Was macht das Wetter am ersten Urlaubstag? Natürlich Unfug. Was mache ich am ersten Urlaubstag? Bei Unfug-Wetter über die Autobahn die BMW in die Werkstatt zwecks Ventilspielkontrolle und -korrektur fahren.
Es hilft nichts: Die Regenjacke übergezogen und mich seelisch und moralisch auf die Regenfahrt eingestellt. Frühmorgens, denn um 8 Uhr pünktlich zum Öffnen der Werkstatt wollte ich vor Ort sein. Was natürlich wieder nicht fehlen darf: Die Kontrolle vom Luftdruck vom Vorderrad. So sehe ich also aus wenn ich diese Übung regelmäßig ausführe? Na prima...
Der Regen prasselt auf die frisch geputzte Scheibe der BMW und die wasserdichte Jacke erfüllt ihren Zweck. Ich fahre auf der Autobahn und werde von fast allen Seiten mit Wasser beglückt. Da die A8 noch immer zwischen Merklingen und Aichelberg auch von Baustellen-LKW genutzt wird, setzt sich binnen kürzester Zeit ein seltsamer Mix aus gelb-braunem Zeug mit dem Wasser an der Maschine ab.
Tja, immerhin hat das Wasser schön abperlen können – der Bericht zur Reinigung der Scheibe und der Wirksamkeit vom Reinigungsmittel wird die Tage nachgereicht. Ebenso der Bericht über die Ventilspielkontrolle und die damit verbundenen Kosten und Erkenntnisse.
Natürlich muss das Ventilspiel im kalten Zustand geprüft werden. Also durfte ich rein ins Trockene und konnte mich mit den bereitliegenden Fachzeitschriften rund ums Thema Motorrad vergnügen. Nachdem alles kontrolliert und korrigiert war, kam noch die Synchronisierung der beiden Zylinder dran.
Der Fachmann schließt sein Gerät an, dreht kurz an der Einstellschraube vom Gaszug – und schon läuft sie viel »runder« beim Gasgeben. Ich hätte vermutlich ewig herumprobiert und wäre nicht so schnell am Ziel angekommen.
»Ziel« ist auch schon die perfekte Überleitung zum dem was ich nach dem Werkstattbesuch als ausgedehnte Probefahrt realisiert habe: Neun weitere Nachweise und den ersten noch mit Regenkluft am Nachweispunkt »Plattenhardt«. Ich konnte nicht übersehen werden?
Die schwarzen Wolken waren auf dem Rückzug, also wanderte auch die Regenjacke in ihren Beutel und der Beutel anschließend in den Tankrucksack.
In einem meiner letzten Beiträge hatte ich festgestellt unterwegs zu wenig Aufnahmen der Landschaft und von Kleinigkeiten am Weges- beziehungsweise Straßenrand zu machen. In meinem Bestreben das ein wenig zu ändern habe ich heute nicht nur den Fokus auf die Passknackernachweise sondern eben auch nach dem was es sonst so zu sehen gibt gelegt. Mehr oder weniger erfolgreich.
Erfolgreich konnte ich den Himmel zwischen zwei Bäumen hindurch fotograpixeln. Was ich nicht geschafft habe: Ein Bilderserie anzulegen, welche sich am heimischen PC dann zu einem Panorama zusammenbauen lässt. Ich glaube ich muss doch mal wieder eine DSLR mitnehmen. Groß genug wäre der Tankrucksack jetzt ja – sofern keine gelbe Regenjacke im Beutel darin mitfährt.
Trotz des Regens und der damit verbundenen »günstigen Gülleausbringsituation« waren die Äcker, Straßen und auch die Luft »sauber«. Ich gehe davon aus das die Äcker inzwischen überall gedüngt sind und daher keine neue Ladung verteilt wird/werden darf? Ich bin da kein Experte, klingt aber irgendwie einleuchtend.
In direkter Nachbarschaft zum Nachweispunkt »Aichwald« hat das Verkehrszeichen weiter gelitten. Ob es irgendwann mal erneuert wird? Vermutlich eher nicht. Die Wegweiser der Radwege hängen ja schon seit Jahren windschief herum.
Das einzige Schild, welches Wind und Wetter weiter trotzt scheint das hölzerne Straßenschild »Schachental Strasse« zu sein – im Internet ist der so gekennzeichnete Forstweg aber nicht zu finden? eine Schachenwaldstraße würde es jedoch geben – aber ganz woanders.
