Vor über einem Jahr habe ich an meiner Yamaha XJ 600 S einen Scottoiler verbaut[1]. Per Unterdruck gesteuert[2] verrichtet er seit dem treu und zuverlässig seinen Dienst. Wobei er bei den heißen Tagen der letzten Wochen ein klein wenig zu eifrig war.
Durch die hohen Temperaturen war das Öl auch ein wenig zu dünnflüssig und ich musste den Regler am RMV (»Reservoir mit Ventil«) zurückdrehen. Aber das gehört eben mit dazu. Genauso dazu gehört auch das Wiederbefüllen des RMV, welches ich hier heute beschreibe.
Ich weiche dabei etwas von anderen Anleitungen ab weil die von mir beschriebene Variante für mich einfacher ist. Übrigens: Das Wiederbefüllen des RMV dauert meiner Meinung nach nicht mal so lange wie das Schmieren einer Kette mit einem Kettenspray.
Ich bin seit dem letzten Befüllen über 1'000 km gefahren. Wie viel genau habe ich leider nicht notiert da ich seit der Montage des Scottoiler zwischendurch immer wieder mal ein klein wenig nachgefüllt habe. Zum Verbrauch kann ich daher leider nichts sagen.
Dementsprechend leer war jedenfalls das RMV und bei schönstem Sonnenschein habe ich mir die kleine Flasche mit dem Öl und meine Digitalkamera geschnappt um diese Anleitung hier auch mit ein paar Bildern versehen zu können.
Die kleine Flasche (mit 125 ml) gibt es auch in einer größeren Version mit 500 ml. Bei jeder Flasche ist der »Nachfüllstöpsel« inklusive Füllschlauch mit dabei. Die kleine Flasche und den Schlauch habe ich noch vom Inhalt der »Louis Special Edition« des Scottoilers.
Bei einigen Anleitungen im Internet wird angegeben nur den Schlauch vom schwarzen Aufsatz zu entfernen und dann darüber das RMV zu befüllen. Das wird aber eigentlich nur dann notwendig, wenn man die Leitung vom RMV zum Injektor entlüften muss.
Ich entferne daher den schwarzen Aufsatz komplett. Daher ist dann die komplette Einfüllöffnung des RMV offen und die Befüllung läuft viel leichter ab.
Anschließend einfach den Füllschlauch mit seinem Aufsatz in die Einfüllöffnung schieben, die Flasche umdrehen und das Öl aus der Flasche ins RMV laufen lassen. Dabei die Flasche leicht zusammendrücken, dann ist das RMV schnell befüllt.
Natürlich das RMV nicht überfüllen sondern rechtzeitig aufhören. Was an Öl im Füllschlauch steht, fließt nach dem umdrehen der Flasche von alleine langsam aber sicher wieder zurück.
Danach muss der schwarze Aufsatz aus Gummi natürlich wieder auf das RMV gedrückt werden. An dem Aufsatz ist übrigens der Schlauch angeschlossen, welcher der Belüftung des RMV dient.
Nachdem der Gummi wieder an seinem Platz ist, ist das Befüllen abgeschlossen. Im Gegensatz zur Erstbefüllung muss – sofern rechtzeitig nachgefüllt wurde – die Leitung bis zum Injektor auch nicht entlüftet werden.
Das Befüllen dauert in etwa so lange wie es gedauert hat diese Anleitung zu lesen. Von da her: Ich mag den Scottoiler an meiner XJ 600 S. Der Zeitaufwand für die Kettenpflege minimiert sich so deutlich.
Verwendet habe ich das blaue Öl von Scottoiler, welches für Temperaturen bis 30°C ausgelegt beziehungsweise empfohlen wird. Für wärmere Temperaturen wird von Scottoiler das rot eingefärbte Öl empfohlen. Dies ist zäher und sorgt dann dafür, dass man sich den Schmutzfang und das Kennzeichen bei hochsommerlichen Temperaturen nicht ganz so einsaut. Oder man dreht einfach den Stellring am RMV zurück und reguliert damit die zur Kette fließende Ölmenge pro Minute.
Die drei letzten Bilder in diesem Beitrag haben nichts mehr mit dem Scottoiler und dessen Wartung zu tun. Aber irgendwo sollte dann doch mal erwähnt werden, dass meine Yamaha XJ 600 S es jetzt nach über 18 Jahren endlich geschafft hat: 40'000 km sind inzwischen mit ihr zurückgelegt worden. Die ersten rund 30'000 km beim Erstbesitzer, die übrigen 10'000 km mit mir.
Der Verbrauch hat sich inzwischen bei ca. 4,2 Liter auf 100 km eingependelt – zumindest laut der von mir bei apritmonitor.de[3] konsequent eingegebenen Daten.
Wobei sie auf der Landstraße in der Regel unter 4 Liter auf 100 km auskommt.
Die vielen Autobahnetappen sorgen für den höheren Durchschnittsverbrauch. Auf der Landstraße wäre sie vermutlich lieber daheim, aber wenn ich an den Wochenenden pendle lassen sich die rund 220 km mit primär Autobahn nicht vermeiden – zumindest wenn ich möglichst schnell ankommen will.
Die Saison neigt sich inzwischen auch schon wieder dem Ende zu. Bis Ende November kann ich sie noch fahren, aber die Tage werden schon wieder kürzer und die abgeernteten Felder kündigen langsam aber unübersehbar den Herbst an. Mal sehen wie viele Kilometer dieses Jahr noch dazukommen und ob der Scottoiler noch einmal aufgefüllt werden muss.
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Datum: | 13.08.2013 |
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