Ich hatte mal eine alte Stirnlampe von Petzl mit (beinahe) taghellem Halogen-Leuchtmittel. Nun ja, eigentlich habe ich sie noch immer, aber sie ist recht groß und unhandlich im Vergleich zu den moderneren, leichten und leistungsfähigen Stirnlampen mit LED.
Auch die Leuchtdauer des guten, alten Stücks ist im Vergleich zu den aktuellen Alternativen mit LED ziemlich überholt. Daher habe ich mich mal umgeschaut was so angeboten wird und bin jetzt bei der Black Diamond »Spot«[1] gelandet. Diese ist im Handel aktuell für etwa 40 Euro zu finden.
Trivia: Als unnützes Wissen am Rande erwähnt: Stirnleuchten von Black Diamond tauchen auch in der US-Serie »NCIS« auf.
Zunächst ein paar Zeilen zu den Herstellerangaben. Die Rückseite listet die diversen Modi und die anzunehmende Leuchtdauer auf. Als IP-Schutzklasse ist »IP X4« angegeben. Somit ist sie mit »Schutz gegen allseitiges Spritzwasser« zertifiziert. Wasserdicht ist sie also nicht, aber ein leichter Regenschauer auf dem Campingplatz sollte sie nicht gleich zerstören.
Als Leuchtmittel sind angegeben: Eine »Triple Power«-LED, zwei »Single Power«-LED. Die Leuchtdauer beträgt maximal 250 Stunden (bei 4 Lumen, also im gedimmten »Single Power-Modus). 50 Stunden sind es bei 90 Lumen der »Triple Power« LED.
Die Leuchtweite beträgt maximal 70 m mit der »Triple Power«-LED, 15 m mit den beiden ungedimmten »Single Power«-LED beziehungsweise sie leuchtet nur noch den Nahbereich bis etwa 4 m im stromsparenden, gedimmten »Single Power«-LED-Modus aus.
Als Funktionen sind drei Leuchtmodi angegeben: Der dimmbare Normalmodus, Blinklicht, sowie ein Rotlichtmodus mit zusätzlichen LED (also keine Notlösung mit Farbfilter zum Herunterklappen). Die Modi habe ich alle versucht zu fotografieren und sie sind weiter unten auf dieser Seite zu sehen.
Im Lieferumfang enthalten sind drei Batterien vom Typ AAA welche den sofortigen Einsatz der Stirnleuchte ermöglichen.
Das elastische Stirnband kann wie auch bei anderen Modellen einfach in der Länge verstellt und somit dem Kopfumfang angepasst werden. Die duchweg positiven Bewertungen in diversen Foren und auf Seiten von Anbietern der Stirnleuchte sprechen für einen sicheren Halt – auch ohne drittes Band, welches zusätzlich über den Kopf läuft.
Die Konstruktion zum Batteriewechsel ist einfach aber effektiv. Wird das Gehäuse zwecks Batteriewechsel geöffnet, rastet es sowohl oben wie auch unten aus. Zwei flexible Bänder halten die beiden Hälften zusammen. Dies hat zum einen den Vorteil das kein fragiles Gelenk ausbrechen kann und der primäre Zweck ist natürlich auch erfüllt: Die beiden Hälften hängen zusammen und es fällt keine Hälfte beispielsweise versehentlich ins Gras oder in den Dreck wenn man sich auf einem Campingplatz befindet.
Sobald die Lampe mit drei Batterien oder Akkus vom Typ AAA bestückt ist, ist sie einsatzbereit. Einfach das Gehäuse wieder verschließen, schon kann man sich die Lampe auf den Kopf schnallen.
Wie eingangs schon geschrieben ist die Stirnlampe nur spritzwassergeschützt. Daher ist auch keine umlaufende Gummidichtung vorhanden, welche beim Zusammenfügen der beiden Hälften gequetscht werden könnte.
Die Funktionen der Lampe sind in der beigefügten Bedienungsanleitung erklärt und man findet sich mit der Bedienung mit nur einem Schalter schnell zurecht.
Was leider beim Ausschalten verloren geht: Die zuletzt gewählte Einstellung der Dimmfunktion »vergisst« die Stirnleuchte, aber das ist ja auch kein Beinbruch.
Normalerweise stellt man sich die Lampe auch nur einmal ein und schaltet sie während der Nutzung nicht ständig aus und wieder ein. Damit wären wir dann auch schon mitten im letzten Teil meiner kleinen vorstellung der »Spot« von Black Diamond: Die Funktionsmodi und welche dabei auch für den Kauf ausschlaggebend sein könnten.
Sowohl die »Triple Power«-LED wie auch die beiden parallel geschalteten »Single Power«-LED können gedimmt werden. Dies verlängert sowohl die Betriebsdauer und lässt einen selbst wählen wie hell man es denn nun wirklich braucht beziehungsweise haben will.
Auf den beiden Bildern über diesem Text ist der Unterschied zwischen maximaler und minimaler Einstellung der »Triple Power«-LED zu sehen.
Die beiden »Single Power«-LED befinden sich rechts und links neben der zentral angeordneten »Triple Power«-LED. Unterhalb der beiden »Single Power«-LED sind die beiden LED für den Rotlicht-Modus angebracht.
»Wieso Rotlicht? Was soll das denn bringen? Das ist ja mal sowas von überflüssig!« ist als Kommentar hier und dort im Internet zu lesen. Ob nützlich oder nicht hängt vom Einsatzzweck ab. Wer in dunklen Morgen- und Abendstunden joggen geht braucht den Modus sicherlich nicht. Auch nicht wer zur gleichen Tageszeit seinen Hund noch einmal Gassi führt.
Wer beim Camping sich und andere nicht blenden will und die Fähigkeit nach dem Ausschalten der Lampe im Dunkeln zu sehen weitestgehends erhalten möchte, der freut sich über die Rotlichtfunktion.
Natürlich ist es auch nach einer längeren Zeit mit Rotlicht so das sich das Auge wieder an die Dunkelheit »gewöhnen muss«. Jedoch ist der dafür notwendige Zeitraum deutlich kürzer als wenn man zuvor mit weissem Licht geleuchtet hat.
Das Ganze lässt sich auch noch wissenschaftlich erklären: Rhodopsin ist schuld.
Rhodopsin ist ein Protein, welches dem Menschen durch seine Eigenschaften das Nachtsehen mit Rotlicht erleichtert beziehungsweise ermöglicht. Rhodopsin absorbiert rotes Licht kaum und zerfällt bei Rotlicht viel langsamer als bei anderen Farben. Daher lässt die Lichtempfindlichkeit der Augen in der Nacht bei Rotlicht nicht so stark ab. Dies lässt sich übrigens auch wunderbar bei Wikipedia[2] nachlesen.
Ein weiterer Vorteil vom schwächeren Rotlichtmodus ist, dass das räumliche Sehen in Umgebungen wie etwa dichtem Gehölz oder im Wald weniger eingeschränkt wird. Leuchtet man mit weißem Licht in Gestrüpp oder auf relativ dicht nebeneinander stehende Bäume, so wirken diese wie eine weisse Wand.
Bis zum ersten Einsatz auf dem Campingplatz werden jetzt allerdings noch ein paar Wochen vergehen müssen. Der Schnee draußen vor dem Fenster passt so gar nicht zu Plänen von einer Motorradtour mit Zelt und Schlafsack – und Stirnlampe im Gepäck.
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Datum: | 17.02.2013 |
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