Die Fahrt zum nächsten Nachweis führt mich weiter durch Stümpfelbach. Bislang bin ich die Strecke immer andersherum gefahren. Damals sind mir auch schon die schön herausgeputzten Fachwerkhäuser aufgefallen und diesmal habe ich dann die Chance zum fotograpixeln genutzt.
Was früher mit der Presse gepresst wurde welche nun als Blumenkasten dient? Wer es weiß darf mich aufklären. Ich bin da leider unwissend.
Kurz darauf finde ich mich in einem Stau auf der B29 wieder. Eigentlich alles schon gut zu erkennen wieso es plötzlich langsam wird: Am Straßenrand stehen mehrfach Hinweisschilder das es wegen einer Baustelle einspurig wird.
Ungelogen: Ich hätte einfach rechts auf der rechten Spur die diversen Fahrzeuge vor mir überholen können. Rettungsgasse? Fehlanzeige. »(K)leben am Mittelstreifen« scheint die Devise vieler zu sein.
Ich bin jedenfalls froh als ich endlich die Ausfahrt nehmen und mich weiter in Richtung »Bocher Höhe« zügig fortbewegen kann. Na, zumindest so zügig wie es die Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Straßenführung es so zulassen. So wechselhaft die Straßenführung ist, so wechselhaft ist auch die Bewölkung am Himmel. Aber die Schleusen halten und das Wasser bleibt oben und fällt nicht auf mich herab.
Habe ich schon mal erwähnt das Wanderparkplätze toll sind? Wo sonst kann man sich mit minimalem Aufwand das Motorrad kostengünstig großzügig einsauen?
Die unbefestigte Parkfläche beim Nachweispunkt »Roter Stich« gleicht stellenweise einer Sumpflandschaft. Wer mit vier Rädern dort parkt, hat nichts zu befürchten. Dank der Auflagenvergrößerung am Seitenständer traue ich mich auch die BMW kurzzeitig dort abzustellen. Bis zur Abfahrt ein paar Minuten später hat der feuchte Boden schon deutlich nachgegeben.
Neuigkeiten aus Manolzweiler (im Vergleich zum Vorjahr): Die alten Obstbäume sind weg, ein neues Haus wurde am Ortsausgang gebaut und es gibt jetzt ein »Mitfahrbänkle«.
Zumindest bei Haus und Mitfahrbänkle bin ich mir sehr, sehr sicher das die letztes Jahr noch nicht da waren. Was ein Mitfahrbänkle ist? Ich habe da auch erst mal im Internet ein wenig nachlesen müssen. Das Prinzip ist einfach: Wer mitfahren will, setzt sich auf die Bank und wartet darauf, dass ihn jemand mitnimmt. Also Autostopp ohne den eigenen Daumen bemühen zu müssen, denn den Part übernimmt der Daumen auf dem Schild.
Die Mitfahrsuchenden wären eventuell noch über ein schattenspendendes und alternativ vor Regen schützendes Dach dankbar gewesen – es muss aber wohl auch ohne gehen.
Zügig geht es weiter zu den letzten beiden Nachweispunkten. Ich beeile mich, ich will zumindest versuchen dem frühen Feierabendverkehr der Berufspendler auf der B10 zu entgehen. Daher kommt bei »Goldboden« auch nur die kleine Variante vom Poster zum Einsatz.
Moment mal... Da fehlt doch was? Letztes Jahr gab's an der »Königseiche« noch einen kleinen, neuen Baum samt Stützgestell drumherum. Dieser fehlt jetzt? Was ist passiert? Hat ihn jemand nächtlich mal »umgesiedelt«? Zumindest stand er soweit geschützt das ihn niemand hat überfahren können. Das war das Schicksal von einem frisch gesetzten Baum, welcher in der Nachbarschaft von einem zurücksetzenden LKW mal eben gezeigt bekommen hat »und so sehen 90° aus«.
Zum Abschluss meines heutigen Beitrags werde ich ein wenig nachdenklich. Schon beim erste Mal als ich am Nachweispunkt »Königseiche« war ist mir das Kreuz am Rand der Straße aufgefallen. Es ist stets gepflegt und auch dieses Jahr hat sich jemand liebevoll darum gekümmert.
Der Inschrift ist zu entnehmen das an der Kreuzung jemand im Jahr 1962 Opfer eines Unfalls wurde.
Das sich jemand nach all den Jahren noch immer um das zum Gedenken aufgestellte Unfallkreuz kümmert und es pflegt regt zum Nachdenken an.
Daher: Passt gut auf euch auf, es gibt leider schon viel zu viele von diesen Unfallkreuzen am Straßenrand.
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Datum: | 16.04.2018 |
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