»Die Idyllische Straße ist eine seit 1967 bestehende, 130 km lange Ferienstraße im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Der Name der Straße leitet sich vom Charakter der durchfahrenen Landschaft und der naturnahen Streckenführung ab, die meist durch relativ schwach besiedelte Gebiete führt. Gekennzeichnet ist sie durch Schilder mit einem weißen Vogel auf grünem Grund.«[1]
Wo sich Wikipedia irrt: Die Beschilderung wurde geändert. Jetzt ist der weiße Vogel auf neuen Schildern auf braunem Grund zu finden. Und: Eigentlich erkennt man den 130 km langen Rundkurs auch an anderen Schildern:
Der Straßenzustand ist stellenweise leider nicht mehr sonderlich gut. Dennoch waren am heutigen Sonntag auch diverse Hobbyrennfahrer auf zwei oder vier Rädern unterwegs. Mit letzeren meine ich nicht etwa Quads (von denen habe ich kaum welche gesehen) sondern die Fraktion breit-tief-günstig mit 10-15 Jahre alten Limousinen mit viel Power unter der Haube. Die Überholmanöver waren teilweise haarsträubend zu beobachten zumal auf der Strecke auch viele Radfahrer und stellenweise auch Wanderer auf der Fahrbahn unterwegs waren.
Vielleicht bin ich ja auch verwöhnt weil ich sonst die meinsten meiner Tagestouren werktags gefahren bin, aber »idyllisch« war jedenfalls die Nutzung mancher nicht wirklich.
Dabei kann es wirklich idyllisch sein. Stellvertretend für die »richtige« idyllische Straße ein Bild wie es aussehen kann wenn mal nichts los ist (und man dank Navi eine kleine Extratour abseits der offziellen idyllischen Straße fährt):
Wer doch lieber der offiziellen Strecke folgt kann irgendwo auf dem Rundkurs einsteigen. Die Informationen wie die Strecke verläuft ist im bereits verlinkten Wikipediaeintrag zu finden.
Anschließend muss man nur noch den braunen oder grünen Schildern mit den Vögeln folgen.
Wobei mir kein grünes Schild aufgefallen ist. Die wurden vermutlich inzwischen alle austgetauscht? Die braunen Schilder sehen jedenfalls allesamt sehr neu aus.
Zurück zum Anfang. Dort stand der obligatorische Aufenthalt an einer Tankstelle. Den Tank füllen, den Reifendruck überprüfen und dann konnte es auch schon losgehen. Nachdem ich beim Bodensee ein wenig Pech beim Tanken hatte, hatte ich diesmal Glück: Schlag 10 Uhr wurde der Spritpreis geändert. Während ich noch mit dem Reifendruckprüfgerät hantierte sank der Preis um 4 Cent. Im Durchschnitt bin ich also wieder auf Null.
Eine Frage in die Blogleserschaft: Ist es nur hier unten im Süden so das sie bei Total diverse Flächen mit kleinen »Klebetattoos« bestücken? Ich dachte vor ein paar Wochen das sei einfach eine Osteraktion mit Hasen und anderem Getier, aber eine Katze die einen Schmetterling erhaschen will ist ja nicht wirklich »österlich«? Gibt es das bei euch auch?
Während ich noch über die Klebetattoos grübelte war ich auch schon unterwegs. Unspektakuläre Anreise mit viel Autobahnanteil. Da gibt es dann auch keine Bilder von, das kennt ja schließlich jeder.
Das der erste Mai auch vor der Türe steht ist ebenfalls bekannt. Sie waren schon fleißig und haben etliche imposante Maibäume aufgestellt. Stellvertretend für alle anderen Maibäume hier das Exemplar in Fronrot. Hätte ich alle fotografieren wollen wäre es ein sehr langer, bilderlastiger Beitrag geworden – und ich wäre vermutlich auch noch am Montag unterwegs gewesen.
Am Nachweispunkt »Einkorn« war um kurz nach halb eins natürlich die Hölle los. Motorräder und PKW belegten den Parkplatz nachezu vollständig. Aber was ist auch sonst bei einem fast schon sommerlichen Tag Ende April anderes zu erwarten? Bei 28°C (oder sogar noch mehr) kehrt man gerne in solche Ausflugsmöglichkeiten ein.
Uncool und blöd: Ich war wieder mit den Alpinestars MX-Stiefeln unterwegs. Super Sache - außer man bekommt die BMW nicht mehr vom Seitenständer hoch weil man mit der Randstoßplatte keinen Halt findet und wegrutscht.
