Über die diversen Arten wie man Seife auf dem Motorrad transportieren kann haben sich schon viele Blogs ausgelassen. Ich scheine eine Lücke gefunden zu haben: Welches Deodorant (oder Desodorant) eigenet sich für Unterwegs?
Deosprays oder -roller scheinen ein ähnlichen Stellenwert zu haben wie eine Gewürzmischung oder ein Wurfzelt: Man braucht es bei Touren auf dem Motorrad nicht. Ich hätte aber dann doch gerne ein Deo wenn ich nach der heißen Dusche wieder »wie ein Mensch« wirke und mich zum Abendessen in den Speisesaal meiner Herberge begeben möchte.
Der Standpunkt einiger: Unnötiges Gewicht, unnötige Platzverschwendung – »Seife reicht völlig«. Okay, lasse ich gelten, aber ich will eben ein Deo dabei haben. Punkt.
Purer Luxus? Eher eine »willkommene Errungenschaft der Zivilisation«. Also für mich jedenfalls. Ist das nicht unnötiges Gewicht? Nun ja, ich will ja nicht per Pedes nach Santiago de Compostela unterwegs sein.
Ich bewege eine 2000er BMW R 1150 GS mit rund 260 kg Lebendgewicht plus Sturzbügel, Alukoffern (mit total wichtigen Aufklebern) und/oder einer Gepäckrolle und einem Liter Ölreserve. Da kommt es auf 50 ml Deo auch nicht mehr beim Gewicht an.
Mal drei gängige beziehungsweise bekannte Varianten zur Auswahl: Der Deoroller im Glasbehältnis, der Deoroller im Kunststoffbehältnis und ein »Stück Deo in Plastikhülle«. Die schaue ich mir heute mal genauer an und teile allen meine Gedanken mit – egal ob sie mit oder ohne Deo reisen wollen.
Zunächst der Klassiker, welcher mich schon seit Jahren morgens im Bad begrüßt: »Die Rolle im Glas«. Marke und Duft variieren, das Konzept ist immer gleich: Glaskorpus mit Kunststoffkugel welche das Auftragen erleichert.
Was ich seit Jahren vermisse: Günstige Nachfüllpacks mit denen man das noch immer einwandfrei funktionierende Produkt weiterverwenden kann. Wird aber wohl zu meinen Lebzeiten keiner mehr einführen – befürchte ich jedenfalls.
Der primäre Nachteil liegt auf der Hand: Das Glas macht das gute Stück schwerer als die »duftenden Mitbewerber«. Aber ich hatte ja geschrieben, dass das Gewicht keine Rolle für mich spielt. Dafür dann der sekundäre Nachteil: Es ist stabil. Wenn es aufhört stabil zu sein hat man jedoch die Deo-Schmiere mit Glasscherben im Gepäck. Nicht wirklich erstrebenswert. Bislang von mir nur einmal durchlebt (mit einem versifften Rucksack nach dem Sport – braucht keiner auszuprobieren, macht keinen Spaß).
Daher bleibt die Glaslösung mit Rolle bei mir daheim und reist nicht mit dem Motorrad durch die Länder.
Leichter als die Variante mit Glas ist die Lösung mit Kunststoffgehäuse. Ebenfalls ziemlich robust und es hinterlässt beim Defekt keine Glassplitter. Auch hier: Wenig bis gar nicht nachhaltig und es gibt natürlich auch dafür keine Nachfüllpacks.
Ich mag den Kunststoffroller weil ich rein subjektiv nicht befürchten muss das er schnell kaputt geht. Fällt er herunter wird er wohl eher noch einmal aufhüpfen aber keinen Riss bekommen. Ebenso sollte er durch seine Form auch in der verzurrten Gepäckrolle keinen Schaden nehmen.
Was aber wenn doch? Dann hätte ich genauso die Deo-Schmiere im Gepäck verteilt wie beim Glas-Deoroller. Also wäre es doch toll wenn es einen Deoroller mit »fester Flüssigkeit« geben würde. Zum Glück gibt es das, es wurde bereits erfunden: Der »Deo-Stick«. Der kommt jetzt im nächsten Abschnitt.
