Hinter der Ritzelabdeckung verbirgt sie wie der Name es schon schwer vermuten lässt natürlich das Ritzel. Aber nebenbei auch noch ein paar andere Dinge, beispielsweise was es von der Kette und den Reifen so hinter die Abdeckung hineinschleudert.
Über das von der Kette abgeschleuderte Fett oder Öl wundert man sich kaum. Dafür aber eventuell über Rollsplitt, Sand und sonstigem Dreck, welcher im abgeschleuderten Fett/Öl langsam aber sicher den Hohlraum zukleistert.
Im Falle meiner XJ 600 S wollte ich einfach nur nach dem Gebrauchtkauf nachschauen wie es um das Ritzel bestellt ist. Der Abbau der Abdeckung und eine Reinigung des Hohlraums ist mit einer überschaubaren Menge an Werkzeug innerhalb weniger Minuten zu bewerkstelligen – sofern während 16 Jahren und etwa 30'000 km nicht irgendwas festgegammelt ist (weiter unten mehr dazu).
Zunächst muss der Fußschalthebel demontiert werden, da dieser das Abnehmen der Ritzelabdeckung verhindert so lange er auf der Schaltwelle montiert ist. Dafür muss zunächst die Schraube entfernt werden, welche als Arretierung auf der Schaltwelle dient (10er Stecknuss/10er Maulschlüssel).
Anschließend wird die Schraube entfernt, welche den Fußschalthebel mit dem Träger verbindet (6er Inbus). Da diese Schraube mit Sicherungslack versehen ist, muss unter Umständen ein wenig mehr Kraft aufgebracht werden.
Im Falle meiner XJ 600 S war der Schalthebel wohl seit der Montage im Werk nicht mehr abgenommen worden. Entsprechend fest saßen die Schraube zur Arretierung des Hebels auf der Schaltwelle und der Fußhebel selbst in der Verzahnung der Schaltwelle.
Nur mit Rostlöser und einem Gummihammer ließ sich der Fußschalthebel von der Schaltwelle abziehen. Die Demontage des Fußschalthebels sollte bei einer gepflegten XJ 600 in weniger als einer Minute erledigt sein – ich habe rund 5 Minuten benötigt.
Nachdem der Fußschalthebel abgenommen wurde, können die sechs Schrauben entfernt werden welche die Ritzelabdeckung an ihrem Platz hält. Die Schrauben haben unterschiedliche Längen. So wie sie auf dem Bild links liegen werden sie rechts in die Abdeckung eingesetzt wenn selbige wieder montiert werden soll.
Wenn alle Schrauben gelöst wurden fällt vermutlich direkt ein Distanzstück herunter. Dieses Distanzsstück gehört zur langen Schraube ganz rechts, welche rechts vom Ritzel zwischen der Kette hindurch verschraubt wird.
Die Abdeckung muss nun vorsichtig von der Schaltwelle abgezogen werden, sie fällt also nicht sofort nach dem Entfernen der Schrauben ab.
Im Inneren der Ritzelabdeckung sammelt sich in den einzelnen »Kammern« ebenfalls was Kette und Reifen im Laufe der Zeit so in den Hohlraum transportieren.
Die Verschmutzungen lassen sich beispielsweise mit ein wenig Motoröl und einer alten Zahnbürste relativ einfach entfernen. Ein aggressiver Reiniger ist nicht notwendig.
Ebenso kann bei den Verschmutzungen rund um das Ritzel am Motorblock verfahren werden. Dabei auf die Leitung des Neutralschalters achten und diese nicht beschädigen.
Was auf dem Bild auf den ersten Blick wie eine großflächige Ansammlung von Rost wirkt sieht in der Realität nicht ganz so dramatisch aus.
Durch den Blitz der Digitalkamera wirkt die rötliche Färbung intensiver. Mutmaßliche Ursache für die Färbung ist das für die Schmierung der Kette verwendeten Öl.
Zwischen dem ganzen Schmodder lag ein einzelner O-Ring. Diesen hat es offensichtlich irgendwann aus der Kette in den Raum hinter der Ritzelabdeckung verschlagen.
Dies scheint kein Einzelfall zu sein, schon bei anderen Motorrädern hat sich hinter der Ritzelabdeckung so mancher O-Ring versteckt.
Daher kann der Blick hinter die Ritzelabdeckung auch offenbaren wie es um die Kette bestellt ist. Daher nicht unbedingt bis zum Wechsel des Kettensatzes samt Ritzel und Kettenrad warten, sondern auch mal zwischendurch – vielleicht einmal pro Jahr – hinter die Abdeckung schauen.
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Datum: | 21.07.2011 |
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