»I spy with my little eye...« – kaum hatte ich ein paar der Bilder von gestern in einem Forum platziert, schon kam die erste Frage auf: »Was hast Du da rechts auf dem Träger für eine Platte montiert?« wollte FraFi aus dem GS-Forum wissen.
Auf den Bildern ist auf der rechten Seite folgendes zu erkennen: Der mit dem Seitenträger verschraubte Flachstahl und ein Stück Alublech, welches mit einem der bekannten (alten) Touratech-Halter befestigt wurde.
Im heutigen Beitrag gehe ich auf die Alubleche ein, beschreibe wie ich die Löcher von rechts nach links übertragen habe und wieso in den Därr Boxen noch immer keine Löcher sind (was ich ja eigentlich auf meinem Plan für heute stehen hatte.
Was FraFi auf den Bildern erkannt hatte: Das komische Alublech, welches ich provisorisch am Kofferträger von »Heavy Duties« befestigt hatte.
Die Alukoffer die ich verwenden will sind alte Boxen von Därr, mutmaßlich schon über 20 Jahre alt. Diese Boxen waren (und sind) beliebt, haben aber eine relativ geringe Materialstärke. Daher habe ich mir Alubleche zum Verstärken gekauft.
Von der Verstärkung erhoffe ich mir das die Koffer länger halten und das auch keine der Halterungen von Touratech ausreißen wird.
Die Kofferhalter von Touratech montierte ich erst einmal auf diesen »Verstärkungsplatten«. Denn wenn es auf den Blechen nicht passt brauche ich die Löcher nicht auf die Därr Boxen zu übertragen. Andere nehmen dafür eine Sperrholzplatte oder einen Pappkarton, aber ich muss die Löcher ja sowieso ins Alublech bohren.
Sich eine Schablone zu machen ist clever, es sind ja schließlich 16 Löcher die zu bohren sind. Sobald die mal gebohrt sind hat man auch entsprechend Löcher im Alukoffer.
Die Alubleche sollen bis über den Rand des Kofferträgers beziehungsweise der Auflagefläche des Rahmens hinaus ragen.
Die Boxen von Därr sind größer als die Aufnahme des Kofferträgers. Wäre sonst ja auch etwas arg ungeschickt. Wie genau ich die Koffer platziere kommt noch auf, vermutlich »mittig – mittig«. Ich werde mich auch noch mal im Web an den Bildern von anderen orientieren wie die die Koffer platziert haben.
Damit die Maße stimmen musste ich eigentlich nur die Aufnahme an einem der beiden Seitenteile des Kofferträgers ausmessen. Sie sind ja gespiegelt, sowohl von der Größe her wie auch von der Ausführung.
Kurz ausgemessen, noch einmal nachgemessen und dann die Maße notiert. Dann habe ich mir die Bleche in 240 x 370 mm anfertigen lassen. Wieder beim »Metallbauer« meines Vertrauens, wieder mal »ist egal wie viele Kratzer die haben, man sieht es später sowieso nicht«.
Ja, sie sehen schon ziemlich zerkratzt aus, aber es ist eben Alu, das zieht Kratzer magisch an. Die Bleche kommen sowieso auf die Innenseite des Koffers, also interessiert es niemanden – und mich sowieso nicht.
Die – inzwischen so wohl nicht mehr angebotenen – Kofferhalter von Touratech habe ich schon mal an anderer Stelle hier in meinem Blog vorgestellt: Bei den Munitionskisten, welche ich an den originalen Halter von Yamaha an meine XJ 600 S montiert hatte[1].
Die Munitionskisten habe ich beim Verkauf der XJ 600 S behalten, ebenso natürlich auch die Kofferhalter. Diese wandern nun von den Munitionskisten an die Alukisten.
Nachbauten der Touratechhalter in leicht veränderter Form findet man im Internet einige. Pro Koffer muss man mit rund 50 Euro für den Haltersatz rechnen. Somit 100 Euro für den kompletten Satz für zwei Koffer.
Wie genau ich die Position der Kofferhalter auf die Alubleche übertrage habe werde ich ein einem separaten Blogbeitrag ausführlich erklären. Vorab schon mal ein erster Eindruck in Form von zwei Bildern.
Kreppklebeband. Kleine Schraubzwingen, kleine Bohrmaschine, 4 mm Bohrer... Wie gesagt: Das kommt ausführlich in einem anderen Beitrag.
Nachdem das erste der beiden Alubleche mit den 16 Löchern »verziert« wurde sollten die Löcher an der gleichen Position natürlich auch auf das zweite Blech kommen.
Da die beiden Bleche die gleiche Größe hatten, ist die Lösung eigentlich sehr einfach: Die beiden Bleche übereinanderlegen, mit Schraubzwingen fixieren und dann einfach durch zwei vorhandene Löcher hindurch an der Standbohrmaschine das zweite Blech ebenfalls »löchern«.
Zwei Schrauben übernehmen anschließend den Job der Schraubzwingen und fixieren die beiden Bleche miteinander. So kann nichts verrutschen und die Löcher können eins zu eins übertragen werden.
