Das letzte Mal als ich zum Oberjoch gefahren bin hatte ich noch 125 ccm unter dem Hintern und war dementsprechend gemütlich unterwegs. Mit der XJ 600 gestaltete sich die Anfahrt schon mal ein wenig zügiger – mal abgesehen davon das wir wegen zähfließendem Verkehr auf der A7 für die ersten 25 km ab Ulm fast 45 Minuten benötigt haben.
Statt wie eigentlich geplant um 13:00 Uhr am Treffpunkt in Kempten zu sein waren wir zu Zweit zu dem Zeitpunkt noch gemütlich mit ca. 50 km/h auf der A7 unterwegs. Das einkalkulierte Polster von 30 Minuten war schon von Anfang an aufgebraucht, da es schon am Treffpunkt in Ulm zur ersten Verzögerung kam.
Statt wie eigentlich geplant um etwa 14 Uhr waren wir dann schließlich mit Yamaha 600 S Diversion, Kawasaki Ninja ZX-6R und Yamaha YZF-R 125 um etwa 14:15 Uhr in Bad Hindelang an der »Schnitzel-Alm« und konnten und dort erst einmal das ein wenig verspätete Mittagessen gönnen.
Die Monster-Schnitzel muss man ja nicht unbedingt ausprobieren wenn man anschließend noch ein paar 100 km mit dem Motorrad unterwegs ist. Aber die »kleine Größe« als Schnitzel passte noch gut in die Lederkombi hinein.
Wer nicht lange warten will sollte sich die Uhrzeit merken. Um 15 Uhr waren wir – abgesehen von der Bedienung und dem Küchenpersonal – wohl die einzigen Personen in der großen »Schnitzel-Alm«. Übrigens: Es heißt »Kroketten« und nicht »Koketten«.
Rechtzeitig vor der Ankunft eine Hochzeitsgesellschaft brachen wir auf. Nun ja, beinahe rechtzeitig. Wir mussten unseren Weg vom Parkplatz zwischen den Trägern von Lederhosen beziehungsweise Dirndln suchen. Immerhin war die Braut schon in der Gastwirtschaft verschwunden – nicht das man noch über die Schleppe fährt...
Das gemütliche Essen in Verbindung mit der ohnehin schon vorhandenen Verspätung hat dazu geführt, dass wir erst um etwa 16:15 Uhr auf einem der beiden Parkplätze oben nahe des Aussichtspunkts standen. Jeder machte das, was er am liebsten macht: »Pidy91« gönnte sich eine Zigarette, »sgreen« fuhr mit seiner YZF-R 125 den Pass noch einmal runter und wieder hoch und »X_FISH« fröhnte der Digitalfotografie.
Wenn man sich vom Parkplatz ein wenig weg wagt kann man sich an der »Kanzelhütte« vorbeischleichen und von einer der Aussichtsplattformen einen Blick über Bad Hindelang hinweg erhaschen. Leider um die Uhrzeit dann schon im Gegenlicht, daher wirken die Bilder ein wenig bläulich.
Vom Jochpass aus ging es über Wald und Marktoberdorf anstatt über Kempten und die B12 zu fahren. Inklusive Kühen auf der Straße und ihren Hinterlassenschaften. Absolutes Highlight: Zwischendurch mal rund 100–200 Meter ausschließlich Rollsplitt und Schotter da gerade eine Straße erneuert wird.
Dafür war die Straße über die Dörfer und durch die noch immer grünen Landschaften sicherlich interessanter und anspruchsvoller als einfach die B12 »entlangzubügeln«.
Zwischendurch noch ein obligatorischer Tankstopp, diesmal jedoch nur für den X_FISH, welcher ja eigentlich in Österreich tanken wollte. Da für den kleinen Schlenker allerdings die Zeit gefehlt hat wurde eben wie gehabt in Deutschland getankt.
Die Ninja ZX-6R und die Yamaha YZF-R 125 hatten vor der Tour getankt und konnten daher einfach nur im Schatten warten bis die Fahrt fortgesetzt werden konnte.
Zwischen Kaufbeuren und Augsburg trennten sich dann die Wege. Jeder hatte ein wenig ein anderes Ziel und so löste sich die Gruppe nach und nach auf.
Kleiner Tipp am Rande: Wer auch immer erzählt hat es sei toll in den Sonnenuntergang hinein zu fahren – er hat dies sicherlich noch nicht auf der A8 ausprobiert. Die tiefstehende Sonne in Verbindung mit einer exakt in Richtung der Sonne führenden Autobahn ist einfach nur eins: Extrem ätzend.
Die Straßenschilder sind nur noch Schattenrisse beziehungsweise schwarze Tafeln im Gegenlicht. Daher wurde einfach noch ein kleiner Zwischenstopp bei Burgau eingelegt. Auf das die Sonne langsam aber sicher hinter einem aufziehenden Wolkenband in Deckung gehen kann.
Immerhin bietet sich die hinter den Wolken verschwindende Sonne für ein Bild der Maschine im Gegenlicht an.
Ach ja, da war noch was: Die neuen Fußrasten von LSL an der XJ 600 S sind ihr Geld wert. Man bemerkt sie nicht, hat festen Griff und breit genug sind sie auch. Einfach perfekt – zumindest für mich. Daher eine klare Kaufempfehlung von mir nach knapp 400 km mit den neuen Fußrasten.
Nach dem Zwischenstopp bei Burgau ging es weiter in Richtung Ulm – verbunden mit einem kleinen Besuch welcher die XJ mit »Ronald-McDonald-Gedächtnislackierung« vor einen McDonalds geführt hat. Leider gab es keinen Rabatt für die Lackierung. Nächstes mal sollte wohl der McDrive ausprobiert werden?
Kurz vor Mitternacht und gerade rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen war dann auch die XJ 600 samt Fahrer wohlbehalten daheim angekommen.
Für Morgen steht dann die Kontrolle beziehungsweise der Tausch vom Luftfilter auf dem Plan. Laut Vorbesitzer der XJ ist dieser »vermutlich notwendig«.
Der Austauschfilter ist schon gekauft und liegt parat und auch das Wetter soll einigermaßen mitspielen. Der nächste Blog-Eintrag ist somit schon geplant.
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Datum: | 03.09.2011 |
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