Also absteigen, Maschine auf den Hauptständer stellen und dann von dem einfach und bequem wieder runter. Fazit: Ich brauche andere Stiefel. Zumal die Alpinestars heute wieder einmal gezeigt haben was sie gerne machen: Sie heizen sich auf. Hinter den beiden Zylindern der BMW haben sie auch die besten Chancen sich von der Abwärme »aufladen« zu lassen.
Da möchte man die Stiefel in einen kühlen Bach oder See stellen und hoffen, dass sie sich abkühlen. Jedoch lag weder das eine noch das andere direkt an der Strecke noch weiß ich ob die Alpinestars dann das Wasser draußen lassen. Vermutlich nicht. Also leiden und weiterfahren.
Auf dem Weg nach Waldenburg zum nächsten Nachweispunkt habe ich dann doch noch etwas Wasser neben der Straße gefunden. Es soll in der Nach heftig geregnet haben. So groß wie manche Pfützen waren scheint dies tatsächlich so gewesen zu sein.
Ich lasse zwei mal den gleichen BMW-Fahrer mit Warnweste vorbei. Er ist auch schon aus der Distanz dank Warnweste mit Brauneisen-Schriftzug gut zu erkennen. Zufällig trifft er mich dann zum dritten Mal direkt am Nachweispunkt in Waldenburg.
Ob ich auch ein »eher gemütlicher Tourer« bin frug er mich. Ja, das kommt hin. Ein kurzes Gespräch über die heutige Verkehrsdichte auf den Straßen, das Wetter und ich war schon wieder auf dem Sprung während er seine BMW in den Schatten stellte und vermutlich irgendwo eingekehrt ist.
Direkt am Nachweispunkt »Rote Steige (Michelfeld)« ist mal wieder ein Beispiel für die wenig attraktiven Bushaltestellenschilder in Deutschland. Die in der Schweiz sind einfach deutlich schicker gestaltet (und mir ist kein so dreckiges Schild dort untergekommen).
Ich weiß nicht was ich anders gemacht habe, aber ich bin den Nachweispunkt »Karnsberg« diesmal aus der richtigen Richtung angefahren, muss also heute nicht wenden.
Das Ablesen vom Navi wurde langsam schwerer. Nicht wegen der spiegelnden Folie über dem Navi sondern wegen der spiegelnden Folie über dem Roadbook. Je nach Sonnenstand muss ich das Kinn recht hochnehmen damit ich nicht von unten vom Tankrucksack geblendet werde.
Da kam mir die Passage zum nächsten Nachweispunkt gerade recht: Viele Abschnitte durch den Wald, das getönte Innenvisier blieb oben. Obwohl es in der Nacht so stark geregnet hatte (die Straßen waren auch hier stellenweise noch feucht) rieselte überall aus den Bäumen der Blütenstaub herunter.
Man konnte manchmal sogar eine richtige Wolke erkennen wenn irgendwo ein Vogel in einem Baum landete oder losflog.
Von Hohenbrach nach Wüstenrot kommt man durch Großerlach-Böhringsweiler. Klingt jetzt nicht so aufregend, stimmt auch so. Aber in Großerlach-Böhringsweiler gibt es linkerhand am Straßenrand etwas zu bestaunen. Denn an einem Jägerzaun hängen etliche von Bernd Sturm mit Airbrush verzierte Motorradtanks. Leider habe ich nicht die Chance genutzt anzuhalten und ein Bild zu machen. Nächstes Jahr dann. Wenn ich es nicht vergesse.
Die Koordinaten für den Nachweispunkt in »Wüstenrot« wurden versetzt. Jetzt kann man mit dem Motorrad direkt vor einer Armada an Verkehrsschildern parken und so den Nachweis eindeutig erbringen.
Neben dem Hinweisschild zur »Idyllischen Straße« findet sich so auch der Hinweis auf das »Bauspar-Museum«, welches seit 1996 in Wüstenrot besucht werden kann.
Ich wollte kein Museum besichtigen. Ich wollte weiter Nachweise erbringen und mich dem Tagesziel und einem kühlen Spezi weiter annähern. So wurde schnell der Nachweis »Bernbach« erbracht und schon ging es wieder zurück durch Wüstenrot in Richtung Nachweispunkt »Stocksberg«.
Wie ich später in Jux erfahren habe (weiter unten mehr dazu) ist der Stocksberg wohl die größe Erhebung in der Region und daher im Winter auch bei Skifahrern beliebt – wenn auf 539 Höhenmetern Schnee liegenbleibt.
