Da fährt man gemütlich mit etwa 120 km/h auf der A81 und plötzlich klopft etwas am rechten Stiefel von Daytona an. Der erste Gedanke: »Über was bin ich jetzt gefahren? Ich habe doch gar nichts liegen sehen?«. Also bei der nächsten Möglichkeit raus und die XJ 600 S genauer angeschaut. Auf den ersten Blick ist am Vorderrad alles in Ordnung. Aber irgendwie sieht sie heute anders aus als sonst?
Vergleicht man die rechte mit der linken Seite fällt schnell auf was da fehlt: Der originale Sturzbügel an der rechten Seite hat sich verabschiedet.
Rund 17 Jahre und 34'000 km hatte er durchgehalten. Jetzt waren die Vibrationen im Zusammenspiel mit dem allgemeinen Pflegezustand wohl zu viel.
Wenig überraschend ist jedenfalls die Bruchstelle. Der Bügel ist nicht an der Schweißnaht zwischen gebogenem Rohr und Flachmaterial gebrochen, sondern allem Anschein nach fein säuberlich darunter nach und nach durchgerostet.
Vor einem Monat (etwa 1'500 km) hatte ich sie zuletzt ausgiebig geputzt als ich den Krümmer mit »Anti Blau«[1] behandelt hatte.
Beim Putzen der beiden Sturzbügel war mir noch nichts aufgefallen. Ich hatte beide auch nicht wirklich mit Samthandschuhen beim Putzen angefasst. Eigentlich sollte man ja glauben, dass man beim Reiben mit einem Lappen genügend Kraft auf den Bügel ausübt, dass dieser abfällt wenn er sowieso schon die Tendenz dazu hat?
Kein auffälliges Rappeln, keine spürbar gelöste Verbindung. Die mit Rost befallene Stelle hatte ich noch extra abgewischt. Genau dort ist es nun gebrochen.
Da stand sie nun noch ein paar Kilometer weiter an einer Shell-Tankstelle. Den Tank befüllt – mal wieder die üblichen 4 Liter auf 100 km – und zurück in Richtung Heimat. Entgegen der eigentlichen Planung nicht über die Schwäbische Alb via Landstraße, sondern auf dem schnellsten Wege via Autobahn.
Zuvor noch kräftig am verbliebenen Sturzbügel auf der linken Seite gerüttelt. Sollte der sich bei voller Fahrt auch lösen und womöglich zwischen Kette und Kettenrad geraten... Das möchte ich lieber nicht erleben.
Wieder daheim ein kurzer Blick was es gerade in einem großen Onlineauktionshaus so für Angebote gibt und wie angegammelt die inzwischen so aussehen. Vier Sturzbügel, original von Yamaha mit Kratzern und Rost von Maschinen mit zwischen 14 und 17 Jahren Alter. Und: Alles die linken Bügel.
Also gebraucht wird kein Bügel verbaut. Erst recht nicht wenn er schon Spuren von Korrosion aufweist. Dann doch lieber ein neuer Schutzbügel? Aber wenn, dann den von Hepco & Becker[2]. Leider schlägt der mit etwa 150 Euro zu Buche...
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.
Datum: | 27.05.2012 |
Teilen: |
Permalink BB-Code Einfach per Klick auf den Button markieren und anschließend mit der Tastenkombination Strg+C in die Zwischenablage kopieren |
Weitere Artikel des Autors: Unterwegs mit Türkis – die neue Vignette für .at (2017) »Maut für fast 2'200 km Autobahnen und Schnellstraßen« Passknacker 2022 – ein Jahresrückblick Noch weniger Nachweise als 2021 – kein gutes Jahr Lederpflege mit Effax Lederöl Ein Tipp aus dem Freundeskreis der sich gelohnt hat Bitsatz statt Schraubendrehersammelsurium Werkzeug unterwegs (und daheim) minimieren Tankpad »Jagged« von Oxford für die Tiger 800 (Teil 1) Das alte Tankpad ist beim Vorbesitzer »gewandert« |
Kommentare
Dieser Beitrag hat noch keine Kommentare erhalten.