Ich weiß nicht wann ich den ersten Stick gekauft habe. Ist jedenfalls schon ein paar Jahre her. Hat seinen Job gut erfüllt und natürlich gibt es auch für ihn keinen Nachfüllpack. Wäre wohl zu aufwändig das »Stück Deo« separat zu verkaufen. Komisch, denn bei Seife geht das problemlos. Wobei die auch nicht so penetrant riecht wie so ein »Stück Deo«. Meistens jedenfalls.
Vermutlich ist auch deshalb die zusätzliche Kunststoffabdeckung vorhanden? Wer Old Spice kennt, der weiß wie intensiv der Duft ist. Manche sagen auch »Gestank« zum Duft.
Der mäßig opake Einsatz dient also nicht nur als Transportsicherung (oder das es nicht den halben Laden mit Old Spice zumüffelt) sondern hat auch nach dem Kauf eine Funktion.
Entfernt man ihn kommt der eigentliche »Deostick« zum Vorschein. Keine Kugel, nur ein Gewinde mit welchem man das »Stück Deo« im Kunststoffgehäuse hoch- oder runterdrehen kann. Gibt es übrigens auch von anderen Herstellern mit femininen oder weniger penentrant-männlichen Duftrichtungen.
Ganz nebenbei harmoniert der Stick von Old Spice farblich vorzüglich mit meinem Kulturbeutel. Ein total unwichtiges Detail, aber es soll nicht unbemerkt bleiben.
Mit zunehmenden Gebrauch wird das Produkt immer leichter. Da mich das Gewicht nicht weiter belastet sei hier nur angemerkt das die Varianten mit Kunststoffummantelung natürlich punkten können.
Ich habe jetzt nicht jeden einzelnen Deospender auf sein Gewicht überprüft. Subjektiv halten sich die »Kugel in Kunststoff« und das »Stück Deodorant« in etwa die Waage. Packfreundlicher erscheint mir der Roller, wobei man auch den Deostick sicherlich gut unterbringen kann.
Was mich 2020 unterwegs begleiten wird: Der Stick. Weil er als einziger von den drei Varianten nicht auslaufen kann. Was für mich gar nicht geht: Deosprays. Die zerbrechen zwar nicht und laufen auch nicht aus, aber ich finde sie völlig überflüssig. Wieso einen nicht zu verachtenden Teil vom Deo im Raum verteilen wenn ich es auf der Haut bzw. in der Achsel haben will? Eben. Und leichter sind die Metalldosen auch nicht wirklich.
Wie zur Hölle kommt man kurz vor Mitternacht auf die Idee ein paar Deoroller auszupacken und einen Blogbeitrag darüber zu schreiben? Also am Alkohol lag es nicht. Der ist weder in den Deos drin noch im Getränk zur Nacht.
Im »2012er Editionsbecher von Burger King« hat sich ein alkoholfreies Radler der Marke »Oxx« (Gold Ochsen Brauerei, Ulm) gemotlich gemacht um verzehrt zu werden. Das mag nicht stilecht sein, aber die Farbe vom Becher harmoniert ähnlich gut mit dem Etikett der Flasche wie der Old Spice Stick mit der Farbe vom Kulturbeutel.
Ja, das Winterloch zeigt bei mir schon erste Anzeichen. Die Beiträge entfernen sich immer weiter vom Thema Motorrad und sind eventuell auch ein klein wenig konfus? In ein paar Stunden muss ich wieder aufstehen. Das trägt vermutlich seinen Teil zur schreiberischen Konfusion bei. Schneefall ist übrigens angesagt, der erste für den Winter 2019/2020 bei mir vor der Haustüre. Der nächste Beitrag zum Thema »Socken« ist passend zur Jahreszeit und Witterung schon in Arbeit. Stay tuned.
Abschließend noch ein Blick in den abgezogenen Pull Ring Verschluss vom Radler. Ein 3er-Pasch. Tut nicht wirklich etwas zur Sache, aber er ist eben da.
Damit der heutige Beitrag ein wenig gehaltvoller wird: Habt ihr einen Deo-Favorit für unterwegs welcher von den drei Kandidaten oben nicht erfasst ist? Vielleicht sogar einen ohne großartige Verpackung? Lass es mich wissen, die Kommentarfunktion steht für euch bereit!
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Datum: | 10.12.2019 |
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Kommentare
Silencer | https://silencer137.com
schrieb am 10.12.19 um 23:51 Uhr:
Ich schmunzelte sehr und dachte...
