Vermutlich ernte ich wieder ein wenig Kopfschütteln für die Aktion, aber das Interesse von zumindest einem der Leser meines Blogs wurde beim Lesen der Berichte der letzten beiden Fahrten geweckt: »Was hast denn du da jetzt auf der Sitzbank liegen?«
Es ist ein Beutel, welchen ich mit einem der allseits bekannten flexiblen Gepäcknetze befestigt habe. Ich hatte schon einen kleineren, wasserdichten Beutel mit Rollverschluss, der ist aber so klein, dass weder eine einen Liter fassende Wasserflasche noch das PVC-Plakat für den Passknackernachweis hinein passt.
Beim Sortieren meiner Campingutensilien ist mir vor knapp drei Monaten mal wieder die Tasche für die Zeltbahn aus Bundeswehrbeständen in die Hände gefallen. Mit Inhalt natürlich, aber man kann die Taschen ja auch ohne Inhalt kaufen[1]. Sehr günstig sogar, weiter unten mehr dazu.
Die Tasche beziehungsweise den Beutel für eine halbe »Dackelgarage« habe ich nun als Gepäckbeutel im Einsatz. Er ist zwar nicht wasserdicht und auch nicht sonderlich hübsch, dafür bleibt der Inhalt an seinem Platz und kann nicht durch die Maschen vom elastischen Gepäcknetz rutschen.
Zwar habe ich noch nie etwas auf einer Fahrt verloren, es fühlt sich aber besser an wenn man sich keinerlei Gedanken mehr diesbezüglich machen muss.
Wie sieht so eine Tasche für die Zeltbahn aus? Zunächst das Material: Ein Mischgewebe (Baumwolle und Polyester) wie es beispielsweise auch bei Parka, Feldjacken und Hosen verwendet wird. Die Tasche wird einfach mit Knöpfen verschlossen und hat auf der Rückseite auch zwei Schlaufen, welche ebenfalls mit Knöpfen geschlossen werden.
Die Tasche hat die Maße von etwa 35x30 cm und ist an zwei Seiten geschlossen. Die anderen beiden Seiten können jeweils mit zwei Knöpfen verschlossen werden, weiter unten sieht man dies auf einem Bild im Detail.
Um den Beutel als Tasche verwenden zu können, sollte daher eine dritte Seite noch mit der Nähmaschine vernäht werden.
Die Knöpfe sind aus Metall und so geformt, dass sie fest mit dem Material vernäht werden können. Durch die Form der Knöpfe können auch zwei Lagen des Stoffs problemlos über die Knöpfe gezogen werden.
Was den Beutel/die Tasche von anderen Taschen unterscheidet: Die Grundform ist nicht rechteckig. Auf dem rechten Bild kann man die beiden »Ohren« sowie die abgerundete Form an einer der beiden offenen Seiten sehen.
Werden die »Ohren« eingeklappt, kann der Inhalt nicht an der Seite herausrutschen wenn die Tasche zugeknöpft wird. So bleiben die (in einer separaten Tasche verpackten) Häringe in der Tasche – oder eben die anderen Dinge, welche man bei einer zivilen Nutzung hineinpackt.
Nachteilig ist – wie oben bereits geschrieben – die zweite offene Seite. Diese wird nur von zwei Knöpfen gehalten. Zeltbahn, Gestänge und Häringe können nicht herausfallen, wohl aber Kleinkram, welchen man sonst so reinpackt (beispielsweise irgendwelche Müsliriegel oder die Klammern, mit welchen ich das Passknacker-Poster befestige).
Daher habe ich die Kordel und die beiden Knöpfe an eben dieser offenen Seite entfernt und die Nähmaschine ihren Job erledigen lassen.
Da die Beutel schon rund 20 Jahre alt sind, sind die Knöpfe häufig nicht mehr so richtig fest. Teilweise wurden sie schon ersetzt oder mit einem zusätzlichen Garn wieder angenäht.
Wenn man sowieso schon am Nähen ist sollte man daher die beiden verbleibenden Knöpfe überprüfen und gegebenenfalls wieder sicher annähen bevor sie ganz abfallen. Wobei man ja zwei Knöpfe als Ersatzknöpfe übrig hat wenn die Seite vernäht wurde.
