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Inbus statt mit der Hand: Zumindest ein wenig Vandalismusschutz

Alternativer Öleinfüllverschluss für die XJ 600 S

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Wer sein Motorrad auch immer wieder mal in Ecken stehen hat, in denen auch immer wieder Unfug betrieben wird, der sorgt sich eventuell auch um das, was jemand vor lauter Spaß durch den Öleinfüllstutzen in die Maschine kippen könnte.

Kratzer im Lack und Cola auf der Sitzbank sind ärgerlich, aber man kann noch immer weiterfahren. Die Cola sollte man natürlich davor entfernen.

Wie sich aber beispielsweise Wasser oder schlimmer noch Sand im Motor auswirken können, das will niemand ausprobieren. Erst recht nicht bei 130 km/h auf der Autobahn oder auf irgendwelchen kurvenreichen Landstraßen.

Paranoid? Vielleicht ein kleines Bisschen. Aber wer sonst schon so einiges erleben musste, der traut manchen Zeitgenossen auch solche Handlungen zu. Die Lösung ist eine Alternative zum in der Regel freiliegenden und mit einem einfachen Deckel verschlossenen Öleinfüllstutzen.

Einschreiben aus Italien
Einschreiben aus Italien
Neuer Verschlussdeckel aus Aluminium
Neuer Verschlussdeckel aus Aluminium

Es gibt unterschiedliche Alternativen von diversen Herstellern. Ich wollte eine, welche ich mit einem Inbus öffnen kann, sonst aber wenig Angriffsmöglichkeit für Werkzeug bietet. Fündig wurde ich via bekanntem Onlineauktionshaus in Italien[1].

Die Kosten waren überschaubar: 23,50 Euro zuzüglich 7,50 Euro für den Versand. Knapp einer Woche nach dem Bestellen kam der Umschlag – übrigens als Einschreiben verschickt – an.

Ein kleiner Grat am Gewinde
Ein kleiner Grat am Gewinde
Ansonsten sauber verarbeitet
Ansonsten sauber verarbeitet

Der neue Verschluss kam auf einem Pappstreifen in Folie eingeschweißt aus dem Umschlag zum Vorschein. Der Aluminiumverschluss ist auch noch in anderen Farben verfügbar. Da meine XJ 600 S schon bunt genug ist habe ich Alu natur gewählt und schwarz, rot, blau und gold liegen gelassen.

Die Verarbeitung vom Verschluss ist in Ordnung. Am Gewinde war ein kleiner Grat. Diesen konnte man einfach mit der Fingerkuppe abbrechen.

Ein 10er Inbus wird benötigt
Ein 10er Inbus wird benötigt
Inbusschlüssel
Inbusschlüssel

Andere Hersteller bieten auch Varianten mit Schloss an (beispielsweise Touratech für BMW) oder auch für Torx oder eigene »Schlüsselvarianten«. Sie mögen noch einen Tick besseren Schutz liefern. Aber sind wir mal ehrlich: Gemäß Murphy's Law steht man dann irgendwo im nirgendwo und bekommt mangels proprietärem Schlüssel den Deckel nicht auf. Siehe plattgefahrene Reifen beim PKW mit Felgenschloss.

Für mich ist daher die Variante mit Inbus der ideale Kompromiss zwischen Sicherheit und Alltagstauglichkeit. Welcher Unhold hat schon einen 10er Inbus griffbereit?

Originaler, 17 Jahre alter Verschluss
Originaler, 17 Jahre alter Verschluss
Einfach mit der Hand zu öffnen
Einfach mit der Hand zu öffnen

Der Wechsel der Verschlusskappen muss eigentlich nicht beschrieben werden. Der Vollständigkeit halber sei dennoch darauf hingewiesen, dass die Dichtung vom alten Deckel übernommen werden muss.

Alter und neuer Verschluss
Alter und neuer Verschluss
Die Dichtung muss abgenommen werden
Die Dichtung muss abgenommen werden

Der rote Dichtring am mutmaßlich 17 Jahre alten Verschluss war noch in Ordnung. Allerdings ließ er sich nicht ohne weiteres vom Verschluss ablösen.

Mit einer alten, ausgedienten Fühlerlehre ließ sich der Dichtring dann doch dazu bewegen, sich vom alten Verschluss zu trennen.

Alte Fühlerlehre
Alte Fühlerlehre
Neuer Verschluss mit alter Dichtung
Neuer Verschluss mit alter Dichtung

Nachdem der rote Dichtring auf den neuen Verschluss aus Aluminium aufgesetzt war, konnte damit der Öleinfüllstutzen wieder verschlossen werden.

Normalerweise muss man nicht darauf hinweisen. Aber natürlich muss man den Verschluss zunächst vorsichtig mit der Hand ansetzen bevor man zum 10er Inbusschlüssel greift.

Ansetzen an der Öleinfüllöffnung
Ansetzen an der Öleinfüllöffnung
Vorsichtig und mit Gefühl festziehen
Vorsichtig und mit Gefühl festziehen

Nun den Verschluss vorsichtig anziehen, fertig. Der wohl einzige Nachteil: Wer kurz nach der Fahrt das Öl nachfüllen will und aus alter Gewohnheit den Verschluss nach dem Ausbauen ohne Handschuhe anfässt: So schnell wird sich das Aluminium nicht abgekühlt haben.

Dezent und unauffällig: Der neue Verschluss
Dezent und unauffällig: Der neue Verschluss

Hätte ich den Verschluss in der schwarz eloxierten Variante gewählt, wäre er eventuell noch ein wenig unauffälliger gewesen. Die Optik gefällt mir so wie sie ist, aus einigen Metern Entfernung fällt der Deckel gar nicht weiter auf.

Übrigens sind die kleinen Löcher im Deckel für eine Drahtsicherung gedacht.


Im Rennsport vorgeschrieben, auf der Straße nicht unbedingt notwendig. Wer dennoch den Deckel zusätzlich sichern möchte, kann dies natürlich auch noch tun. Das ich nun im Bordwerkzeug einen 10er Inbus mitführen muss, belastet mich nicht sonderlich.



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Datum: 03.08.2012
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