Für die traditionellen Socken am Kamin (USA und UK) kommt der Beitrag zu spät. Aber hey, es ist noch immer Dezembner. Während die BMW im Winterquartier schlummert nutze ich die Tage um ein wenig im Bilderarchiv zu wühlen und den einen oder anderen Beitrag abzuschließen. Heute sind die Socken an der Reihe, welche ich mir im Oktober gekauft hatte.
Baumwollsocken habe ich genug. Spezielle »Motorradsocken« ebenfalls – diese bestehen aber auch zu 80% aus Baumwolle (plus 15% Polyamid und 5% Elastan). Ich wollte für den Rest der Saison und in 2020 aber mal rein aus Synthetik bestehende Socken ausprobieren. Die vermutlich bessere Wahl wären Socken mit echter (tierischer) Wolle? das wäre dann die nächste Stufe, erst mal schauen wie sich die Synthetikfasern so schlagen.
Der Markt gibt viel dafür her: Skisocken, Eislaufsocken, Wandersocken, Motorradsocken, MX-Socken, Funktionssocken, ... Sie haben viele Namen und sind meistens doch eben eins: Socken.
Da der fleißige Besucher meines Blogs weiß, dass ich es bekanntlich bunt mag habe ich mich für zwei quietschbunte Exemplare von O'Neal entschieden: »Rainbow«[1] und »Island«[2]. Die Kniestrüpfe sind unterwegs sowieso von Stiefel und Hose verdeckt, daher ist es eigentlich egal welche Farbe sie haben.
Dafür sind die Motorradsocken einfacher in der Sockenschublade zu finden.
Sie leuchten sogar schon wenn man sie nur aus dem Karton herausnehmen will.
Für eine kurze Testfahrt (mit anschließendem Fußmarsch) hat es Ende November 2019 noch gereicht[3]. Primär war ich auf der Fahrt mit dem Nebel beschäftigt. Was für die Socken spricht: Ich hatte keine Probleme mit kalten Füßen. Ansonsten wäre mir dies aufgefallen.
Ein ausgiebiger Test über mehrere 1'000 km und bei unterschiedlichen Außentemperaturen wird somit erst in der Saison 2020 möglich sein. Derzeit steht die BMW eingewintert im Winterquartier. Draußen hatte es sogar diese Woche noch mal über 10°C – aber die »Salzlake« auf den Straßen der Schwäbischen Alb laden nicht gerade zum Motorradfahren ein. Mein PKW hat schon wieder die für die Jahreszeit übliche Salzkruste erhalten.
Was ich von den Socken erwarte kann ich schnell aufzählen. Zum einen sollen sie bequem sein und natürlich nicht rutschen. Ich hoffe das die Kniestrümpfe dies geregelt bekommen. Zum anderen sollen sie sich nicht mit Schweiß vollsaugen sondern die Feuchtigkeit vom Fuß abtransportieren.
Also das gleiche Prinzip wie bei Funktionsbekleidung in Form von Shirt und Unterbuxe: Weg mit der Feuchtigkeit vom Körper. Wie wichtig das im Hochsommer ist hat jeder schon mal herausgefunden wenn er in Leder- oder Textilkombi mit Baumwollunterwäsche unterweg war.
Gerade bei langen Tagestouren – ich bin ja manchmal 14 Stunden oder länger unterwegs bis ich die Stiefel wieder ausziehe – sollte der Fuß möglichst trocken bleiben. In einer schweißnassen Socke weicht ansonsten die Haut auf. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch bei punktueller Belastung ganz schnell die Bildung von Blasen begünstigen. Noch stärker natürlich wenn man damit wandern würde, trotzdem möchte ich beim Motorradfahren keine nassen Füße aufgrund von nassen Socken haben.
Die Socken gibt es bei diversen Onlinehändlern. Bei Maciag Offroad waren sie am günstigsten, daher habe ich sie mir dort bestellt. Sie wurden zügig geliefert und füllten den Karton natürlich nicht wirklich aus.
Pro Sockenpaar habe ich 16,95 Euro bezahlt. Kein wirkliches Schnäppchen, andererseits aber auch nicht wirklich teuer. Vergleichbare Produkte sind auch nicht günstiger sondern eher teurer.
Die Socken kamen wie erwartet originalverpackt und unbenutzt bei mir an. Ich hatte ja schon etwas Sorge das die in Einheitsgröße angebotenen Socken gerne ein Retourenobjekt sind und man vielleicht schon einmalig überdehnte Exemplare erhalten könnte. Meine Sorge war offensichtlich unbegründet.
»Trekking-Socken« mit bis zu 25% Merinowolle in der Variante »Kniestrumpf« habe ich ab etwa 25 Euro pro Paar gefunden. Vielleicht brauche ich die ja doch? Aber erst mal abwarten wie sich die reinen Synthetiksocken so schlagen.
Ausgepackt sind sie noch bunter als auf den Produktfotos. Daran könnte natürlich auch die Wahl vom Hintergrund schuld sein. Schwarz statt weiß macht schon einiges auf den Bildern aus.
