Kleine, kompakte Benzinkanister gibt es zahlreich. Sowohl aus militärischen Restbeständen (beispielsweise die ein Liter fassenden Kanister aus Bundeswehrbeständen) wie auch bei den diversen Baumärkten, Motorrad-Discountern, etc. Jedoch sind manche nicht wirklich praktisch im Alltag. Wenn die Öffnung zu klein für die Pistole an der Tankstelle ist, wird es schon ein wenig knifflig.
Es ist schon ein paar Jahre her, da war ich noch mit einem 1-Liter-Gebinde Öl im Gepäck unterwegs. Bei über 1'000 km in ein paar Tagen war es sinnvoll etwas Öl mit dabei zu haben. Was ich jedoch nicht bedacht hatte: Sobald man den Verschluss geöffnet hat, scheint die »Flasche« nur noch für die Garage geeignet zu sein. Es lief zwar nicht viel Öl aus, aber anscheinend hat der steigende Druck im Gebinde dafür gesorgt, dass ein paar Milliliter über die Gewindegänge nach außen gedrückt wurden.
Zwar hatte ich die Flasche in eine stabile Plastiktüte gepackt, die Sauerei war dann aber eben in der Tüte. Gibt es da keine kostengünstige und gleichzeitig hochwertige Lösung? Ja, die gibt es: Den FuelFriend[1] aus deutscher Produktion.
Eigentlich sind die Produkte, welche unter dem Markennamen »FuelFriend« vertrieben werden, kleine Benzinkanister mit sehr stabiler Konstruktion dank entsprechender Materialstärke. Schon daher sind sie nicht mit den handelsüblichen Verpackungen für Motoröl in Form von Kanstern und Flaschen) zu vergleichen.
Ich habe zum FuelFriend »Big Clear« mit 2 Liter Volumen[2] gegriffen. Es gibt sie in drei Farben (transparent, schwarz und rot) und mit »Clear« wird die doch recht opake aber eben auch noch etwas transparente »weiße« Version bezeichnet. Der kleinste Kanister hat 0,5 Liter, der größte Kanister 2,0 Liter Volumen. Der kleinste Kanister kann nicht direkt mit einer Zapfpistole befüllt werden, die anderen Varianten haben eine entsprechend große Einfüllöffnung damit dies problemlos gelingt.
Bezeichnung | Funktion / Zustand | Preis |
FuelFriend® CLEAR 0,5 LiterAnzeige | Der kleinste Benzinfreund. Leider nicht kompatibel zu Zapfpistolen (Einfülladapter notwendig). Wäre beziehungsweise ist gut für Öl unterwegs geeignet. |
11,95 € zzgl. Versand |
FuelFriend® PLUS CLEAR 1,0 LiterAnzeige | Besonderes Merkmal: Die »schlanke Taille« für Spanngurte. Für die Befüllung per Zapfpistole geeignet. |
12,00 € zzgl. Versand |
FuelFriend® PLUS CLEAR 1,5 LiterAnzeige | Besonderes Merkmal: Die »schlanke Taille« für Spanngurte. Für die Befüllung per Zapfpistole geeignet. |
13,95 € zzgl. Versand |
FuelFriend® BIG CLEAR 2,0 LiterAnzeige | Mit zwei Litern Volumen der größte Kleinkanister. Für die Befüllung per Zapfpistole geeignet. |
14,00 € zzgl. Versand |
FuelFriend® BIG CLEAR mit FüllrohrAnzeige | Set mit Füllrohr zum einfachen Betanken des Motorrads. Mit zwei Litern Volumen der größte Kleinkanister. Für die Befüllung per Zapfpistole geeignet. |
16,80 € zzgl. Versand |
Hinweis: Die Affiliatelinks führen zu den Produkten bei Amazon. |
Ein kleiner Tipp am Rande für Pfennigfuchser: Das Set mit praktischem Füllrohr kostet 2,80 Euro mehr. Wer sich bei Polo das Füllrohr[3] einzeln holt, bezahlt 1,99 Euro dafür.
Für Öl würde sich vermutlich der kleinste Kanister mit seinen 0,5 Litern eher anbieten. Wenn ein Motorrad so viel Öl verbraucht das der 2,0 Kanister dafür notwendig ist, sollte man sich vermutlich ernsthafte Gedanken machen – außer man hat 'ne Maschine mit 2-Takt-Motor.
Ich werde den FuelFriend in der Saison 2016 ausgiebig testen. Dann jedoch als »Reichweiten-Extender«, 2 Liter müssten bei meiner BMW R 1150 GS etwa 30 Kilometer ergeben. Nicht die Welt, aber immerhin etwa 10% mehr Reichweite (bei gemütlicher Landstraßenfahrt – oder Nebelfahrt auf der Autobahn). Wobei ich ihn vermutlich nie bis zur Markierung mit zwei Litern füllen werde. Ein wenig mehr Luft oben im Kanister ist sicherlich nicht verkehrt.
