Die auch als »Multituch« bezeichneten Schlauchtücher beziehungsweise Schlauchschals gibt es von diversen Herstellern in mehr oder weniger identischer Ausführung. Wer öfters mal in Sportgeschäften flaniert, kennt sicherlich die zwischen 10 und 25 Euro angesiedelten Modelle vom Hersteller »Buff«[1]. Diese sind – meiner Meinung nach – auch aufgrund ihrer Qualität den Preis wert. Wobei die 15 Euro Preisunterschied wohl nur auf das aufgedruckte Dessin zurückzuführen sind. Die einfarbigen Varianten waren jedenfalls immer deutlich günstiger.
Die weiter unten vorgestellten Modelle von Polo[2] und Louis[3] waren als Werbeträger im Sonderangebot. Für 1 Euro (Polo) beziehungsweise 2,50 Euro (Louis) waren sie mit dem Schriftzug vom jeweiligen Discounter deutlich günstiger als die Modelle von Buff erhältlich.
Das die eigentlich aus einem nahtlosen Stück Polyesterschlauch bestehenden Tücher als »Multifunktionstücher« angeboten werden hat einen Grund. Eigentlich sogar sieben Gründe.
Es kann als Halstuch, Mütze, Haarband, Balaclava, Piratentuch, (überdimensionertes) Haargummi und Armband genutzt werden. Weil das dünne Tuch aus Polyester gefertigt ist, nimmt es nur wenig Feuchtigkeit auf. Schweiß wird daher schnell vom Körper weggeführt. Als Halstuch verwendet, ist es an trockenen Sommertagen auch sehr angenehm auf dem Motorrad zu tragen. Ein gewisser Schutz vor Zugluft (beziehungsweise Fahrtwind) ist vorhanden, gegen Insekten oder aufgewirbelten Steinchen hat es aber nicht viel entgegenzusetzen.
Das Tuch von Polo mit »Windmill«-Dessin gibt es immer wieder mal im Angebot. Für 1–2,50 Euro wird man dann fündig. Das Tuch von Louis gab es wohl nur vor zwei, drei Jahren im Rahmen der »Louis 70«-Produktreihe, welche auch andere Artikel wie beispielsweise Abdeckplanen und Jacken umfasst hatte. Das rein schwarze »Probiker Multifunktionstuch« hat die gleiche Größe, kostet aber eben auch ein paar Euro mehr und liegt schon im Bereich der oben erwähnten Tücher von Buff.
Die beiden Tücher von Polo und Louis sind in Größe, Material und Verarbeitung als gleichwertig zu bezeichnen. Wie bei Schaltüchern üblich, sind sie einfach nur abgeschnitten und nicht mit einer zusätzlichen Naht oder einem Saum eingefasst. Dennoch lösen sie sich trotz fehlendem Saum – zumindest bei mir – nicht eben dort langsam auf.
Das von manchen als Mangel kritisierte Fehlen einer Naht beziehungsweise eines Saums ist kein Mangel, sondern auch bei den höherpreisigen Tüchern von Buff so zu finden. Wenn man darüber etwas nachdenkt, macht es sogar Sinn: Mit einer Naht oder einem Saum wären sie nicht mehr so elastisch. Zudem hätte man dann auch wieder etwas, was unangenehm drücken könnte, beispielsweise wenn man das Tuch als Balaclava wie eine Sturmhaube verwendet und einen Helm darüber aufzieht.
Das »Windmill«-Design des Tuchs von Polo ist etwas gefälliger als der doch sehr markante (Werbe-)Schriftzug von Louis. Wenn man genauer hinschaut besteht das »Windmill«-Design aus je vier Polo-Schriftzügen. Einfach einfach auf das Bild klicken, dann sieht man es deutlich. Spätestens ab einem Meter Entfernung fällt die Werbung gar nicht mehr auf.
