Aufnäher beziehungsweise »Patches«, wie sie ja auch auf Neudeutsch genannt werden, gehören irgendwie auch zum Motorradfahren dazu. Es muss ja nicht gleich das komplette »Colour« eines MC sein, vielfach wird auch gerne für Hersteller von Motorrädern und das dazugehörige Zubehör wie Zündkerzen, Öl oder nicht existenten Fantasiemarken kostenfrei Werbung herumgefahren. Nicht zu vergessen die mal mit tiefsinnigen, mal mit extrem flachen Sprüchen bestickten Fun-Aufnäher.
Natürlich braucht nicht jeder eine Ansammlung bunter Bilder auf seiner Lederjacke, es verhält sich da ähnlich wie mit den »hier bin ich schon gewesen«-Aufklebern auf den ausladenden Alukisten an so mancher Enduro – dabei verdecken sie evtl. nur den einen oder anderen Kratzer.
Ebenso verdeckt der eine oder andere Patch als Flicken im wortwörtlichen Sinn auch nur eine Beschädigung an einer Jacke.
Was aber, wenn es ein Fun-Aufnäher mit so tiefsinnigem Inhalt wie »Fuck for TÜV« oder das vermeintlich coole »ACAB« nach ein paar Jahren einem nicht mehr gefallen da der jugendliche Leichtsinn von einem gewichen ist?
Dann hat man unter Umständen eine teure Lederjacke im Schrank hängen und wird von Freunden und bei Ausfahrten immer wieder dafür aufgezogen. Oder wenn man sich vor Jahren mal Yamaha als großflächigen Patch auf den Rücken nähen lassen hat, inzwischen aber mit Suzuki unterwegs ist.
Was viele vergesssen: Leder vergisst nicht. Bei einer Jacke oder Kutte aus Jeans bleibt nach dem Abtrennen des Aufnähers nichts mehr zurück, bei Leder sieht man die Einstiche weiterhin. Sollte auch noch das Futter vernäht worden sein sieht es auf wie bei der Lederjacke von Hein Gericke, welche ich sehr günstig in einem Online-Auktionshaus erstehen konnte.
Den linken Patch hat der Vorbesitzer der Jacke selbst abgetrennt und behalten. Den Patch mit BMW-Logo hat er auf der Jacke belassen. Wie man auf dem Bild oben sehen kann wurde der Patch offensichtlich nicht von einem Schuster auf die Jacke genäht. Es sieht eher nach viel Motivation zum do-it-yourself aus.
Dementsprechend bleiben auch die vielen Löcher und das verformte Leder zurück. Daher liebe Leute: Überlegt euch gut was ihr euch auf die Lederjacke näht oder nähen lasst. Gefällt es euch auch noch in ein paar Jahren oder war es dann doch eher nur eine fixe Idee, welche nach ein paar Monaten schon bereut wird?
Natürlich kann man nach dem Abtrennen von einem Patch wieder einen neuen über die lädierte Stelle setzen. Vorausgesetzt man findet einen in der passenden Größe, welchen man auch noch in ein paar Jahren anschauen will beziehungsweise kann.
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| Datum: | 29.12.2011 |
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