Ich scheine sie endlich gefunden zu haben: Die Warnweste, welche passt – welche mir passt. Sowohl größentechnisch wie auch in der Verarbeitung, der Ausführung sowie die (teilweise) notwendige Norm EN ISO 20471:2013 erfüllend.
Ja, ich weiß. Warnwesten auf dem Motorrad sind ein heikles Thema. Aber es geht ja nicht nur darum das man damit fahren kann (wenn man will), sondern das sie auch schon unter der Sitzbank sinnvoll sein kann. Beispielsweise wenn man als Ersthelfer aktiv werden muss oder wenn man eine Panne hat – auch beziehungsweise gerade in Deutschland. Wer dann in seinen in der Regel schwarzen Motorradklamotten auf der Straße unterwegs ist, kann schnell übersehen werden.
Trotz diesem Einwand gibt es für manche einen ganz klaren Standpunkt: »In Deutschland muss man als Motorradfahrer keine Warnweste mitführen. Warum sollte ich/man dann überhaupt eine Warnweste mitführen?«. Gerade wenn man beispielsweise ein totaler Warnwestengegner ist und die einzige Farbe die eine Weste haben sollte »signalschwarz« sein soll? Na, aus den beiden oben genannten Grunden (Ersthelfer oder Panne).
Wer bei seiner Tagestour Deutschland spontan verlassen will braucht unter Umständen auch eine Warnweste weil es in manchen Ländern sonst teuer werden kann:
Quelle: www.oeamtc.at[1]
Das es in Europa beziehungsweise innerhalb der EU keine einheitliche Regelung gibt sollte allgemein bekannt sein. Vom ADAC gibt es ein .pdf[2], in welchem diverse Regelungen samt Strafmaß beziehungsweise Buße angegeben sind. Daraus zitiert einfach mal Frankreich:
Höhe der Geldbuße wenn man die Trage- und Mitführpflicht nicht erfüllt: »Ab 90 Euro«. Andere Seiten haben Angaben von 33 bis 375 Euro. Leider gibt es wohl auch bezüglich der Informationen europaweit keine klare Regelung? Schön wäre eine Seite auf welcher der aktuelle Stand aller Länder ersichtlich ist. Aber das ist wohl zu komplex? Ich befürchte es jedenfalls.
»Ich will aber nicht nach Frankreich, Belgien oder Luxemburg – und wenn, dann habe ich da keine Panne!«
Ja dann ist alles ganz einfach: Wer nicht nach Frankreich fährt braucht auch die in Frankreich geltenden Vorgaben nicht zu erfüllen. Wer in Deutschland bleibt und mit dem Motorrad unterwegs ist hat weder eine Mitführ- noch eine Tragepflicht für eine Warnweste. Selbst die Weste in »signalschwarz« ist nur optional.
In Frankreich gilt (angeblich) übrigens auch noch die Mitführpflicht für ein Ersatzlampenset – LED und Xenon sind ausgenommen. Leider habe ich dazu konkret nichts gefunden. Außer:
Quelle: de.ambafrance.org[3] (Frankreich in Deutschland – Infoseite der französischen Botschaft)
Eine Lesart wäre also, dass man tunlichst Ersatzleuchtmittel dabei hat, ansonsten fährt man eventuell nicht mehr weiter? Immerhin kann man dann gleich seine Warnweste anziehen wenn man die Leuchtmittel tauschen muss.
Genug der Einführung inklusive Exkurs zu Ersatzleuchtmitteln. Zurück zur von mir für 9,99 Euro erworbenen Warnweste, welche mit »speziell für Motorradfahrer« beworben wird.
Wie eingangs schon erwähnt erfüllt die Weste die Norm EN ISO 20471:2013 und wird daher bei einer Kontrolle im Ausland (beispielsweise Frankreich) auch den gesetzlichen Anforderungen gerecht. Das Etikett muss vernäht sein, ein Aufdruck auf einer Verpackung oder nur in der Artikelbeschreibung im Onlineshop reicht nicht!