Von den »Löwensteiner Bergen« ist der Stocksberg tatsächlich die höchste Erhebung. Der Rundumblick am Wanderparkplatz ist jedoch nicht sonderlich ereignisreich.
Das Highlight am Wanderparkplatz ist für mich jedoch die Schranke. Früher gab es ähnliche Aufnahmen welche die Sicherheit von Software-Firewalls dargestellt haben.
Jedenfalls stellt die Schranke selbst für nur mäßig geländegängige Fahrzeuge kein ernsthaftes Hindernis mehr dar.
Jux. Damit verbinde ich das vor knapp drei Jahren passierte Missgeschick mit der Bremsleitung an meiner BMW R 1150 GS[2]. Damals war Jux mein 150. Nachweis in der Saison 2013, heute blieb ich nicht in Jux liegen.
Der Wirt vom Gasthof Löwen erkannte mich und meine BMW wieder. Vielleicht lag es ja auch am gelben Helm? Jedenfalls kehrte ich auf zwei Spezi ein und saß nicht lange alleine am Tisch. Nach wenigen Minuten gesellte sich ein vespafahrendes Ehepaar zu mir und man sprach über die gute, alte BMW-Zeit von R 80 RT und wie sich doch alles inzwischen weiterentwickelt hat.
Der Nachwuchs würde jetzt gerade KTM fahren. Aber wohl nicht lange, Motorräder werden viel gekauft, gefahren und noch während der Saison wieder verkauft. Die Suche nach »der richtigen Maschine« sei noch nicht abgeschlossen. Nur eins sei wohl klar: Das Image von BMW passt nicht zu jungen Fahrern. Jedenfalls sei bislang keine BMW geplant.
Nicht täuschen lassen. Zwischen den beiden Bildern liegen 60 Minuten. Nein, ich trinke nicht so langsam, auf dem zweiten Bild war schon mein zweites Spezi dabei getrunken zu werden.
Die Zeit verging wie im Fluge wenn man sich ein wenig unterhält und eigentlich wollte ich gar nicht so lange Pause machen – war aber trotzdem interessant.
Zu meiner Überraschung war in Jux nicht wirklich viel los. Die Straße bleibt wohl vom Wochenend-Tourismus verschont, jedenfalls kamen nur vier, fünf Motorräder in dieser einen Stunde vorbei. Laut meinem Gegenüber sei die Strecke nach Jux hoch nicht wirklich beliebt. Wer fahren will, fährt um Jux herum und nutzt die Straßen in den Tälern.
Falls jemand in den nächsten Tagen in Jux im Gasthof Löwen vorbeischauen will: Ich habe die Tafeln extra für euch fotograpixelt.
An dieser Stelle auch noch ein kleiner Hinweis auf eine bereits vorgestellte Lösung zur Unterbringung von Gehörschutz[3] wenn man unterwegs ist und dann beispielsweise irgendwo einkehrt. Vor sechseinhalb Jahren habe ich die umfunktionierten Behälter beschrieben. Seit dem begleiten sie mich leer in der Hosentasche. Wenn ich dann irgendwo einen längeren Aufenthalt habe wandern die Ohrstöpsel in die kleine Dose und sie verschwindet wieder in der Hosentasche.
Nein, ich zeige jetzt keine Bilder von gebrauchten Ohrstöpseln!
Dafür zeige ich ein Bild von dem Blütenstaub, welcher sich schon nach kurzer Zeit wieder überall niedergeschlagen hatte. Ich hatte meine Motorradjacke ausgezogen und saß im schwarz-roten Funktionsshirt auf der Holzbank. Nach einer Stunde hatte sich auch auf dem Funktionshemd eine feine schicht gelben Blütenstaubs abgesetzt.
Ich weiß, ich bin noch immer einen schönen Beitrag zur Lösung mit der RAM-Mount Erweiterung[4] schuldig. Ist in Arbeit, ein paar Bilder habe ich schon gemacht. Heute kamen dann noch die Bilder mit montiertem Tankrucksack hinzu.
Sozusagen als kleiner Ausblick auf den kommenden Beitrag: Die Variante mit der Verlängerung ist brauchbar, optimal finde ich sie jedoch nicht. Die glatte Kugel an der Lenkerverschraubung hat den Nachteil, dass sie als Drehpunkt dient. Die gummierten Kugeln an Navi und dem Verbindungsstück sind hingegen fest, rutschen also nicht. Durch den großen Hebel kann das Navi sich also samt Halterung bewegen.