Als Sturmhaube habe ich die Schlauchtücher nie verwendet. Lediglich als Halstuch und dann eben als (provisorischen) Atemabweiser über Mund und Nase gezogen. Beim Stopp an der Tankstelle kann man das Tuch einfach nach unten ziehen und schon bricht keine Panik hinter dem Tresen aus wenn man zum Bezahlen die Tankstelle betritt.
Der wohl größte Unterschied zwischen den Tüchern von Buff und den beiden Werbetüchern von Polo und Louis ist die Größe. Während sie in der Breite beziehungsweise dem Durchmesser noch identisch sind, ist das Tuch von Buff um gut 10 cm länger. Diese 10 cm ermöglichen beim Buff tatsächlich alle beworbenen Funktionen der vielseitigen Schlauchtücher.
Die Nutzung als Halstuch oder Armband ist für alle Schaltücher kein Problem. Bei den Tüchern von Polo und Louis wird es aber schon mit dem »Piratentuch« etwas knapp. Sobald der Knoten sitzt, ist schon relativ viel Material weg. Die zusätzlichen 10 cm beim Buff sorgen hier für mehr Spielraum.
Ebenso sieht es bei der Nutzung als Sturmhaube beziehungsweise als Balaclava aus: Die Tücher von Polo und Louis sind hier meiner Meinung nach zu kurz. Wenn man sie wie eine Sturmhaube aufsetzt, bleibt der Nacken frei. Beim Buff mit den zusätzlichen 10 cm ist der Nacken ebenfalls vom Schlauchtuch bedeckt.
Jetzt bleibt vermutlich nur noch eine Frage offen: »Wenn du ständig von dem Buff-Tuch schreibst, wieso hast du hier dann keine Bilder?«.
Tja... Das steckt wohl noch in einer meiner Umzugskartons. Trotz intensiver Suche habe ich es bis jetzt nicht mehr finden können. Derzeit liebäugle ich aber auch mit dem Kauf von einem Buff Multifunktionstuch Balaclava MircoAnzeige. Denn meine beiden günstigen Baumwoll-Sturmhauben sind inzwischen nach der häufigen Nutzung (und diversen Handwaschgängen) doch schon sehr ausgeleiert.
Wenn die Polyester-Balaclava von Buff die Form so gut hält wie das einfache Schlauchtuch, wäre es trotz einem Preis von ca. 25 Euro sicherlich eine Überlegung wert.
Damit wären wir dann auch schon beim letzten Punkt angekommen, der Haltbarkeit und Elastizität. Meine Schlauchtücher waren (und sind) sehr häufig im Einsatz. Im Sommer als leichtes Halstuch, im Winter auch mal bei Halsschmerzen oder gegen den kalten Wind. Wobei sie im Winter dann doch »etwas« zu dünn sind.
Trotz häufiger Handwäsche und relativ häufigem an- und ausziehen haben sie ihre Elastizität nicht eingebüßt und auch ihre Form beibehalten. Beim Tuch von Louis ist ein leichter Pilling-Effekt zu erkennen, beim Tuch vom Polo nicht. Wobei das auch daran liegen könnte, dass ich das Tuch von Louis primär mit einer Motorradjacke mit Klettverschluss am Kragen getragen hatte.
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.
Datum: | 26.01.2015 |
Teilen: |
Permalink BB-Code Einfach per Klick auf den Button markieren und anschließend mit der Tastenkombination Strg+C in die Zwischenablage kopieren |
Weitere Artikel des Autors: 150 Nachweise erreicht – mit der BMW hin, mit dem Zafira zurück Bremsleitung mit einem Schlag undicht... Zum Glück ging es nicht bergab 28 days later Yay: Saisonbeginn... Oder doch nicht? Einmal um den Bodensee: 17 neue Nachweise Neue Pneu, strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen Kleberrückstände von Wuchtgewichten mit BikeCare Clean Wax entfernen Löst sich auch nur langsam aber ist besser als alles was ich zuvor verwendet habe Ersatzleuchtmittel für die R 1150 GS H1 für Abblend- und Fernlicht (leider kaum in Sets zu finden) |
Kommentare
Dieser Beitrag hat noch keine Kommentare erhalten.