Als ich im letzten Jahr im Schwarzwald unterwegs war, bin ich – Dank Navigationsgerät – leider den einen oder anderen Umweg gefahren. Die Kombination aus von mir festgelegten Passknackernachweisen, einem Ausdruck aus dem Laserdrucker in schwarz-weiss und ein paar Straßensperrungen war nicht wirklich optimal.
Nach meiner 2-Tages-Tour wurde ich nach kurzer Suche in Foren fündig. Im Maßstab 1:200000 gehalten finden sich auch kleinere Ortschaften auf der Karte von Publicpress veröffentlichten Karte für Motorradfahrer. Der Verlag bietet seit über 25 Jahren Wander- und Freizeitkarten an, welche sich dank ihrer Laminierung zurecht als »wetterfest, reissfest und abwischbar« erweisen.
Ich konnte noch eine Karte für den Schwarzwald[1] vom letzten Jahr (3. Auflage) für 5,95 € erwerben. Die aktuelle 4. Auflage von 2016 kostet 7,99 €.
Der von mir geplante Einsatzzweck: Nachschlagewerk wenn ich unsicher werden sollte beziehungsweise um bei einer Straßensperrung »klassisch« eine Ausweichroute zu finden anstatt dem ständig meckernden Navi vertrauen zu müssen, welches mich unter Umständen mehrfach wieder auf die vollständig gesperrte Straße führen will.
Damit ich keine Probleme bezüglich der Vervielfältigung von Kartendaten bekomme, habe ich nur einen sehr kleinen Bereich aus der Karte fotografiert. Selbst kleinere Ortschaften sind dank dem Maßstab auf der Karte zu finden,
Autobahnen und Bundesstraßen sind mit der jeweiligen Nummer markiert, kleinere Landes- und Kreisstraßen haben keine Kennung. Schade aber vermutlich für die Finanzierung notwendig: »Werbefähnchen«, welche Freizeiteinrichtungen und Möglichkeiten zur Übernachtung und/oder Verpflegung kennzeichnen. Die zuletzt genannten Möglichkeiten werden auf der Rückseite der Karte auch mit zahlreichen Werbeflächen beworben. Wie die Karte finanziert wird ist mir nicht bekannt, aber ich gehe davon aus das die Werbung dem Verlag entsprechende Einnahmen beschert.
Die Auswahl der Werbenden passt zur Thematik einer »Motorradkarte«: Die Gasthöfe und Pensionen werben allesamt damit »motorradfreundlich« zu sein und die potenziellen Gastgeber betonen teilweise im Anzeigentext selbst Motorradfahrer zu sein.
Der wohl größte Pluspunkt der Karte ist, dass sie wirklich robust ist. Entsprechende Bewertungen bei Onlinehändlern und auch in Foren bescheinigen dem verwendeten beziehungsweise behandelten Material wirklich strapazierfähig zu sein.
Ein kleiner Test mit zwei, drei Tropfen Cola, einige Zeit auf dem Material belassen: Einfach abwischen, mit etwas Wasser auf einem Lappen noch einmal nachwischen (damit das Zuckerwasser vollständig weg ist), fertig. Wie man auf den Bildern sehen kann: Keine Verfärbung, das beschichtete Material hat auch nichts aufgesaugt.
Nicht nur Werbung befindet sich auf der Rückseite. Es sind auch mehrere Tourenvorschläge beschrieben, welche man in die eigene Planung mit einbeziehen kann. Abgerundet werden soll es mit Informationen zu Sehenswürdigkeiten (z.B. Kaiserstuhl, Freiburger Münster oder dem Rheinfall bei Schaffhausen) und Kontaktmöglichkeiten für weitere touristische Informationen vor Ort beziehungsweise den dazugehörigen Websites für die Informationsbeschaffung und Routenplanung daheim.
Klingt gut? Der Preis mit 5,95 € (2015) beziehungsweise 7,99 € (2016, 4., aktualisierte Auflage) ist auch nicht zu hoch. Aber natürlich gibt es auch Kritik von Nutzern – und auch von mir, welcher die Karte noch nicht aktiv genutzt hat.
Negativ muss leider angemerkt werden, dass der Kontrast relativ gering ist. Mal eben an der Ampel nachschauen wo es weitergeht? Könnte knapp werden. Die Oberfläche reflektiert zudem das Licht, wie man auf einigen der Aufnahmen erkennen kann. Die Bilder habe ich übrigens ohne kameraeigenen Blitz erstellt, es sind Reflexionen der Lampen, welche ich zum Ausleuchten genutzt habe.
Ich bin gespannt wie sich die Karte 2016 bei meiner für den frühen Sommer als Wochenendtour geplante Schwarzwaldtour machen wird.
Wird sie wirkliche eine gute Ergänzung zum in die Jahre gekommenen Navi in Kombination mit den sicherlich wieder anzutreffenden Straßensperren sein?
Ich werde es in meinem Blog berichten. Immerhin habe ich dann eine Alternative mit im Gepäck und somit keine (vermeintlich gute) Ausrede mehr, wenn ich wieder etliche Minuten auf landschaftlich interessanten, aber leider nicht wirklich ans Ziel führenden Umwegen verplempere.
Zum Größenvergleich darf mal wieder der bekannte Apfel herhalten. Die puren Zahlen: Geschlossen 20 x 9 cm, geöffnet 80 x 60 cm. Sollte also auch – entsprechend gefaltet – hinter der einen oder anderen Kunststoffhülle von Tankrucksäcken Platz finden. Oder eben im Tankrucksack selbst, stets griffbereit wenn man sich am Straßenrand neu orientieren will oder muss.
Es gibt nicht nur die Karte für den Schwarzwald. Es sind beispielsweise auch »Ostfriesland, Wesermarsch, Cuxland« oder die »Schwäbische Alb« und »Südostbayern / Österreichische Alpen« erhältlich.
Auf der Seite vom Verlag[2] ist bei jedem Angebot ein Link zu finden, welcher zu einer Übersichtskarte führt. So kann man vor dem Kauf überprüfen, ob das gewünschte Gebiet auch wirklich von der Karte abgedeckt wird.
Bezeichnung | Beschreibung | Preis |
---|---|---|
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Gerade bei Österreich ist Vorsicht angesagt. Eigentlich braucht man zwei Karten um gut ausgerüstet zu sein. Oder man verlässt sich eben doch vollständig auf sein Navigationsgerät. Da ist in der Regel Österreich komplett drin.
Mein Fazit kann ich derzeit nur ohne aktive Nutzung abgeben. Das Material wirkt hochwertig, die Karte ist relativ übersichtlich da man auch kleine Ortschaften findet und sich so sicherlich im Falle eines Falles gut orientieren kann. Gut gemeint aber leider teilweise ungünstig platziert: Die »Fähnchen«. Der günstige Preis von aktuell knapp 8 Euro passt zum Produkt, daher muss man eben mit Zugeständnissen an das gelieferte Produkt leben.
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Datum: | 15.04.2016 |
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