Öl gibt es in diversen Varianten und Einsatzorten bei Kraftfahrzeugen und daher auch beim Motorrad. Gabelöl gehört in die Gabel, Motoröl in den Motor, Getriebeöl in das Getriebe und das Öl vom automatischen Kettenöler entweder in dessen Tank oder auf die Kette. Was aber tun wenn das Öl nicht da bleibt wo es hingehört sondern sich einen neuen Platz sucht?
Bevorzugt folgt das Öl bei solchen Gelüsten dem Ruf der Schwerkraft und es fällt von der Maschine hinab auf den Boden. Schon wenige Tropfen sind sehr ergiebig und können einen großartigen Ölfleck hinterlassen. Der ist nicht nur alles andere als umweltfreundlich sondern kann auch beim Vermieter für entgleiste Gesichtszüge sorgen. Was also tun?
Ich habe mir die Bewertungen von einigen Mitteln durchgelesen und bin dann schließlich beim Caramba Ölfleck-Entferner »hängen« geblieben.
Die »alte Rezeptur« wurde 2007 in einem Test als »gut« bewertet, aber das sagt ja über die »neue Rezeptur« nicht viel aus – und die habe ich erworben (wie man auf der Flasche lesen kann).
Was bekommt man für 13–15 Euro? Der Ölfleck-Entferner von Caramba wird in einer Flasche mit 1 Liter verkauft. Er ist bei diversen Händlern zu finden, zum Beispiel bei Amazon[1] oder bei Polo[2] (wo ich ihn gekauft habe, aktuell ist er jetzt natürlich bei Amazon im Angebot ).
Die Werbevideos waren für mich nicht sonderlich aufschlussreich, daher habe ich den Prozess des »Ölfleckverschwindenlassens« mit der Digicam dokumentiert. Der Fleck ist schon älter aber sehr, sehr hartnäckig. Damit man erkennen kann das ich nicht einfach irgendwo am Ende eine jungfräuliche Doppel-T-Stein-Einfahrt fotografiert habe sind auch schön die Rostflecken der diversen Seitenständerauflageflächen mit auf dem Bild.
Wie wird der Caramba Ölfleck-Entferner angewendet? Wer schon mal die gute, alte Sonnencreme irgendwo verteilt hat wird sich heimisch fühlen. Abgesehen vom Schütteln der Flasche, welche beim Caramba Ölfleck-Entferner zwingend notwendig ist (bei der Sonnencreme eher nicht) »fühlt« es sich etwa gleich an.
Die Öffnung der Flasche ist ebenfalls sehr ähnlich. Man kann daher das zum Gel aufgeschüttelte Produkt relativ gut und am gewünschten Ziel auftragen.
Optisch ist das Resultat des Auftragens nicht wirklich eine Augenweide, aber das ist ja auch nur temporär für relativ kurze Zeit. Wenn das Gel langsam aber sicher austrocknet wird es weiß. Dieser Vorgang kann mehrere Stunden dauern. Wer mehr Zeit hat, lässt es also einfach über Nacht einwirken.
Um 16 Uhr habe ich den Ölfleck-Entferner auf den alten Ölfleck aufgetragen. Gegen 19 Uhr habe ich kontrolliert wie weit das Mittel entsprechend der Angaben auf der Flasche schon »gearbeitet hat«.
Das nicht wirklich opake Gel ist inzwischen zu einer weißen Fläche mutiert. Man kann aber gut erkennen das es gerade in der Mitte noch nicht vollständig getrocknet ist. Dort war natürlich die Gel-Schicht auch etwas großzügiger ausgefallen.
20:13 Uhr, der nächste Kontrollgang. Noch immer wirkt das Gel nicht vollständig durchgetrocknet. Also noch ein klein wenig länger warten. Wichtig dabei: Laut Anleitung sollte es 5–25°C haben, die Sonne nicht direkt auf die Stelle scheinen und natürlich sollte auch alles trocken sein.
Leider kam ich erst jetzt auf die Idee das es eigentlich clever gewesen wäre erst einen der Doppel-T-Steine mit dem Gel zu behandeln. Dann hätte man direkt auf einem Bild mit den gleichen Lichtverhältnissen einen Vorher-Nachher-Vergleich gehabt.
Wie spannend die ganze Aktion mit dem Ölfleck-Entferner ist bringt das Bild rechts auf den Punkt.
Man kann sich auch getrost hinlegen und dösen, das Mittel arbeitet einfach alleine vor sich hin und braucht dafür keine zusätzliche Aufsicht.
Mittlerweile ist es kurz vor 21 Uhr. Die Sonne verschwindet langsam aber sicher, daher werden die Aufnahmen vom Fleck auch immer dunkler. Das Gel ist inzwischen vollständig zu dieser weißen Masse mutiert und von Rissen durchsetzt. Mehr wird wohl nicht passieren können, schließlich kann das nun getrocknete Mittel nicht weiter auf den Ölfleck einwirken?
Zum Entfernen des Mittels habe ich mir Kehrwisch und Kutterschaufel sowie einen kleinen Spachtel bereitgelegt. Wer nicht aus dem süddeutschen Raum kommt kennt zwei der drei Werkzeuge eventuell als Handfeger und Kehrschaufel. Bei andauernder Verwirrung: Werkzeug siehe Bild.
Eigentlich bin ich davon ausgegangen das man am Ende eine klebrige Masse irgendwie vom Boden aufnehmen muss. Ich wurde aber angenehm überrascht: Man kann die Masse einfach wegfegen. Nur für die Fugen habe ich dann doch den Spachtel genommen (welcher sonst der Unkrautentfernung eben dort dienen darf).
Zurück bleibt noch etwas Staub und eben in den Fugen minimale Reste des Ölfleck-Entferners. Diese soll man gemäß Anleitung »mit viel Wasser« und eventuell unter Verwendung einer Bürste entfernen.
Ich habe erst einmal die behandelte Stelle lediglich mit Wasser nachgespült.
Von Erfahrungsberichten im Web weiß ich, dass nun erst einmal noch ein paar Tage ein weißer Rückstand zu sehen sein wird. Auf den ersten Blick wurde der Ölfleck aber deutlich vermindert. Am Rand habe ich etwas unsauber gearbeitet, dort wird man wohl noch Reste erkennen können.
Daher vorläufig als Fazit: Das Mittel wirkt und das – meiner Meinung nach – sogar gut. Wie gut wird sich aber erst nach einiger Zeit zeigen.
Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen die Stelle noch mal fotografieren und ein Update hier auf die Seite stellen. Auch wenn ich vielleicht doch noch einen weiteren Durchgang mit dem Ölfleck-Entferner starte um das Ergebnis noch etwas verbessern zu können.
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Datum: | 13.07.2018 |
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Kommentare
Lothar | https://www.lothar-schiefer.de
schrieb am 03.03.19 um 10:15 Uhr:
Ich habe vergleichbare Erfahrungen mit dem Mellerud Ölfleckentferner gemacht. Der erinnert farblich an Karamellpudding, wirkt aber ansonsten wie von dir beschrieben. Schon frappierend, wie effizient man mit diesen Mitteln die hässlichen Ölflecken weg bekommt. Ich entferne die Rückstände immer gründlich mit viel Wasser und einem Schrubber.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 04.03.19 um 18:30 Uhr:
Scheint nur ziemlich genau das Doppelte zu kosten? Wobei... Wenn ich ehrlich bin habe ich auch keinen halben Liter geschweige denn einen halben Liter vom Entferner benötigt.