Die Gepäckrolle ist verzurrt und sitzt fest. Allerdings ist jetzt noch einiges an Gurtband übrig – wohin damit? Meine bisherige Lösung: »Irgendwie mehrfach um sich selbst wickeln und dann einklemmen«. Nicht wirklich befriedigend, hat aber zumindest den Zweck erfüllt. Zudem soll man ja ohnehin alle paar 100 km nachschauen ob noch alles fest verzurrt ist.
Zusätzlich ist bei mir über Taschen oder Gepäckrollen auch noch ein elastisches Netz gespannt, dann kann zumindest nichts herunterfallen. Das Problem mit dem im Fahrtwind zum Flattern neigenden Enden der Spanngurte bleibt jedoch bestehen.
Die Lösung für das Problem kostet 1,99 Euro pro Stück und nennt sich Web Dominator.
Der Hersteller ITW Nexus – auch bekannt für andere Lösungen für Befestigungen, Steckschließen, etc. – hat eine simple aber effektive Möglichkeit entwickelt, mit welcher sich Enden von Gurten fixieren lassen.
Der Web Dominator hat ein klares, einfaches Design und besteht einem kleinen Kunststoff-Clip (passend zu MOLLE) und einem Stück elastischer Schnur. Einfach das überschüssige Gurtband aufrollen und mit dem Clip befestigen, fertig. Eigentlich genial, aber es kann auch falsch verwendet werden – was man leider im Web auch gelegentlich sehen kann.
Doch vor der Nutzung noch einmal ein Blick auf den Web Dominator und das Gurtband. Da beides einen millitärischen Ursprung hat und in den USA entwickelt wurde, wird natürlich nicht in mm sondern mit Zoll beziehungsweise Inch als Maßeinheit hantiert. Das Gurtband hat daher 25,4 mm oder wie sie in den USA sagen »1 inch«.
Ich habe den Web Dominator bereits vormontiert erhalten. Clip und elastische Schnur waren bereits miteinander verbunden und die Schnur auch passend abgelängt. Anscheinend gibt es aber auch Angebote, bei denen man selbst tätig werden muss.
Vielleicht trifft das ja nur auf Verpackungseinheiten mit 100 Stück zu, jedenfalls liegt dann das elastische Band als Meterware bei und muss auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden. Natürlich muss dann auch wieder eine offene Flamme die Enden der Schnur versiegeln, ansonsten löst sie sich im Laufe der Zeit in ihre Bestandteile auf.
Die wohl einfachte Anwendungsmöglichkeit in drei Bildern: Band einfädeln und um den Clip herum aufwickeln. Danach mit der elastischen Schnur sichern. Schon ist das Ende des Gurtbands »gezähmt« und flattert nicht mehr im Wind. Für die meisten wird diese Lösung wohl völlig ausreichend sein und bestens funktionieren.
Natürlich hat man dann einen relativ großen »Ball«, dieser lässt sich aber sicherlich besser unterbringen als ein wild im Wind flatterndes Gurtband.
Wer eine Tasche mit MOLLE auf sein Motorrad schnallen will, hat natürlich – zumindest theoretisch – die Möglichkeit hier den Clip einzuhängen. Allerdings gibt es dann Probleme mit dem Gurtband, welches dann nicht sicher fixiert werden kann.
In einem Video konnte ich sehen, dass man so das Gurtband sichern soll. Ich hatte meine Zweifel und wurde prompt bestätigt: Einmal mäßig kräftig daran gezogen, schon hing der Web Dominator alleine da und ich hatte das Ende vom Gurtband vollständig abgewickelt in meiner Hand.
Die Reibung zwischen Gurtband und elastischer Schnur ist zu gering. Der Anspressdruck der elastischen Schnur reicht nicht aus, daher lässt sich das Gurtband einfach hinausziehen. Ich gehe davon aus, dass man bei flotter Fahrt auf Landstraße oder spätestens auf der Autobahn zum gleichen Ergebnis kommen würde.
Einen Trinkschlauch an einer Weste mit MOLLE befestigen oder ein Gurtband hindurchführen sollte möglich sein. Ein Ende aber sicher zu fixieren ist so nicht möglich.
Daher bevorzuge ich die zweite Wickelvariante. Hierbei wird zunächst das Ende vom Gurtband hälftig durch den Web Dominator hindurchgeführt.
Anschließend beide Teile vom Gurtband übereinander legen. Nun kann mit dem Wickeln begonnen werden.
Der Vorteil bei dieser Methode: Man halbiert das überstehende Ende vom Gurtband. Aus 54 cm Gurtband werden so deutlich kompaktere 27 cm, welche anschließend aufgewickelt werden können.
Nachdem das Gurtband drei oder vier Mal um den Clip gewickelt wurde, ist es bereits deutlich kürzer geworden. Wenn so nur noch etwa 12 cm »flatternd« vorhanden sind, ist es gegenüber den 54 cm schon ein deutlicher Vorteil.
Wickelt man noch eine weitere Lage auf, verkürzt sich der lose Rest vom Gurtband natürlich weiter. Der »Ball« aus Gurtband und Clip lässt sich mit der elastischen Schnur sicher fixieren.
Will man bei einer Rast den Gurt lösen, ist dies schnell erledigt. Aber: Der Web Dominator ersetzt keine »Bremse« oder Steckverschluss mit Klemmvorrichtung für den Gurt. Es ist was es ist: Eine »Aufräumhilfe für Gurtband«.
Wer den Web Dominator nicht in schwarz will, wird ihn auch in anderen Farben finden: Neben schwarz[1] gibt es ihn in »coyote« (braun)[2], »tan« (hellbraun)[3] und »foliage« (graugrün)[4].
»Erfüllt nicht einfach ein dickes Gummiband (oder ein Haargummi) den gleichen Zweck?«
Meine Erfahrung sagt ganz klar: »Nein!«. Ich hatte Haargummis ausprobiert, diese haben sich dann aber gelockert beziehungsweise das Gurtband ist einfach durchgerutscht. Der Vorteil beim Web Dominator ist, dass das Gurtband nicht nur aufgerollt wird, sondern mit dem Clip eine Einheit bildet. Nur so ist es mit der elastischen Schnur sicher fixiert.
Zudem sind die Kosten wirklich überschaubar. Ich habe drei Exemplare vom ITW Nexus Web Dominator gekauft. Das Stück für 1,99 Euro zuzüglich 2,99 Euro für den Versand. Beim örtlichen Outdoor- und Campinghändler war das Produkt leider nicht bekannt und konnte daher auch nicht für mich bestellt werden.
Im Sommer habe ich mehrtägige Touren geplant. Dann darf sich der Web Dominator zusammen mit den bereits vorhandenen Gurtbändern bewähren. Ich habe keine Zweifel daran, das Produkt wird seinen Zweck sicherlich erfüllen.
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Datum: | 10.01.2016 |
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