Sie ist ein Klassiker bei Motorradfahrern und wohl auch Bankräubern: Die Sturmhaube[1]. Es gibt sie in diversen Ausführungen und Materialien. So gibt es sie als »Eule« mit zusammengenähtem Stück zwischen den Augen und als »Balaclava« mit einzelnem, großem Loch für beide Augen.
Sie kann nicht nur bei kälteren Tagen als Atemabweiser und Halswärmer genutzt werden. Auch beziehungsweise gerade im Sommer kann sie zusätzlich einen nützlichen Zweck erfüllen.
Denn wenn sich das Innenpolster von Helmen nicht zwecks Reinigung[2] entfernen lässt, wirkt die Sturmhaube als Schutz für das Polster und saugt unter anderem den trotz guter Belüftung des Helms zwangsläufig vorhandenen Schweiß auf.
Beim Material kann der Käufer zwischen Baumwolle, Synthetikmaterial (in der Regel Polyester) und Seide wählen. Die Sortierung ist nicht zufällig, sondern entspricht auch den üblichen Preisen. Günstige Sturmhauben aus Baumwolle (wie die von mir heute vorgestellte) findet man ab einem Euro in der Grabbelkiste beim Discounter für Motorradzubehör und -bekleidung.
Hauben aus Polyester bewegen sich preislich zwischen 10 und 30 Euro. Will man eine Sturmhaube aus Seide haben, wird man zwischen 5 und 50 Euro fündig. Die günstigsten Modelle der Seidensturmhauben haben aber gerne mal einen chemischen Geruch, welcher von der verwendeten Farbe stammt. Wenn diese auch noch bei der ersten Handwäsche das Wasser deutlich verfärbt, stellt sich der vermeintlich günstige Kauf eher als billiger Ramsch heraus.
Ich hatte bisher nur Sturmhauben aus Baumwolle im Einsatz. Eine günstige aus Seide hatte ich mal in der Hand. Sie gehörte zu der oben beschriebenen Kategorie »unangenehm müffelnd«. Daher blieb sie auch im Regal liegen.
Das Tragegefühl von einer Sturmhaube aus Seide soll deutlich angenehmer sein. Zudem leiert Seide nicht aus, ganz im Gegenteil zu Baumwolle. Im Sommer soll sich Seide eher kühl anfühlen, im Winter hält sie im Gegensatz zu Baumwolle warm. Aber ob das bis zu 50 Euro wert ist? So teuer war jedenfalls eine Sturmhaube aus Seide, welche ich in einem Onlineshop finden konnte – ohne sogenannte »Stirnnaht«.
Zurück zur Sturmhaube aus Baumwolle, welche ich in dreifacher Ausführung besitze. Gleich drei Stück zum regelmäßigen Wechselln, bei längeren Fahrten auch mal unterwegs. Denn wenn sich die Haube aus Baumwolle mal mit Schweiß vollgesaugt hat, dann ist sie das auch erst einmal.
Gezahlt habe ich für alle drei Masken zusammen lediglich 3 Euro. Eigentlich ist dies der Preis für eine Maske (siehe Bild), aber wenn sie während einer Aktion für 1 Euro das Stück verkauft werden, greift man eben zu. Für 2,99 Euro ist sie aktuell noch immer bei Polo[3] zu finden.
Zu meiner Überraschung war in der Maske ein kleines Etikett mit dem Logo der Marke beziehungsweise des Herstellers Held vernäht. Aktuell wird sie unter der Eigenmarke »Thermoboy« vermarktet.
Die Maske ist sehr einfach gefertigt, daher hat sie eine umlaufende Naht, welche auch an der Stirn vorhanden ist (daher auch »Stirnnaht«). Dort, wo Haare sind, stört die Naht nicht wirklich. An der Stirn kann sie jedoch sehr unangenehm werden wenn der Helm beziehungsweise dessen Polster lange Zeit Druck darauf ausübt.
Ich hatte beim Helmkauf immer eine Sturmhaube auf. Nicht nur weil der Verkäufer dies so wollte, sondern auch weil ich es so wollte. Ich fahre fast ausschließlich mit Sturmhaube. Neben den positiven Aspekt nicht so häufig das Helmpolster reinigen zu müssen, wird es auch leiser. So dünn das Material auch sein mag, es filtert einen Teil der Wind- und sonstigen Fahrgeräusche heraus.
Damit der Helm später mit Haube nicht unangenehm drückt: Zum Kauf beziehungsweise wenn man ihn zur Probe aufzieht immer die Sturmhaube mitnehmen beziehungsweise nutzen. Wobei es meines Wissens kein Händler zulässt die Ausstellungsstücke, welche ja auch verkauft werden sollen, ohne Haube aufzusetzen.
Wie schon am Ende des Beitrags zum Schlauchschal/Multituch[4] geschrieben, liebäugle ich aktuell mit dem Kauf einer Sturmhaube von Buff, Modell Balaclava Mirco. Mit knapp 25 Euro sicherlich kein Schnäppchen, aber eben aus 100% Polyester. Damit besteht die Möglichkeit, die Haube auch mal schnell an einer Raststätte durchzuwaschen. Im Gegensatz zu einer Haube aus Baumwolle wäre sie dank Polyester binnen sehr kurzer Zeit wieder trocken.
Sobald ich sie gekauft und einige Kilometer genutzt habe, reiche ich einen Beitrag mit meinen Erfahrungen nach.
Bis es soweit ist, werde ich die drei Sturmhauben aus Baumwolle weiterhin benutzen. Diese haben sich durch das häufige Tragen und die regelmäßigen Handwaschgänge übrigens so sehr verzogen, dass ich jetzt als »Ritter Kunibert« durchgehen könnte. Statt Kettenhaube mit großzügigem Gesichtsausschnitt bin ich eben am Kopf mit ausgeleierter, schwarzer Baumwolle gewandet.
Auch hier erhoffe ich mir von einer Haube aus Polyester mehr Formstabilität – auch nach häufigem Tragen und häufiger Wäsche per Hand.
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Datum: | 29.01.2015 |
Teilen: |
![]() ![]() ![]() ![]() Permalink BB-Code Einfach per Klick auf den Button markieren und anschließend mit der Tastenkombination Strg+C in die Zwischenablage kopieren |
Weitere Artikel des Autors:![]() Rückenprotektor ist bei der Prüfung Pflicht? Ja, gemäß FeV Anlage 7 Nr. 2.2.18 (Version vom 1. Mai 2014) ist dem so ![]() Ersatzleuchtmittel für den Tausch unterwegs In einer praktischen Transportbox sicher und praktisch verstaut ![]() Montage des Hitzeschutzblechs Nie wieder mit der Hose an das heiße Rohr kommen ![]() Lederpflege mit Effax Lederöl Ein Tipp aus dem Freundeskreis der sich gelohnt hat ![]() Alternativer Öleinfüllverschluss für die XJ 600 S Inbus statt mit der Hand: Zumindest ein wenig Vandalismusschutz |
Kommentare
Dieser Beitrag hat noch keine Kommentare erhalten.