Das xlmoto.de auf der Weste[4] für sich selbst ein klein wenig Werbung betreibt stört mich nicht weiter. Andere fahren mit »Reusch« oder »Road« durch die Gegend und es belastet sie auch nicht weiter.
Bei den Bildern habe ich heute mit dem Blitzlicht der Digitalkamera gespielt. Mal ist es aktiv, mal nicht. Damit wollte ich zum einen die Optik mit und ohne aktivem retroreflektierendem Material einfangen, aber auch auf den Unterschied zwischen den aufgedruckten Bereichen und den vernähten Streifen mit retroreflektierendem Material aufmerksam machen.
Die »Eigenwerbung« in Form von Logo und Schriftzug sind aufgedruckt. Sie bestehen auch aus retroreflektierendem Material (weiter unten sieht man dies deutlich), es hat aber nicht die gleiche Leuchtwirkung wie die aufgenähten Streifen.
Die Weste ist einfach konstruiert. Manchmal ist einfach aber eben die beste Wahl. Keine Gimmicks wie Netzinnenfutter, Handytasche (welche im Regen gnadenlos absaufen würde) oder Fach mit Klarsichtfolie für einen Ausweis (welcher auch immer das sein könnte).
Die von xlmoto.de angebotene Weste besteht aus drei Teilen, welche an der Schulter vernäht sind. Die Seiten haben je drei elastische Bänder, welche die Front mit dem Rücken verbinden. Geschlossen wird die Weste vorne mit einem Reißverschluss. Fertig. Aus. Das war's.
Die Weste ist in unterschiedlichen Größen verfügbar. Ich habe die Variante »XL« gewählt und über eine Jacke von Polo in der Größe 56 gezogen. Ich bin der Meinung sie passt perfekt. Die elastischen Bänder werden leicht gedehnt, werden also nicht über Gebühr beansprucht.
Der Reißverschluss lässt sich problemlos schließen und die Warnweste liegt gut an. Gerade im Bereich der Seiten leisten die drei elastischen Bänder hier einen guten Job.
Die Verarbeitung wirkt gut. Es sind keine doppelten Nähte vorhanden, aber das findet man auch bei deutlich höherpreisigen Warnwesten nicht. Die haben dann dafür beispielsweise das sinnfreie Handyfach mit Absauf-Garantie.
Wer sich die Warnweste einfach nur unter die Sitzbank legen will damit er die Mitführpflicht erfüllt hätte sich sicherlich über eine kleine Tasche gefreut. Leider kommt die Warnweste in einer großen Plastiktüte daher. Also entweder improvisieren und sie in einen Gefrierbeutel packen oder sie wird unter der Sitzbank vermutlich recht schnell schmuddelig.
Beim Waschen gelten die für Warnwesten üblichen regeln: Maximal 40°C (also eher schonende Handwäsche) und maximal 25 Wäschen gibt der Hersteller auf dem vernähten Etikett an. Danach löst sich vermutlich früher oder später das retroreflektierende Material aus den Streifen.
Warum mich die Warnweste so begeistert? Sie sitzt. Kein zu enger Ausschnitt an den Achseln wie bei dem Modell von Carpoint[5], welches ich bereits vor etwa 1,5 Jahren getestet und beschrieben habe. Keine reißenden Nähte in irgendwelchen flexiblen Bereichen. Außerdem ist sie so groß, dass sie in Länge und Breite mit der Jacke von Polo nahezu identisch sind. Andere Warnwesten sind in der Länge so gestaltet, dass sie bei Jackengröße 54/56 schon wie ein Sport-BH aussehen.
Gegen was aber auch das Modell von xlmoto.de nicht gefeit sein wird: Das aktuell noch leuchtende Gelb wird bei häufiger Nutzung früher oder später ausbleichen. Insbesondere dann, wenn man sie bei schönem Sommerwetter mit viel UV-Strahlung trägt.