Das die beiden Schrauben »etwas« zu lang sind hat nicht weiter gestört. Beim Bohren der Löcher hatte ich ohnehin ein dünnes Holzbrett unterlegt und so waren die überstehenden Schraubenköpfe auf der einen und Gewinde auf der anderen Seite kein Problem.
Bei den 2 mm starken Alublechen ist der Bohrer auch schnell durch das Material hindurch und nach den ersten beiden Löchern waren die übrigen anderen 14 Löcher schnell gebohrt.
Was jetzt noch fehlt sind die beiden großen Löcher für die Riegel, welche zur Arretierung und dem Diebstahlschutz der Koffer verschraubt werden.
Mit einem etwas kleineren Bohrer wurde vorgebohrt, anschließend das Loch mit einer Rundfeile so weit vergrößert das es zu der Öffnung im schwarzen Kunststoffteil passt.
Fertig? Fertig – zumindest die beiden Bleche zum Verstärken der Alukoffer. Was mir noch fehlt sind neue Schrauben mit denen ich die Kofferhalter durch die verstärkte Seitenwand des Koffers verschrauben werde. Die alten Schrauben welche ich bei den Munitionskisten verwendet habe sind viel zu lang.
Daher habe ich für heute mit der Montage der Koffer aufgehört und werde mir morgen im Baumarkt die notwendigen Schrauben besorgen. Anschließend wird gemessen, noch einmal nachgemessen, angezeichnet und gebohrt.
Ja, ich scheue mich noch immer ein wenig die Därr Boxen anzubohren. Schließlich sind sie bis jetzt an den großen Seitenteilen noch »jungfräulich«.
Kleiner Hinweis am Rande: Leider habe ich nicht zwei identische Därr Boxen gefunden. Ich habe je eine »Big Box« und eine »Bike Box« ergattert.
Die Big Box ist etwas breiter als die Bike Box. Etwa 45 mm trägt die größere Big Box gegenüber der Bike Box in der Breite auf. Ich habe mich dazu entschlossen die schmalere der beiden Kisten auf die linke Seite zu hängen. Dort hängt schon der Auspuff (und wiegt ein paar Kilogramm) und daher müsste sich das auch mit der Zuladung entsprechend regeln lassen.
Hätten Heavy Duties den Kofferträger so gestaltet wie es andere Anbieter machen wäre es perfekt gewesen: Etwa 40 mm schmäler lassen andere Anbieter ihre Kofferträger an der rechten Seite der BMW R 1150 GS ausfallen. So kommt man mit einem schmäleren und einem breiteren Koffer rechts und links auf den gleichen Überhang. Bei mir werden es rechts dann eben 45 mm mehr Überhang als auf der linken Seite sein.
Auf den letzten Bildern oben sieht man die Querstrebe nicht. Das hat einen guten Grund: Als die Bilder gemacht wurde hat sie gerade noch trocknen müssen.
Eine Schicht schwarze Farbe aus der Spraydose, allgemein als »Rallye Schwarz« bekannt bekam der Flachstahl ab.
Zuvor hatte ich alle Grate entfernt und die Ecken auch noch ein klein wenig abgerundet. Nicht schön aber selten – und zweckmäßig.
Der zweite und dritte Lackiervorgang wurde dann mit Klarlack aus der Sprühdose durchgeführt. Über Nacht kann die Strebe jetzt noch trocknen, dann wird sie montiert.
Anschließend kann ich auch die Alukoffer dann hoffentlich endlich an die BMW hängen – so ist jedenfalls der Plan für den morgigen Samstag.
Zum Abschluss auch heute noch ein Gedanke: »Prost!«.
Die Arbeit ist erledigt, ich bin wieder nicht fertig geworden, aber in der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft. Sollte ich die Koffer noch immer nicht an der BMW hängen haben wenn die nächste Tour ansteht wird eben wieder auf die violette Gepäckrolle zurückgegriffen.
Während des Schreibens des heutigen Beitrags habe ich dann auch gemütlich das alkoholfreie Radler genossen. Erfrischend, süffig, für meinen Geschmack vielleicht ein klein wenig zu viel Zitrone. Aber trotzdem ein schöner Abschluss für den heutigen Tag.
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.
Datum: | 16.08.2019 |
Teilen: |
Permalink BB-Code Einfach per Klick auf den Button markieren und anschließend mit der Tastenkombination Strg+C in die Zwischenablage kopieren |
Weitere Artikel des Autors: Öl online bestellen – was soll da schon schief gehen? Fast hätte es mich jetzt auch erwischt, »Verpackungskünstler vs. Transporthelden« Instant Nudeln im Trangia Armeekocher Klappt auch unterwegs, aber der Geschmack? Scheibe mit BikeCare Clean Wax reinigen Bekanntlich sind die Scheiben recht empfindlich wenn Reiniger verwendet werden Ein MX-Helm und eine Brille (unboxing) HJC FG-X »Tow« (MX-Helm) und 100% Accuri Goggle Held Sambia Sommerhandschuhe Blick auf die Details und Fazit nach den ersten 3'000 km |
Kommentare
Dieser Beitrag hat noch keine Kommentare erhalten.