Kann durchaus sinnvoll und praktisch sein, so kann es beispielsweise nicht am Tankrucksack blockieren. Aber ich stelle fest das es durch die unvermeidlichen Vibrationen nach unten »absinkt« und dann nicht mehr über dem Tankrucksack ist sondern genau an dessen Kante. Schlage ich beim Rangieren voll ein, lande ich in einem anderen Menü.
Ausführlich beschreibe ich dann meine Erfahrungen mit der Erweiterung im kommenden Beitrag. Zurück zur heutigen Ausfahrt samt Punktesammeln.
War das schon letztes Mal so? Ne, da hatte ich noch das alte Navi und das war 2016. 2017 hat es mir nicht mehr zu den Zielen der heutigen Tour gereicht.
Auch wenn das Navi mit etwas neben der Spur sieht, ich bin da. Auf den Punkt genau – nur wohl nicht entsprechend der GPS Daten?
Während ich mein Foto mache ist einiges an der Strecke geboten. Inzwischen ist es 17:17 Uhr und viele fahren wohl schon heim?
Ich hatte noch ein paar Punkte in meinem Roadbook auf der Liste. Aber mir war schon klar das das nichts mehr mit allen wird. Der Aufenthalt in Jux war eine nette Abwechslung aber mit über einer Stunde einfach zu lang für meine Planung. Sonst fahre ich ja meistens »durch« und mache an einer Tankstelle eine kurze Pause von fünf bis zehn Minuten. Die nahegelegenen Nachweise »Kanapee« und »Neuwirtshaus (Lichtenberg)« sollten also die letzten »by the book« sein.
Beim Nachweis »Kanapee« hatte ich dann auch ein Problem. Na, eigentlich drei Probleme.
Das steinerne Kanapee war leider besetzt. Die drei Personen haben lieber mit iPhone und einem Stein als Stativ Selbstauslöserversuche gemacht als sich helfen zu lassen. Ich hatte meine Hilfe angeboten - die wollten sie nicht. Daher musste ich sie eben mit aufnehmen und sie daheim dezent anonymisieren.
Den wirklich abseits der Route liegenden Nachweis »Ottilienberg« habe ich daher auch dieses Jahr (noch) nicht angefahren. Daher heimwärts, aber noch mal ein kleiner Schlenker über die Ostalb.
Direkt am Nachweispunkt »Rechberg (Schwäbisch Gmünd)« sind gerade Reparaturen am Gehweg im Gange. Sie sind zum Glück schon soweit abgeschlossen das man ihn einwandfrei für den Nachweis nutzen kann.
Wer noch unentschlossen ist was er am Vatertag machen soll: »Vatertagshock mit T-Bone Steak« wäre eine Option?
Noch etwa drei Kilometer sind es gewesen, dann ist der Kilometerzähler meiner R 1150 GS von 79'999 auf 80'000 km umgesprungen. Am vierzehnten und letzten Nachweis für heute waren dann noch ein paar Kilometer mehr drauf. Vom »Hohenstaufen«-Nachweis ging es dann auf direktem Wege heim.
Die Sonne stand schon wieder tief, war ja auch schon wieder mal soweit das die Uhr 19:30 angezeigt hatte. Bei der Hinfahrt zum letzten Nachweispunkt konnte sie mich noch blenden. Aber schon auf dem Weg nach Göppingen ließ es deutlich nach. Im Schatten des Albtraufs legte ich die letzten Kilometer zurück. Für heute Nacht ist Regen angesagt. Vielleicht wäscht das dann ein wenig vom Blütenstaub weg?
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Datum: | 29.04.2018 |
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Kommentare
schrieb am 30.04.18 um 14:45 Uhr:
... die Anonymisierung oder besser Pseudonymisierung hat ja gut geklappt
– und ja – Maibäume sind wirklich schwierig zu fotografieren. Am liebsten mag ich die Boiyrischen blau weißen... Mit Gruß von Claudia
schrieb am 04.05.18 um 12:31 Uhr:
Sind anonymisiert. Pseudonymisiert wären sie, wenn ich immer die gleichen Bilder für die gleichen Personen verwenden würde. Aber ich glaube die Treffe ich so schnell nicht wieder.
Der Bericht wird dann
leider etwas auf sich warten lassen.
Blöd: Würde gerne auf den Bildern von meiner zweitägigen Tour weiter anonymisieren. Habe auch schön die Bilder in den Ordner gepackt damit er sie synchronisiert.
Jetzt sitze ich am anderen Rechner und siehe da: Keine Bilder. Na prima.