Ich habe die Warnwesten in der Regel in der Dämmerung und bei schlechtem Wetter (Nebel, Regen, generell schlechte Sicht) ausgepackt und übergezogen. Ansonsten verlasse ich mich auf die Signalwirkung von meinem Helm.
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Datum: | 11.03.2018 |
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Kommentare
Silencer | http://silencer137.com
schrieb am 11.03.18 um 21:57 Uhr:
Vielen Dank für Deine tollen Artikel! In Deinem Blog lerne ich tatsächlich noch was dazu. Die Aufarbeitung in Deinen Blogposts kostet Dich einiges an Zeit und Mühe, und es sei Dir versichert: Es lohnt sich für Deine Leser/innen!
Ich fahre eine Standard-Warnweste Im Topcase spazieren – die ist aber für Autofahrer am Straßenrand gemacht und wird vorne nur über ein Klettverschlüßchen gehalten. Schon lange hatte ich im Hinterkopf, dass ich mich mal nach was besserem Umsehen wollte – und genau das hast Du mir jetzt gezeigt. Danke!
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 11.03.18 um 23:28 Uhr:
Wer selbst bloggt weiß wie lange »Bilder machen« und »Bilder bearbeiten« (in diesem Falle war's mal wieder das Freistellen was länger gedauert hat) dauern kann. Dann noch der Text dazu – und schon sind wieder zwei, drei Stunden vom Tag draufgegangen.
Mir ist vor rund 7 Jahren das erste Mal aufgefallen wie viele Motorradfahrer doch schon permanent (!) mit Warnwesten fahren (zumindest im Süden von Deutschland und insbesondere in der Schweiz). Die günstigen PKW-Mitnehm-Warnwesten waren alle zweckmäßig für den eigentlichen Einsatzzweck, auf dem Motorrad aber viel zu »flatternd« – außerdem nagt der Klett am Cordura.
Der erste Versuch auf dem Motorrad war eine »Warnbauweste« von Engelbert Strauss. Die war gut, ersetzte sogar das Halstuch (da hoch geschnitten mit winddichtem Kragen) und hielt den Oberkörper schön warm da dick gefüttert. Sie hatte aber den Nachteil das man sie nicht ins Topcase packen konnte, denn das wäre dann dank des dicken Futters der Weste voll gewesen (zumindest die 30 Liter Variante welche ich als Topcase hatte). Also nichts für den Notfall, aber wenn man direkt damit losgefahren ist (gerade in den kälteren Monaten oder nachts) war's schon angenehm und praktisch. Bin damals öfters mal zwischen 20 und 24 Uhr mit dem Motorrad zwischen zwei Wohnorten gependelt.
Die Weste hat Engelbert Strauss noch immer im Sortiment. In überarbeiteter Variante nun auch DIN EN ISO 20471:2013 Klasse 2 erfüllend (und mittlerweile 8 Euro teurer für knapp 40 Euro).
Ich wollte nun aber eben »dünn« und »wenig Volumen« wenn man sie verstauen muss (wenn man beispielsweise nach Frankreich fahren will). Hatte auch noch eine von Kushitani, siehe meinen Beitrag von 2012:
www.600ccm.info – Warnweste auf dem Motorrad
Leider habe ich mittlerweile im Umfang zugelegt und die Weste von Kushitani passte nicht mehr über eine Jacke in Größe 56. Erst recht nicht mehr wenn man dann auch noch einen Rückenprotektor (Schildkröte) untergezogen hat.
Hoffe das du mit der Weste von xlmoto.de – wenn du sie kaufen solltest – auch zufrieden sein wirst. Einen Praxistest konnte ich ja leider nicht bieten. Ich schaue dann derweil mal durch diverse Tests und Blogs nach neuen Handschuhen... Mit CE-Kennzeichen (89/686/EWG oder ../EEC) und »Manschgerl auf Modorrad«-Piktogramm damit Frankreich glücklich ist (wenn ich es mal besuchen sollte).