Ok, hätte schlimmer kommen können, wenigstens keine Blogparade zum Thema
Ich nutze auf dem Mopped gerne Merinounterwäsche, die müffelt nicht nach Schweiß ABER sie hält ewig die Reste von parfümierten Deo. Daher habe ich was geruchloses gesucht und bin am Ende wieder bei was aus meinen Öko-/Veganerjahren gelandet: Einem Deokristall. Leicht, läuft nicht aus, riecht nicht aufdringlich, verhindert Müffelei, ist mit 60 Gramm sehr leicht. Und: Auf Flugreisen geht er nicht als gefährliche Substanz durch.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 11.12.19 um 08:26 Uhr:
Ich habe kurz recherchiert: de.paperblog.com | [Blogparade] Meine Top 3 Duschprodukte. Also Duschgel wäre schon abgedeckt. Für Deoroller kann man noch eine Blogparade machen. Willst du?
Beim Deo-Kristall habe ich anderweitig bedenken: »Ein Deo-Kristall enthält je nach Hersteller zwischen 20 und 30 Prozent Aluminium. Dabei handelt es sich nicht um die natürlichen Aluminiumsalze, sondern um chemisch hergestellte Salze« (Quelle: praxistipps.chip.de | Deo-Kristalle: Wie gesund oder gefährlich sind sie wirklich?, Artikel vom 13.04.2018 ).
Der Old Spice Stick: »Inhaltsstoffe / Zutaten: Dipropylene Glycol, Aqua, Propylene Glycol, Sodium Stearate, PPG-3 Myristyl Ether, Parfum, Tetrasodium EDTA, BHT, Alpha-Isomethyl Ionone, Benzyl Alcohol, Benzyl Benzoate, Benzyl Cinnamate, Benzyl Salicylate, Cinnamyl Alcohol, Citral, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Hexyl Cinnamal, Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyde, Isoeugenol, Limonene, Linalool, CI 60725, CI 61565« aber kein Aluminium.
Viel Angst vor dem Aluminium habe ich nicht, aber ich hatte den Eindruck das es genau das Alu ist, welches mir die Klamotten versaut. Der Stick von Old Spice macht das nicht. Dafür ist er natürlich kein so effektives Antitranspirant.
Silencer | https://silencer137.com
schrieb am 11.12.19 um 15:05 Uhr:
Den Kristall benutze ich tatsächlich nur auf Reisen, von daher mache ich mir wegen des Aluminiums keine Sorgen.
Maxs´Nudd klingt auch nett, wobei ich in der Tat aber auch zu der Fraktion gehöre, die täglich duscht und deshalb einen höheren Verbrauch hätte.
Max | https://blog.max-fun.de
schrieb am 11.12.19 um 06:00 Uhr:
Ich nutze schon seit einiger Zeit Nuud*, nicht nur auf Reisen.
Vorteil von Nuud, kein Plastik, sehr kleine Packung und einmal aufgetragen hält es einige Tage. Auch bei stärkerer Schweißbildung bleibt es wirksam und wenn ich mit dem Rad ins Büro fahre, werde ich nicht zur olfaktorischen Belästigung.
*https://blog.max-fun.de/2019/06/09/sorgenfrei-nuud-care-deodorant/
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 11.12.19 um 08:31 Uhr:
Liest sich interessant und nimmt auch wenig Platz im Gepäck weg. Würde ich schon mal kaufen und ausprobieren.
Aber: 2x 20ml für 25 Euro? Das ist schon happig. Hast du es irgendwo schon mal günstiger gesehen?
Max | https://blog.max-fun.de
schrieb am 11.12.19 um 08:38 Uhr:
Ich habe nicht danach gesucht, aber günstiger wird es kaum zu haben sein. Ich finde den Preis aber auch durchaus fair. Die Menge hält bei mir 4-6 Monate, da relativiert sich das ja schnell.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 11.12.19 um 08:43 Uhr:
Okay, wenn es so sparsam ist (und für mehrere Tage reicht – wobei ich es dann wohl unterwegs täglich »weggeduscht« habe) gleicht sich das wieder aus. Und: Einmal nicht in der Schweiz übernachten, schon ist es gleich 4x refinanziert. Das Milchmädchen hat gerechnet.