2011 hatte ich mir zum Geburtstag einen Spiritusbrenner von Trangia gewünscht. Nachdem ich ihn dann auch wunschgemäß erhalten habe, hatte ich ein kleines Problem: »Wie bekomme ich meinen Bechertopf von Tatonka auf den Brenner?«.
Natürlich gibt es diverse fertige Gestelle, Ablagen und auch zahlreiche DIYS-Bastelanleitungen. Aber welche der zahlreichen Lösungen passt zu mir und meinen Kochgewohnheiten? So habe ich dann geschaut, gelesen, überlegt und und und... Ich habe mir, weil ich Ihn super finde, einen Künzi Hobo »Magic Flame«[1] zugelegt.
Der Brenner von Trangia im Verbindung zum Künzi ist schon super. Aber für den kleinen Hunger ist die Kombination etwas überdimensioniert. Also habe ich weiter gesucht, Trangia Originale angeschaut, Kopien derselben ausgiebig begutachtet und am Ende einfach nur rumgeflucht.
Alles sicherlich durchdachte Lösungen, aber eben nicht für mich. Klein sollte es sein, kompakt und natürlich möglichst günstig.
Durch einen »doofen« Zufall stand dann mein alter Esbitkocher, noch aus Truppenbeständen, auf dem Tisch während ich mit meinem Trangia am rumüberlegen war.
Dann hat es plötzlich »Klick« im Hirn gemacht und weil die Kamera griffbereit stand, habe ich meinen Umbau dokumentiert. Das Resultat ist auf dem Bild oben bereits zu sehen. Wie aus dem Esbit Klappkocher aus Bundeswehrbeständen ein »Kochgestell« in Verbindung mit dem Trangia Spirituskocher werden kann, kann man detailiert den folgenden Bildern entnehmen.
Basis für den Umbau sind natürlich der bekannte Spirituskocher von Trangia und ein offensichtlich schon etwas älteres Modell des ebenfalls sehr bekannten Esbit Kochers von Esbit (natürlich).
Weil der Esbitkocher eigentlich nicht zum Trangia passen sollte (und umgekehrt), war es ein wenig überraschend wie ähnlich die Maße doch sind. Zumindest entspricht eine der Kantenlängen des Faltkochers fast exakt dem Außendurchmesser des Trangia Brenners.
Wenn man den Brenner in den Klappkocher stellt, ist er leider zu hoch. Das wurde ja auch schon sehr ausführlich an anderer Stelle hier im Blog[2] festgestellt.
Was nicht passt kann aber bekanntlich passend gemacht werden.
Stellt man den Brenner auf die Unterseite des Faltkochers, sieht man wie viel Rand noch übrig bleibt. Der Klappkocher würde geschwächt werden, aber er sollte trotzdem noch stabil genug sein damit er beim Transport nicht kollabiert.
Daher: Brenner drauf, mit einem Stift die Umrisse markiert und anschließend die Blechschere oder eleganter eine Feinsäge angesetzt.
Das verzinkte Blech des Esbitkochers ist so dünn, dass es sich leicht bearbeiten lässt. Schon nach kurzer Zeit hat man die Auflage für den Trockenbrennstoff entfernt und kann die Rundung der Aussparung für den Spiritusbrenner sauber ausarbeiten.
Nach nur wenigen Minuten ist der Boden des Klappkochers so bearbeitet, dass der Spiritusbrenner von Trangia sauber hinein passt.
»Warum den Boden bearbeiten? Dann steht der Brenner doch direkt auf der Erde?«
Die Idee war, dass das Gestell als Abstandshalter vom Brenner zum Becher oder Kochtopf agiert. Daher muss der Spiritusbrenner durch den Boden hindurchgesteckt werden können. Daher nach den Metallarbeiten einfach den Klappkocher aufstellen und den Brenner einsetzen. Siehe da: Im nicht voll aufgeklappten Zustand sieht die Kombination schon sehr gut aus.
Damit die beiden Seitenteile auch im 90°-Winkel aufgestellt werden können, musste noch etwas Material entfernt werden. Damit der Brenner sicher und tief steht, mussten an den Seiten noch entsprechende Aussparungen vorgenommen werden. Auf dem Bild rechts sieht man schön wo Material abgenommen werden musste.
Nach diesem letzten Einsatz von Säge und Feile steht der Brenner von Trangia nun auf dem Blech, welches gleichzeitig die Auflagefläche zum Untergrund darstellt.
Im ganz geöffneten Zustand steht der Trangia somit »auf« den Esbitkocherbeinchen. Im anderen Modus mit den nicht vollständig ausgeklappten Seitenteilen kann der Kocher, sofern die Füße höher gestellt werden, tiefer (ein)gestellt werden. Er hat somit mehr Abstand zum Topf beziehungsweise Becher.
Weil ich die Aufnahmefläche für den Trockenstoff nicht zerstört habe, kann man sowohl den Trangiabrenner wie auch den Trockenbrennstoff verwenden.
Die ehemals fest mit dem Klappkocher verbundene Aufnahme wird einfach um 90° gedreht eingelegt und schon kann der Trockenbrennstoff darauf platziert werden.
Es empfiehlt sich – wie immer mit dem Trangia – einen Windschutz zu nutzen. Wenn man ihn aus Aluminiumfolie konstruiert passt dieser zusammen gelegt mit in die in die Kombination.
Am Rande erwähnt: Klappkocher und Brenner können zum Transport »verkehrt herum« zusammen gesteckt werden und passen so in den Becher von Tatonka[3], dem Modell mit 0,5 Liter Inhalt.
Abschließend noch zwei Bilder vom Esbit-Trangia-Spritusklappkocher im Einsatz. Sowohl ein Becher wie auch ein größerer Topf können so befeuert werden. Natürlich ist der Klappkocher von Esbit durch die Bearbeitung nicht stabiler geworden und noch immer genauso wackelig wie zuvor. Aber wenn man bedenkt das der Klappkocher in gebrauchtem Zustand für nur etwa 2 Euro zu finden ist: Da können die teuren Hobo-Edelstahlmitbewerber nicht mithalten.
Damit wären wir dann aber auch noch beim Nachteil des verzinkten Esbit Klappkochers angekommen: Natürlich sind die Kanten nach der Bearbeitung nicht mehr verzinkt (beziehungsweise waren es noch nie). Man sollte sie entsprechend behandeln und vor Rost schützen. Wer noch etwas Ofenrohrlack[4] daheim in der Garage stehen hat, kann diesen hierfür verwenden.
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Datum: | 09.10.2015 |
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