Gratis dazu gab es von Maciag Offroad noch ein wenig Pfefferminz. Für den Mund, nicht für die Stiefel.
Die Socken werden von Metallklammern zusammengehalten, welche einfach entfernt werden können.
»Ist der falsche Regenbogen nicht arg feminin?« Nun ja, darüber mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Für lustige, sich wiederholende Totenschädel, einem Skelettfuß oder schwarz-weiß karierte Socken konnte ich mich jedenfalls nicht wirklich begeistern. Der ganze MX-Kram ist eben eher farbenfroh.
Die Hibiskusblüten (auch als Eibischblüten in Deutschland bekannt) erinnern vermutlich ein wenig an Hawaii?
Das »Mahalo« (hawaiisch für »Danke«) auf den Sohlen würde das noch unterstreichen – leider ist das erste »A« verloren gegangen und so kann man nur »MHALO« lesen.
Aber vielleicht hat »MHALO« auch noch eine andere Bedeutung? Wer mich da aufklären kann und will → bitte nicht damit zögern.
Sauber verarbeitet sind die beiden Sockenpaare jedenfalls, weiter unten auf der Seite werde ich darauf aber noch eingehen.
Jeder hat in seinem Leben sicherlich schon eine Snap-Back-Baseballmütze besessen? »one size fits all« steht dort dann immer drauf. Bei den Socken ist O'Neal vorsichtiger: »one size fits most« ist auf der Verpackung der Socken zu lesen.
Ebenso der total kluge Hinweis man solle die Socken anprobieren um festzustellen ob sie einem passen. Zum Glück wurde das ebenfalls aufgedruckt, denn ich wäre alleine nicht auf die Idee gekommen.
Das die »one size fits most«-Strategie auf alle Modelle übertragen werden kann und womöglich trotzdem nicht alle Socken passen werden kann man aus dem nächsten Bild schließen.
Die Socken werden ohne Größenangabe verkauft. Das wäre nicht so schlimm wenn sie denn alle dann auch die gleiche Größe hätten. Haben sie aber nicht.
Daher schnell weiter zum nächsten Abschnitt. Dort kann man sehen wie die Socken dann an meinen Füßen passen. Ich habe Schuhgröße 42/43 (je nach Hersteller der Schuhe).
Schön bunt sind sie ja, aber passen sie auch schön an meine Füße? Das »one size fits most« trifft zumindest auf meine Füße zu. Ich habe also »most« als Größe und die lautet 42/43.
Alle fünf Zehen finden pro Socke ihren Platz, Die Nähte sind gut verarbeitet, es gibt keine Stelle an welcher man im Stiefel dann unangenehmen Druck verspüren könnte.
Gleiches gilt auch für die Ferse. Diese passt an meinem Fuß sehr gut und ist ebenfalls sauber verarbeitet. Keine Reste von Fäden, keine drückenden Nähte. Daher: Top!
Die Farben (welche man mit angezogenem Stiefel sowieso nicht mehr sieht) sind auch dann noch »satt« wenn der Socken sich an Fuß und Wade schmiegen muss und dabei gedehnt wird.
Das Modell »Island« ist im »ausgezogenen Zustand« größer als »Rainbow«. Zieht man es an, ist es aber enger. Unbequem sind beide Varianten der Socken nicht – zumindest an meinen Füßen. Bei der eingangs erwähnten Testfahrt hatte ich die »Rainbow«-Variante in meinen Sidi Adventure getragen. Alles gut.
Ein kurzer Blick auf das Zeiteisen, welches sonst am linken Unterarm baumelt. Noch zwei Mal schlafen, dann ist 2019 vorbei. Morgen folgt der obligatorische Passknacker-Jahresrückblick, übermorgen kann man dann schon wieder die Tage zählen.
Die Winterpause dauert 2020 bekanntlich einen Tag länger. Der 29. Februar zögert im Schaltjahr den Saisonbeginn noch für weitere 24 Stunden hinaus.
Das macht aber nichts. Der erste März fällt 2020 auf einen Sonntag. Da hat die Werkstatt noch geschlossen, welche auch als Winterquartier für meine BMW dient. Frühestens am 2. März kann ich also die BMW abholen fahren – natürlich mit bunten Socken in den Stiefeln.
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Datum: | 30.12.2019 |
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Kommentare
DER HALBHARTE MANN | https://www.derhalbhartemann.com
schrieb am 13.01.20 um 17:16 Uhr:
Vom modischen Gesichtspunkt aus betrachtet sind diese Socken echt gewagt. Diese Farben und Muster sind nur für mutige Männer gemacht.
Ich befürchte meine Frau würde sich vor lachen krümmen, wenn ich diese Socken trage.
Aber weniger Blasen, Fusspilz und Schweissfüsse sind schon ein gewichtiges Argument.
Beste Grüsse
www.derhalbhartemann.com
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 13.01.20 um 18:46 Uhr:
Einen schönen Mann entstellt nichts.