen die Nudeln bei etwa 300–400 ml Wasser hinein und sind dann auch vollständig mit kochendem Wasser bedeckt.
Ein wenig köcheln lassen, anschließend den Topf vom Brenner nehmen und die Flammen löschen. Dies geht beim Trangia Brenner ganz einfach: Den Deckel des Brenners verkehrtherum auf den Brenner legen, schon sind die Flammen gelöscht. Damit dies möglichst zielgenau funktioniert, kann beispielsweise eine Griffzange verwendet werden.
Wenn die Nudeln lange genug gekocht haben, was meistens eben nach 3–5 Minuten erledigt ist, schüttet man noch die Gewürzmischung und das Öl nach. Beide Zutaten sind zusammen mit dem Nudeln im Pack zu finden. Nicht nur bei den Ramen von Nissin, sondern auch bei den Produkten anderer Hersteller.
Die von mir gewählten Nissin Demae Ramen mit Geschmacksrichtung »Spicy«[4] findet man in den Supermärkten für 0,75–1,45 Euro. Wieso die Preisspanne so groß ist, konnte mir keiner erklären. Angebot und Nachfrage vielleicht?
Ob einem die scharfe (und somit eigentlich nur scharf schmeckende) Variante »Spicy« zusagt, sollte man daheim vor dem Antritt der Campingtour testen. Auch wie gut man die Kombination von Öl und Gewürzmischung verträgt. Ist nicht unbedingt für jeden gut verträglich, wie ich es schon eimal vor einigen Jahren miterleben musste.
Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt lieber normale Nudeln und eine längere Kochzeit in Kauf. Ketchup oder eine für den deutschen Gaumen (und Magen) kompatiblere Gewürzmischung für »Spaghetti Napoli« habe ich bereits mehrfach auf Campingplätzen genutzt. Als ich noch mit VW Bus und 125er unterwegs war, ist daher eine andere, kleine Dokumentation[5] entstanden.
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Datum: | 26.10.2014 |
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