Die Hülle des Remus Genesis hat beim Anbringen der Stehbolzen (beziehungsweise den Lösungsversuchen der festgefressenen V2A-Schrauben) leider ziemlich gelitten.
Aber es gibt bekanntlich nichts, was sich nicht wieder irgendwie reparieren lassen könnte. Mal mehr, mal weniger hübsch. Im Falle von dem von mir erworbenen Remus Genesis scheint die Außenhülle vom Endschalldämpfer aus Titan zu bestehen. Edelstahl steht zwar bei den meisten Angaben zum Remus Genesis, aber die Hülle ließ sich nicht mit dem vorhandenen Schweißgerät schweißen – Edelstahl (offensichtlich) schon wie der zweite Beitrag zur Montage gezeigt hat[1].
Wie stark die Hülle zerkratzt wurde ist im Vergleich mit dem 5-Franken-Stück gut zu erkennen. Als Endergebnis wollte ich keine polierte Hülle haben. Sie sollte einfach nur wieder »in etwa so satiniert sein wie zuvor«.
Zum Einsatz kam Schleifvlies von Atorn aus Korund aka Siliciumcarbid (SiC). Einmal 280er Körnung[2], einmal 1200er Körnung[3]. Das grobe Vlies für den ersten Schliff um den Dreck und die groben Kratzer zu entfernen. Das feine 1200er Vlies um eine feinere Oberfläche zu erhalten. Leider habe ich im Internet nur für Gewerbetreibende eine Bezugsquelle für die Produkte von Atorn gefunden. Wenn es auch von wem anders sein darf gibt es beispielsweise ein Dreierset in 120,360 und 1500 von Connex[4] für 6,62 Euro zu kaufen.
Das der Endschalldämpfer sicherlich fast 20 Jahre auf dem Buckel hat, hat er inzwischen auch einige Blessuren die sich nicht auspolieren ließen. Aber das macht nichts. Hängt eine Därr-Box davor sieht man sowieso nichts mehr davon.
Die Box muss aber nicht mal davor hängen. Schon ab zwei, drei Meter sind die Kratzer und Dellen nicht mehr wirklich zu erkennen. Der Rest vom Motorrad hat ja auch schon genügend in 20 Jahren erlebt. Von da her: Es darf alles kleine Kratzer und Dellen haben.
Die Endkappen aus Edelstahl wurden mit Klebeband abgeklebt. Schließlich sollten die nicht ebenfalls satiniert werden.
Die Oberfläche der Hülle des Remus Genesis sah nach dem ersten Vorgang mit dem 280er Vlies schon gut aus. Poliert wurde immer nur in eine Richtung, nicht »über Kreuz«. Parallel zur Längsachse sollten die »feinen Kratzer« verlaufen. Also alle schön in eine Richtung.
Nach dem Einsatz des 1200er Viles kamen die diversen anders verlaufenden Kratzer teilweise wieder zum Vorschein. Je genauer man hinschaut, desto mehr kann man auf dem Bild erkennen. Hat man den Endschalldämpfer vor sich liegen wird es noch deutlicher. Aber wie oben schon geschrieben: Aus ein paar Metern Entfernung fällt es eigentlich nicht mehr auf. Wenn man an irgendwem vorbeifährt auch nicht.
Spiegelglanz ist bei diversen Metallen als Oberfläche möglich, aber wer will das schon? Also ich jedenfalls nicht. Das ist so pflegeintensiv. Außerdem geht es bei Titan nicht. Puh. gute Ausrede gefunden?
Ich habe noch ein wenig weiter die Außenhülle des Remus Genesis mit dem 1200er Vlies bearbeitet. Falls (noch immer) jemand meint es könnte Aluminium sein: Das schließe ich aus. Dafür war die Hülle zu hart beziehungsweise sie wäre deutlich stärker beschädigt worden als mit dem Endschalldämpfer beim Schweißen hantiert wurde.
Was jetzt noch fehlt: Die Montage. Damit man weiß ob der ganze Aufwand sich auch gelohnt hat oder ob man nicht einfach statt einem gebrauchten Remus Genesis sich nicht einen neuen Mivv Oval für etwa 420 Euro oder einen Storm (by Mivv) Oval für etwa 215 Euro hätte holen können. Nun ja, der gebrauchte Remus Genesis hat unter 100 Euro gekostet.
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Datum: | 22.06.2020 |
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Kommentare
schrieb am 23.06.20 um 14:53 Uhr:
Hallo Martin,
würde sagen, besser als neu. Und mit der neuen Schelle brummt es auch bald.
sehr schick. Auf was für Ideen Du so kommst
Der Halter von meinem Remus ist auch leicht verbogen. Stört aber nicht. Und im eingebauten Zustand, grins.
Grüße und eine gute erste Fahrt!
Marco