Silencer | http://silencer137.com
schrieb am 13.03.18 um 16:10 Uhr:
Größe L fällt übrigens sehr schmal aus. Ich bekomme die nicht über eine Alpine Stars Protektorenjacke (ebenfalls L); von daher: lieber ne Nummer Größer bestellen.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 13.03.18 um 16:46 Uhr:
Hattest du das Teil schon geliefert bekommen? Das ging ja dann aber wirklich fix!
Ach ja, da war noch was: Die Farbe des mit Lederöl behandelten Leders der Mohawk draußen in der Natur. Aber vermutlich hast du die Bilder im Beitrag zu meinem diesjähärigen Saisonstart schon entdeckt?
www.600ccm.info – Die ersten 18 auf der Schwäbischen Alb
Silencer | http://silencer137.com
schrieb am 13.03.18 um 17:03 Uhr:
Ah, stimmt! Sieht ordentlich dunkel aus. Ich bin mal gespannt, ich hatte Lederöl bestellt, kommt die Tage.
Deine Mohawk muss übrigens doch noch älter sein. Den Lederbesatz auf den Fronttaschen und den Schnitt der Ledereinsätze auf der Brust habe ich so noch nie gesehen. Ab 2010 haben die auch das "Road"-Symbol in Metall auf der Schulter. Deine Jacke hat also vermutlich schon 10 Jahre oder mehr auf dem Buckel.
Hast Du Erfahrungswerte was Materialalterung bei Textilklamotten angeht? Ich bin an dem Punkt gerade am grübeln. Ich kenne Bilder von Unfällen mit der Mohawk, wo exakt die Nähte am Übergang von Textil zu Leder aufgerissen sind. Nun habe ich meine die letzten 7 Jahre in heftigem UV-Licht getragen, da wird das Material nicht besser geworden sein...
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 13.03.18 um 17:37 Uhr:
Es gab damals parallel zueinander zwei Mohawk (jetzt sind es ja noch mehr Mohawk-Jacken die gleichzeitig angeboten werden): Die mit MVS-1 an den Ärmen und dem Rücken und die ohne die eingearbeiteten Reißverschlüsse.
Was ich auf den Bildern trage ist die Variante ohne MVS-1. Die gab es in mindestens drei verschiedenen Ausführungen die älter als 8 Jahre sind:
#1: Durchgehender Lederbesatz von Schulter bis Handgelenk, kein »3M-Scotchlite Etikett am Rücken unter dem Mohawk Schriftzug«.
#2 wie #1 aber mit dem Etikett unterhalb vom Mohawk Schriftzug
#3: Lederbesatz mit Unterbrechnung am Oberarm und auch nicht bis zum Handgelenk; Spannriemen an den Armen mit Druckknopf. Das ist meines Wissens die älteste Variante (Hein Gericke hätte ein sehr, sehr änliches Produkt zur gleichen Zeit).
Irgendwann kam dann das »Road«-Logo auf die Jacke. Welches Jahr da war weiß ich leider nicht. 2009 war's zumindest bei Polo in der Schweiz bei der MVS-1 Variante noch nicht drauf. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Eine Jacke mit MVS1 habe ich auch. Da ist das Leder im Schulterbereich unterbrochen. Die ist sandfarben, muss laut einer freundlichen Polo Mitarbeiterin vor 2008 produziert worden sein (danach gab es die Farbe definitiv nicht mehr).
Das Polo jetzt bei den aktuellen Jacken von Version 1.0, 2.0 und 3.0 schreibt macht die Sache mit der Alterszuordnung nicht leichter. Version 1.0 hat nicht mal mehr Lederbesatz - da waren unsere Alpha- und Betaversionen deutlich besser ausgestattet.
____
Cordura (und Co.) bestehen aus zerschnittenen und erneut versponnenen Polyamidfasern. Mehr Oberfläche bietet mehr Angriffsfläche für die UV-Strahlung und daher altert Cordura schneller als die einfachen (aber nicht so stabilen) Polyamidgewebe.
So viel zur Theorie, das ist etliche Male im Web zu finden, insbesondere bei Outdoorbekleidung für Bergwanderer und Co. bezüglich ihrer Hosen und Rucksäcke.
