Das es mit dem legalen Führen von Einhandmessern in Deutschland nicht ganz einfach ist habe ich schon in einem anderen Beitrag[1] behandelt. Dort auch die Ausführungen von Elmar in den Kommentaren beachten!
Nun ist mir letzte Woche beim Zerlegen von alten Pappkartons das in dem Beitrag vorgestellte kleine Messer von Herbertz »zerbröselt«. Es ist nicht in seine Einzelteile zerfallen, auch die Klinge ist nicht abgebrochen. Aber anstatt nach dem Einrasten vom Liner-Lock fest und starr zu stehen wackelt die Klinge jetzt. An der Spitze lässt sie sich um rund 4 mm bewegen während der Griff an seiner Position bleibt.
Das in einem anderen Beitrag vorgestellte Mora[2] ist für mich kein Arbeitsmesser sondern im Campingbesteck einsortiert. Also nutze ich den Kauf von einem neuen »Arbeitstaschenmesser« für einen Beitrag wie ein in Deutschland – nach aktuellem Stand – WaffG konformes Taschenmesser mit Arretierung aussehen kann.
Die Verpackung verrät es schon: Ich habe wieder zu einem Messer von Herbertz gegriffen. Sie sind günstig und im Vergleich zu dem was sonst in dem Preissegment so angeboten wird häufig von deutlich besserer Verarbeitung.
Statt erneut zur Drop-Point-Klinge zu greifen habe ich nun ein Messer mit Clip-Point-Klinge gegriffen. Das Herbertz 214111[3] ist für 12–15 Euro bei unterschiedlichen Händlern erhältlich und ist kein Einhandmesser. Zum Herausklappen der Klinge werden beide Hände benötigt, eine großzügig dimensionierte Rille bietet viel Platz und man muss nicht zwingend einen Fingernagel einsetzen um das Messer zu öffnen.
Die Klinge hat eine Länge von 8,5 cm, die Länge des Messers im geöffneten Zustand beträgt 19,5 cm. Das Gewicht beträgt 124 g, der Griff ist mit Pakkaholz ausgeführt worden, der Rest vom Messer ist aus Edelstahl. Die Klinge selbst ist laut Hersteller aus AISI 420 Edelstahl.
Die Form ist klassisch, in den 1990er Jahren lagen sie mit der Bezeichnung »Jagdtaschemesser« in den Auslagen und Schaufenstern.
So wie die Messer damals ausgesehen haben, so sieht auch das Messer von Herbertz aus: Die markante Spitze der Klinge, Messingnieten und die Arretierung per Backlock.
Die Angabe zum Material der Klinge ist oberhalb der Modellnummer auf der Klinge abzulesen.
Die Verarbeitung? Ist »Okay«. Könnte ein wenig schöner sein, aber dann wäre das Messer vermutlich auch nicht für unter 20 Euro zu haben sondern preislich in anderen Gefilden unterwegs. Wie eingangs schon geschrieben ist es für mich ein Arbeitsmesser, welches ich zum Zerlegen von Pappkartons, Öffnen von Kunststoffverpackungen oder auch zum Einschneiden von Paketklebeband verwende (welches anschließend bekanntlich von alleine weiterreißt).
Ja, da hätten sie sich ein wenig mehr Mühe geben können. Dann wäre das Ende vom Griff beziehungsweise das Detail am Back-Lock ein wenig sauberer ausgeführt. Dem Pappkarton ist's beim Zerschneiden sicherlich egal wie poliert der Edelstahl ist und ob da ein Spalt ist oder nicht.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder zum alten Messer. Das Herbertz 1008 hatte ich jetzt über vier Jahre lang regelmäßig im Einsatz. Ja, die Schneide war schon mal schärfer, aber zum Zerlegen von Pappkartons hatte es eigentlich immer noch gereicht. Mal wieder Nachschleifen wäre vielleicht angesagt gewesen? Ansonsten hat es – bis zum jetzt aufgetretenen Defekt – seinen Job zuverlässig erledigt. Vom größeren Nachfolger (längere Klinge) hoffe ich das die robuster ausgeführte Variante mit dem Back-Lock länger durchhält. Ich melde mich dann damit wieder wenn es dann irgendwann nicht mehr funktionieren sollte.
Der wohl größte Vorteil vom neu gekauften Herbertz 214111: Wenn ich damit am Container für Altpapier und Kartonagen stehe muss ich mir keine Gedanken wegen §42a WaffG mehr machen – weil es kein Einhandmesser ist.
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Datum: | 27.01.2019 |
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