Heute zur Abwechslung mal wieder eine »Nicht-Kaufen-Beratung« für ein Bekleidungsstück, welches ich nicht weiterempfehlen kann. Auf den ersten Blick ist die Idee pfiffig und das was versprochen wird, wird auch erzielt. Es handelt sich um eine der aktuell zahlreich angebotenen Sturmhauben mit »einfach herunterklappbarem Kinnteil«.
Der Clou dieser Sturmhaubenvariante: Man kann den Teil vor dem Mund einfach »hinunterrollen« ohne das es ausleiert. Varianten mit Elastan sorgen dafür, dass die Haube samt Mundstück immer gut anliegt.
So lange man keinen Helm auf dem Kopf beziehungsweise über der Maske trägt, funktioniert das auch hervorragend.
Sobald man einen Klapphelm aufgesetzt hat, kann man jedoch das heruntergerollte Teil nur schwer wieder nach oben rollen. Man muss also den Helm unter Umständen absetzen, die Haube richten und dann wieder den Helm aufsetzen. Das geht mit anderen Lösungen deutlich einfacher, beispielsweise mit der Balaclava von Buff[1][2]. Da klappt es einfach und problemlos wie von mir schon bei diversen Fahrten erfolgreich getestet.
Aber schwerer wiegt ein ganz anderes Merkmal der hier heute vorgestellten Sturmhaube: Sie zwickt und drückt am Ohr – zumindest bei mir.
Die erste Maske habe ich geschenkt bekommen. Im Internet konnte ich dann nachlesen, dass die »günstigen Masken« aus einem relativ dicken Gewebe sind und daher auch nicht sonderlich angenehm zu tragen wären. Nun denn, empfohlen wurden die Masken von »OneTigris«[3]. Diese wären dünner und angenehmer zu tragen.
Also habe ich mir für 5,99 Euro inkl. Versand eine Maske bestellt und diese mit dem mutmaßlich »günstigem Vertreter mit dickerem Material« verglichen.
Also entweder war die grüne Sturmhaube vom gleichen Hersteller (mit anderem Etikett) oder aber es gibt noch ein Modell mit »dickem Material«. Die grau-schwarze Maske von OneTigris ist jedenfalls vom Material her nahezu identisch – zumindest rein subjektiv in meinen Händen und auch auf meinem Kopf.
Wo das zwickend-drückende Problem für mich liegt ist auf dem nächsten Bild zu erkennen.
Wie man hoffentlich erkennen kann liegt die Materialaufdopplung zuzüglich Naht (an dieser Stelle somit sogar dreilagig) genau an den Ohren. Die Ohrmuscheln sind – jedenfalls bei mir – sehr druckempfindlich.
Ich hatte für fünf Minuten die Sturmhaube zusammen mit meinen Helm auf und hielt es dann nicht mehr aus.
Der Druck an den Nähten auf die Ohrmuschel war dermaßen unangenehm, dass ich mir nicht vorstellen könnte damit mehrere Stunden lang motorradfahren zu können.
Beim vom mir als Balaclava getragenen Buff Cyclone[4] habe ich sogar vier Lagen vom Material und es drückt mich nichts am Ohr. Aber das Cyclone hat auch nicht irgendwelche Nähte und ist vom Material her deutlich dünner und angenehmer zu tragen.
Mein Fazit lautet daher: Wer es mal ausprobieren will sollte nicht zu viel erwarten. Aktuell sind solche Sturmhauben für zwischen 2 und 19 Euro online zu finden.
Vielleicht sind sie für jemanden etwas, der in der Kälte im Winter joggen gehen will. Normalerweise hat man dann keinen Helm auf. Radfahrer werden auch als Zielgruppe angesprochen. Die haben in der Regel auch keinen Integralhelm auf. Da könnte es auch mit der Nutzung klappen. Aber für Motorradfahrer (Braincap-Nutzer mal ausgeschlossen) werden vermutlich mit der vorgestellten Sturmhaube ähnlich glücklich wie ich, nämlich gar nicht.
Sollte jemand mit der Variante doch positive Erfahrungen gesammelt haben: Nicht zögern und einen Kommentar hinterlassen. Nach Möglichkeit gleich noch den Hersteller und das Modell vom Helm dazu, vielleicht liegt es ja auch an meinem Helm von HJC das es »zwickt und drückt«?
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Datum: | 06.01.2018 |
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