Bezüglich Rucksäcke, Taschen und Co. wirst du dann auch fündig. Da ist teilweise bei einigen zu lesen ihre Taschen und Rucksäcke wären nach 5 Jahren schon »hinüber«. Das machen sie teilweise dann aber daran fest, dass das Material nicht mehr wasserdicht ist. Tja, das ist aber einfach nur die Beschichtung die sich gelöst hat. Mein alter Rucksack von Reebok aus den späten 1990ern war dann fast 25 Jahre lang super, erst dann löste sich die Beschichtung ab.
Bei den Stoffhändlern findet man bezüglich Alterung primär das Thema »Farbechtheit« angesprochen. »Rot geht schnell kaputt« (das ist auch schon im Druckbereich so, siehe Schilder und PVC-Aufkleber auf den Autos der Deutschlandflagge oder »Sören-Torbensen an Board« bei denen der rote Bereich weg ist. »Schwarz-weiß-gelb« und »Sören-Torbensen« in schwarz ohne roten Warnrand sind die Folge.
Was KONKRET mit dem Material passiert, ab was es sich zersetzt oder seine Eigenschaften (zumindest teilweise) verliert? Ich konnte keine konkreten Angaben finden.
Da müssten wir wohl mal bei Invista (Markenrechtsinhaber) anklopfen? Oder eine der zahlreichen Zeitschriften darauf ansetzen. Die haben ja auch schon mal 20 bis 25 Jahre alte Helme getestet. Das Ergebnis war dann besser als erwartet.
Oje, ein Kommentar so lang wie ein Blog-Beitrag... Bin gerade wieder im Schreibflashmodus...
Silencer | http://silencer137.com
schrieb am 13.03.18 um 22:35 Uhr:
Ah, guck an, vergessene Produkthistorien...
Interessant, was Du so zum Thema Materialalterung zusammengetragen hast. Letztlich kommen wir aber beim Stand raus: Nichts genaues weiß man nicht. Verstehe ich nicht, das sich da noch niemand mir beschäftigt hat. Klamotten retten leben, muss man doch wissen ob man die alle 5 Jahre wechseln muss oder tragen kann, bis sie auseinanderfallen. Bei Lederklamotten war das nie eine Frage, die hat man noch an die Großenkel vererbt. Aber bei den Plastedingern... Ach, ach, ach. Wir brauchen mehr Wissenschaft.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 14.03.18 um 06:56 Uhr:
Was sich regelmäßig alle paar Jahre zersetzt und reißt: Abdeckplanen für Motorräder. Sie könnten ja mal eine aus Cordura (oder eben aus mit anderer Bezeichnung hergestelltem, identischem Material) herstellen.
Dann kommt der Materialtest von ganz alleine.
Melde mich freiwillig wenn da ein Hersteller einen Test machen will.
Das Jacken, Hosen oder eben Rucksäcke direkt an Nähten aufgehen passiert auch schon mal im normalen Betrieb (siehe Produktrezensionen). Das führe ich aber weniger auf die Materialalterung als mehr auf Verarbeitungsmängel zurück. Passiert ja teilweise in den ersten 6 Monaten (also der ersten Saison). So viel UV-Strahlung kann das Ding gar nicht abbekommen haben.
Wenn die Verarbeitung gut genug ist das sie nicht gleich beim Anziehen reißt, aber schlecht genug ist das sie beim ersten Sturz die Naht aufreißt... Dann ist das natürlich blöd. Bei einer der angesagten Motorradjeans wäre das aber auch nicht anders.Nur Leder kann da wegen der Materialbeschaffenheit punkten.
Peter Michel | http://motorrad-reise-ecuador-anden.de.to/
schrieb am 15.03.18 um 15:33 Uhr:
Moinsen!
Ich fahre jetzt die zweite Probiker (Louis). Die erste ist nach 10 Jahren ausgeblichen, aber immer noch besser als ohne!