Abschließend noch ein paar Zeilen zu den Kosten. Man bekommt die Beutel in einem Paket mit 10 Stück.
Mit etwas Glück erhält man den virtuellen Zuschlag für einen Euro (war bei mir so) und muss dann lediglich »nur« noch die Versandkosten von 5,99 Euro zusätzlich bezahlen.
Somit erhält man einen Beutel für etwa 70 Cent – und hat noch 9 Beutel übrig.
Ich hatte den Beutel auf meinen letzten Tagestouren mit dabei und bin damit meiner Meinung nach gut unterwegs. Letztes Jahr hatte ich eine größere »Hecktasche« in Form eines alten Tankrucksacks auf der Sitzbank montiert. Der war aber eigentlich zu groß für die paar Kleinigkeiten, welche ich so mitnehme.
Der Rollverschluss der kleinen, wasserdichten Taschen ist nicht wirklich schwer zu bedienen, aber die Öffung ist deutlich kleiner. Hier kann die umfunktionierte Tasche für die Zeltbahn punkten. Mal sehen wie sehr ich von der Lösung noch überzeugt bin wenn ich durch Regen gefahren bin – ich werde berichten.
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Datum: | 01.10.2016 |
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Kommentare
schrieb am 21.03.18 um 16:13 Uhr:
Finde ich gut, dass Du auch immer mal nach Alternativen zu den Hightech Produkten guckst. Mit Kreativität und Ideen geht das einiges.
Ich bin gerade am Nähen von Fenderbags u.ä. für die Enduro- ich bin gesapannt, was dabei rauskommt.
Viele Grüße, Rossi vom motorrad blogbuch/twoduro
schrieb am 21.03.18 um 16:20 Uhr:
Hallo Rossi,
manche verwenden ehemalige Sanitaschen aus Armeebeständen als Federbags. Die gibt es manchmal auch in klein, andere der Taschen haben ein deutlich größeres Format.
Nachbauten der sogenannten EMT First Aid Pouches findet man ab ca. 9 Euro im Netz. Übliche Größe: 13 x 6 x 15 cm. Mit 13 x 15 cm als Grundfläche vielleicht etwas zu groß für den Fender?
Kannst ja mal zur Inspiration schauen wie die so aussehen.
Grüße, Martin
schrieb am 21.03.18 um 16:33 Uhr:
Danke für den Tipp Martin!
Ich habe aus meiner www.bagflip.de (upcycling) Produktion noch ziemlich viel Cordura auf Lager – das muss ich erstmal verarbeiten Ich hatte überlegt, ob ich die Sanitaschen vlt. vorne neben den Tank hänge..
Grüße, Rossi
schrieb am 21.03.18 um 23:21 Uhr:
In den USA gibt es wohl einen Markt für passgenaue aber riesige MOLLE-Träger für Tanks von einigen Motorrädern. Gab jedenfalls diverse Threads zu solchen Systemen. Teilweise selbst gebaut, teilweise von gewerblichen Anbietern. Ein Beispiel:

http://www.klrforum.com/90786-post2.html
Fand ich zuerst clever, dann nach ein paar Sekunden des Nachdenkens aber nicht mehr. Denn wenn mal der Sprit überlaufen sollte oder sich Regn und Schmutz zwischen dem Träger und dem Tank sammelt wird es sicherlich unangenehm für den Lack.
Bei den angehefteten Taschen war teilweise auch recht wenig Platz geboten, das war dann wohl eher »show & shine« und weniger nützliche Ergänzung.
Weniger riesig aber leider wohl auch nicht zwingend nützlich:
http://www.wildecustomgear.com/custom-nylon-gear/
https://static1.squarespace.com/static/53..770/photo+2.JPG
Wenn der Träger (so wie es aussieht) fest mit dem Motorrad verbunden ist (geschraubt/genietet) muss man das MOLLE webbing immer »ein- und ausweben«. Das dauert. Zudem sollte das Webbing mindestens drei Flechtmöglichkeiten haben. Das ginge auf dem Fender nur im Querformat.
Wenn es aber richtig befestigt (also eingewebt) ist flattert auch nichts herum oder fliegt womöglich im Fahrtwind weg.