Im Sommer bitte aufpassen: Wer sich »gut gekühlte« 2 Liter Benzin aus dem Tank der Tankstelle in einen Kanister füllt, kennt vermutlich schon das Resultat: Das Zeug dehnt sich aus, hat zu wenig Platz und der Kanister beginnt sich entsprechend zu verformen. Oder aber man bekommt eine unfreiwillige Benzindusche wenn man den unter Druck stehenden Behälter öffnet.
Das Vergnügen hatte ich zum Glück noch nicht, konnte aber schon mit einem 20 Liter fassenden Benzinkanister aus Stahl selber ein harmloses Erlebnis machen. Betankt hatte ich den Kanister frühmorgens im Hochsommer. Nach rund 3 Stunden Fahrt wollte ich den Kanister in den Tank vom PKW umfüllen. Beim Öffnen gab es jedoch ein unerwartetes »Plopp«, welches klanglich zwar nicht ganz die Qualität einer geöffneten Sektflasche erreicht hat, aber offensichtlich stand der Stahlkanister nicht unerheblich unter Druck.
Das Material der Kanister von FuelFriend ist sehr dick, daher ist ein Verformen des Kanisters vermutlich ausgeschlossen. Das ändert aber nichts daran, dass er in den heißen Sommermonaten unter Druck stehen kann beziehungsweise unter Druck stehen wird.
Der solide gefertigte Schraubverschluss mit der dicken Dichtung steckt laut Forenberichten einiges weg. Nur in Ausnahmefällen wird davon berichtet das der Behälter bei hohen Temperaturen undicht geworden sei.
Warum ich mir ausgerechnet den 2 Liter großen »Kleinkanister« geholt habe? Insbesondere weil ich ihn eher als Transportbehältnis für Öl sehe? Der einfache Grund ist der, dass er sozusagen »saugend-schmatzend« in die von mir umgebauten Munitionskisten passt.
Die beiden Munitionskisten muss ich noch für den Givi Halter an meiner BMW R 1150 GS passend umbauen. Aber auch sie sollen wieder mit mir auf Tour gehen können. Damit der bekanntlich ein wenig höhere Öldurst vom BMW Boxer unterwegs einfach gestillt werden kann, ist der Einsatz von dem FuelFriend für Öl geplant.
Wie ich Anfang November 2015 feststellen konnte sind 1'000 km in zwei, drei Tagen schnell gefahren. Daher sollte man auch bei »kurzen Zweitagestouren« ein wenig Öl mit dabei haben. Zwei Liter müssen es nicht gleich sein, aber ein paar 100 Milliliter sind bestimmt nicht verkehrt.
Keine Angst, die vier hervorstehenden Schrauben können dem dickwandigen »BenzinFreund« nichts anhaben. Wenn der Halter richtig montiert ist, liegt die große Mutter über den Schrauben. Der FuelFriend mit zwei Liter Fassungsvermögen passt dann sauber und ohne zu klemmen in die Munitionskiste.
Eigentlich müssten sogar zwei FuelFriend mit 2 Liter Volumen in die Munitionskiste passen. Wer kein Gepäck braucht, aber gerne bis zu 8 Liter zusätzlichen Kraftstoff spazieren fahren will, der wird an der Lösung mit vier Mal FuelFriend in den beiden Munitionskisten eventuell gerade beim Lesen Gefallen finden?
Günstiger als ein theoretisch ja möglicher Tankumbau auf den Tank der R 1150 GS Adventure wäre es in jedem Fall.
Im Ernst: Ich glaube wer die Reichweite ernsthaft erhöhen will wird zu ganz anderen Maßnahmen greifen – und hat in der Regel dann auch im Gepäck keinen Platz für vier Kanister mit je zwei Liter Volumen.
Wieso nicht einfach einen Ölkanister beziehungsweise eines der im Handel üblichen Gebinde verwenden? Nun ja, diese sind zumindest mit großem Volumen definitv zu groß für die Munitionskisten. Das 5 Liter fassende Gebinde passt jedenfalls in der Breite nicht hinein.
Gleiches gilt auch für die 4 Liter Gebinde, welche ich auch noch in der Garage stehen habe. Außerdem besteht auch hier wieder das eingangs schon beschriebene Problem: Einmal geöffnet ist die Flasche in der Garage dicht, die starken Temperaturschwankungen bei der Fahrt im Sommer würden aber sicherlich den einen oder anderen Tropfen Öl aus dem Gebinde drücken.
Für 2016 ist jetzt erst einmal der Anbau der Munitionskisten an die R 1150 GS geplant. Dann sehe ich weiter wie der FuelFriend sinnvoll eingesetzt werden kann. Den Ölverbrauch der R 1150 GS muss ich nach dem nächsten Ölwechsel (geplant im Frühjahr 2015) im Auge behalten. Dann kann ich abschätzen ob der kleine Kanister zur Reichweitenverlängerung oder für Öl unterwegs genutzt wird.
Abschließend noch ein paar Zeilen zu Versand und Verpackung. Der Kanister wird in Deutschland produziert und somit auch von Deutschland aus verschickt. Binnen kürzester Zeit (zwei Tage) war der FuelFriend bei mir angekommen. Sehr gut in einem Pappkarton verpackt und alles für 14,95 Euro inklusive Versand. Da kann man nicht meckern.
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Datum: | 29.12.2015 |
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