Die Alltags-Weste, die jetzt auch schon 30Tkm oder älter ist, ist inzwischen schmutzig (ölig) und auch schon wieder ausgeblichen. Die andere, die ich über der Lederweste trage, ist immer noch wie neu... fahre ich halt zu selten Leder.
Die Probiker gibt´s 1X im Jahr bei Louis für unter 20€ im Angebot. Das ist günstig. Den Normal-Preis 30€ würde ich nicht zahlen wollen...
Btw. Alle Westen funktionieren immer noch einwandfrei, Reißverschlüsse ok, nichts ausgefranzt oder eingerissen...
Ohne Weste würde ich nicht fahren wollen... ist sind zu viele halb-blinde unterwegs!
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 16.03.18 um 10:26 Uhr:
Hallo Peter,
Danke für das Feedback. Bei Louis im Store kann man die passende Größe ausprobieren. Das geht bei ausschließlich online agierenden Händlern natürlich nicht. Pluspunkt für Louis und Polo.
hat die Weste von Probiker eigentlich einen neuen Zettel drin das sie eine aktuellere Norm erfüllt (und somit z.B. die Franzosen bei einer Kontrolle glücklich stimmt)? Bei den alten war nur die veraltete Norm von 1999 bestätigt beziehungsweise belegt.
Grüße, Martin
Peter Michel | http://motorrad-reise-ecuador-anden.de.to/
schrieb am 17.03.18 um 08:33 Uhr:
Ja, das stimmt...
"Probiker Warnschutzweste
(geprüft nach EN1150 : 1999)
Die Probiker Neonweste dient der optimierten Sichtbarkeit des Zweiradfahrers im Straßenverkehr während der Fahrt. Ihr Styling hebt sich angenehm von herkömmlichen Warnwesten ab, wie sie von bestimmten Berufsgruppen (z.B. im Straßenbau) getragen werden müssen. Sie entspricht der Prüfnorm EN1150, nicht jedoch der Prüfnorm EN20471. Sie darf daher nicht als staatlich vorgeschriebene Pannenweste im Straßenverkehr eingesetzt werden, da sie nicht über rundumlaufende Reflexstreifen im Bauch-/ Rückenbereich verfügt, wie sie die Norm EN20471 vorschreibt. In Deutschland besteht für Motorradfahrer derzeit keine Verpflichtung, eine Pannenweste nach EN20471 mitzuführen. In welchen EU-Ländern lt. Landesgesetzgebung eine solche Weste am Motorrad mitzuführen ist, entnehmen Sie bitte unserer Internetseite: www.Louis.de/fuer-die-motorradreise/laender."
Quelle: https://www.louis.de/artikel/probiker-neonweste-neongelb-silber/208743
Ich glaube aber, das nicht mal die "Käse fressenden Kapitulationsaffen" (Clarkson) so kleinlich wären... im Vorbei fahren sehen die doch eh nur, das man eine Weste trägt.
In Frankreich muss man ja sogar Ersatzbirnen mit führen... ich habe immer ein Set von Lidl in der Nase der XJ...
gruß
Peter
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 18.03.18 um 12:21 Uhr:
Hallo Peter,
also leider kein Produktupgrade im Design/der Zertifizierung. Schade. Aber: Primär soll die Weste ja nicht flattern und so den Zweck »funktioniert auf dem Motorrad« erfüllen.
Zur Not kann man für die Franzosen dann zu dem Set mit den Leuchtmitteln eben noch eine 99-Cent-Weste mit »EN 20471«-Etikett aus der Grabbelkiste vom Lebensmitteldiscounter einpacken.
Wie penibel die Franzosen bei Kontrollen so sind weiß ich nicht (war ja noch nie mit dem Motorrad westlich vom Rhein). Immerhin hat ein Franzose die »Nummeriermaschine für Banknoten« erfunden, das klingt nach peniblem Vorgehen.
Ob Clarkson regelmäßig Marmite isst? Ich hab's versucht... Bin gescheitert und musste davor Kapitulieren. Dann lieber Käse.
Grüße, Martin