Sie sind praktisch, sie sind sinnvoll: Sturzbügel. Über die Optik kann man sich streiten, aber ein zerkratzter und eventuell verbogener Sturzbügel sieht noch immer besser aus als ein aufgeschlagener Deckel aus dem das Öl herausläuft.
Leider hat sich Ende Mai einer der beiden originalen Sturzbügel meiner XJ 600 S verabschiedet[1].
Ich stand nun vor der Wahl wieder einen Bügel zu montieren oder auf die modernere, unauffälligere Variante in Form eines sogenannten Sturzpads zu wechseln. Da sich kein günstiger aber optisch ansprechender Bügel einfinden wollte, habe ich Sturzpads von GSG[2] gekauft. Diese wurden nun auch endlich bei schönem Wetter montiert.
Die Liste mit dem Werkzeug erscheint eventuell ein wenig zu lang. Jedoch wird der 14er Ringschlüssel für die Montage der Schraube beziehungsweise Mutter von GSG benötigt. Für die von Yamaha verbauten Schrauben und Muttern benötigt man den 17er Ringschlüssel und die 17er Stecknuss.
Vor der Anleitung zum Umbau schon zwei Bilder vom Resultat. Die Pads von GSG fallen auf den ersten Blick nicht besonders auf. Im Freundes- und Bekanntenkreis waren einige recht kritisch und befürchteten »auffällig abstehende Pilzköpfe«. Vermutlich weil sie bisher nur Pads an vollverkleideten Maschinen gesehen haben.
Der Umbau ist genau so simpel wie man es sich vorstellt: Vier Schrauben lösen, alte Sturzbügel weg, Sturzpads ran und die Schrauben wieder anziehen.
Nicht zu unterschätzen ist allerdings, wie eng es zwischen beziehungsweise hinter dem Fächerkrümmer zugeht und das 17 Jahre alte, teilweise angegammelte Schrauben nicht unbedingt einfach zu lösen sind.
Auf den beiden Bildern oben sieht man die Motoraufhängung, welche gleichzeitig als Montagepunkte für die originalen Sturzbügel von Yamaha dient. Der Bügel auf der linken Seite war abgebrochen, daher befinden sich dort nur noch die beiden kurzen Fragmente der Befestigung des Bügels.
Für die originalen Schrauben und Muttern von Yamaha benötigt man wie bereits erwähnt die 17er Nuss und den 17er Ringschlüssel. Anstatt der Knarre habe ich zum Hebel mit Gelenk ohne Ratschenfunktion gegriffen. Die 17 Jahre alten Schrauben und Muttern ließen sich nur schwer lösen.
Beim Lösen nur einer Seite muss der Motor nicht unbedingt von unten abgestützt werden. Daher nur an einer Seite den Bügel lösen und zuerst wieder die Schrauben zumindest einsetzen bevor an der anderen Seite gearbeitet wird.
Nach dem Entfernen des Sturzbügels auf der rechten Seite musste die Auflagefläche zunächst vom Rost befreit werden. Wie man auf dem Bild unten erkennen kann, liegt das massive Distanzstück aus Aluminium flächig an der Aufnahme auf.
Aus diesem Grund muss die Auflagefläche entsprechend bearbeitet werden. Schließlich soll das Sturzpad sich später nicht wegen wegbröselndem Rost lockern können.
Nachdem die Montage des Sturzpads an der einen Seite abgeschlossen ist, kann man sich der anderen Seite widmen. Die beiden Schrauben sollten umgehend fest angezogen werden. Die Vorgabe für das Drehmoment von GSG lautet 49 Nm.
Nachdem die Fragmente der Sturzbügelbefestigung an der rechten Seite entfernt waren, konnte auch hier das Sturzpad von GSG montiert werden. Auf den Bildern sind die Pads noch ohne die zusätzliche Dämpferkappe zu sehen.
Die Kappe soll laut GSG 130 kg bei einem Umfaller absorbieren können. Danach ist sie defekt und muss ausgetauscht werden. Für 15 Euro erhält man bei GSG ein Set mit drei Stück. Ein Stückpreis von 5 Euro klingt fair. Zudem bleibt das originale Pad bei einem Umfaller von unschönen Kratzern verschont.
Über den Sinn und Unsinn der Kappe wurde schon in diversen Foren diskutiert. Insbesondere von Besitzern älterer Pads von GSG, welche noch ohne die Kappen ausgeliefert wurden. Ob man sie sich nun aus Schutz bei einem einfachen Umfaller nachkauft oder nicht bleibt jedem selbst überlassen. Beim von mir gekauftem Set waren sie mit dabei und wurden daher auch montiert.
Ein kurzer Blick auf die Überbleibsel der alten Sturzbügel. Nach der Montage der Sturzpads bleiben zwei Sturzbügel und zwei Schrauben übrig. Bei mir natürlich nur ein Sturzbügel und Fragmente eines zweiten Bügels.
Dafür, dass die Schrauben 17 Jahre lang an der zum Schluss offensichtlich nicht sonderlich gut gepflegten XJ 600 S verbracht haben, sehen sie eigentlich noch ganz passabel aus.
Als ich den Kauf und die Montage der Sturzpads von GSG in einem Forum angekündigt hatte, kam auch schon ein wenig aufbauender Kommentar: »Viel Spaß mit dem Inbus!«.
Was der Verfasser des Postings nicht wissen konnte: Ich habe einen Satz Inbus-Stecknüsse – auch eine 8er Inbus-Nuss ist mit dabei.
Mit einem normalen Inbusschlüssel würde ich mich auch nicht an die Montage wagen. Erst recht nicht wenn man damit auch noch irgendwie die von GSG angegebenen 49 Nm erreichen will.
Dank Stecknuss und Drehmomentschlüssel ist aber alles kein Problem. Daher: Ich hatte Spaß mit dem Inbus. Zumindest hatte ich keine gravierenden Probleme.
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Datum: | 15.07.2012 |
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