Wie im gestrigen Beitrag geschrieben kam die Ritzelmutter schon Anfang dieser Woche an[1]. In einer kurzen Pause zwischen zwei Regenschauern konnte ich daher heute endlich die Montage der Mutter vornehmen und damit das normalerweise binnen weniger Stunden abgeschlossene Wechseln von Kette und Ritzel endlich erledigen.
Die Werkzeugliste umfasst auch die erneute Montage der Ritzelabdeckung und des Schaltgestänges.
Die Drehmomentwerte sind bei der Montage selbstverständlich zu beachten. Nicht mit aufgeführt aber unten im Text erwähnt: Schraubensicherungslack (Loctite 243) für die Montage des Schaltgestänges.
Wer den ersten Beitrag nicht gelesen hat ist eventuell über den Zustand der alten Ritzelmutter verwundert. Keine Angst, so bin ich nicht etliche 1'000 km unterwegs gewesen. Die Mutter ließ sich nur mit Hammer und Meißel öffnen, daher sieht sie so aus wie sie eben aussieht.
Für die endgültige Montage wurde jetzt auch das neue Sicherungsblech ausgepackt und für die Montage bereitgelegt.
Die Verzahung des Sicherungsblechs greift in jene auf der Antriebswelle. Sobald das Ritzel und das Sicherungsblech auf die Welle geschoben ist, kann die Ritzelmutter montiert werden.
Natürlich legt man die »Flügel« vom Sicherungsblech erst dann um, wenn die Mutter korrekt angezogen wurde. Die Ritzelmutter soll gemäß Anleitung mit einem Drehmoment von 110 Nm angezogen werden.
Der Einsatz von einem Drehmomentschlüssel ist somit unbedingt erforderlich.
Zum Vergleich: Die Schrauben am Rad von einem PKW werden üblicherweise mit etwa 120 Nm angezogen. Daher sollte die korrekt montierte Ritzelmutter fest sitzen, sich aber auch wieder relativ einfach lösen lassen. Bei meiner XJ 600 S ging das leider nicht. Das Resultat ist in einem anderen Beitrag[2] von mir zu lesen.
Nachdem die Ritzelmutter mit dem Drehmomentschlüssel angezogen wurde, können die »Flügel« vom Sicherungsblech umgelegt werden. In einigen Anleitungen wird mit Schraubendreher, Hammer und eventuell einem Austreiber hantiert. Dabei geht es ganz einfach mit einer Wasserpumpenzange.
Die beiden Flügel lassen sich damit einfach und sauber umlegen beziehungsweise an die Ritzelmutter anlegen.
Die eigentliche Montage der Ritzelmutter ist somit abgeschlossen. Natürlich muss nun wieder die Abdeckung des Ritzels montiert werden. Die Demontage und wohin welche Schraube gehört habe ich bereits vor rund zwei Jahren[3] beschrieben.
Worauf ich bei der damaligen Anleitung nicht eingegangen bin: Der Schraubensicherungslack für die Schraube, welche das Schaltgestänge mit dem Motorrad verbindet.
Für die Schraube kann Loctite 243 (blau) verwendet werden. »Mittelfest« genügt beziehungsweise ist auch von Yamaha so vorgesehen.
50 ml bekommt man für etwa 10 Euro, deutlich kleinere Mengen sind nur geringfügig günstiger. Mit 50 ml ist man längerfristig bedient. Der Lack wird auch nicht »schlecht« oder trocknet ein, da er nur unter Sauerstoffabschluss aushärtet. So lange er in der Flasche ist, ist alles kein Problem.
Da ich das Schaltgestänge sowieso schon demontiert hatte, habe ich es gleich ein klein wenig anders eingestellt. Bisher hatte ich den Hebel ein wenig höher eingestellt.
Gerade bei längeren Strecken musste ich mich gelegentlich dabei ertappen, wie ich die Fußspitze beim Entspannen auf den Hebel aufgelegt hatte.
Ich hoffe mit der neuen Einstellung kommt das jetzt nicht mehr vor. Im Stand konnte ich jedenfalls nach wie vor bequem schalten. Wie es sich auf den nächsten paar 100 km bewährt werde ich dann beizeiten berichten.
Eine Probefahrt konnte ich leider nicht mehr machen, denn kaum das ich die Ritzelabdeckung und das Schaltgestänge montiert hatte, kam auch schon wieder der Regen zurück.
Da der hintere Reifen nagelneu ist, wollte ich ihn nicht unbedingt gleich auf einer regennassen Straße auf seine Traktion überprüfen.
Zum Abschluss des heutigen Beitrags nur noch zwei Bilder vom originalen Ritzel von Yamaha. Im Gegensatz zum neuen Ritzel hat das originale Ritzel auf beiden Seiten einen Aufsatz aus Kunststoff. Dieser soll für einen ruhigeren Lauf der Kette und somit eine geringere Geräuschentwicklung sorgen.
Die wenigsten Ritzel aus dem kostengünstigen Zubehörhandel haben diesen zusätzlichen Kunststoffaufsatz. Daher könnte sich der Klang der Maschine etwas verändern. Auf den Verschleiß wirkt sich dieser Kunststoffaufsatz meines Wissens nicht aus.
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Datum: | 01.06.2013 |
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