Für heute hatte ich mir den Tausch der Gummis zwischen dem Luftfilterkasten und den Vergasern vorgenommen. Die alten Gummis an meiner Yamaha XJ 600 S waren bereits so verhärtet, dass sich der Luftfilterkasten nicht mehr sauber auf die Vergaser-Ansaugstutzen stecken lassen wollte.
Der Vorbesitzer hat sich all die Jahre offensichtlich nicht um den Zustand der Gummis gekümmert und der Luftfilterkasten lag genau genommen nur noch lose auf den Vergasern auf. Nachdem ich nach einigen Recherchen heraus gefunden hatte, dass sich die Ansauggummis einfach austauschen lassen, habe ich auf den uns sicherlich allen bekannten Seiten gesucht. Fündig wurde ich dann für knapp 20 Euro. Dafür konnte ich vier gebrauchte, aber fast neuwertige Ansauggummis inklusive Schellen kaufen.
Der Zustand läßt sich tatsächlich als fast neu bezeichnen, denn das Material ist noch immer geschmeidig und ließ sich auch gut montieren.
Damit man an den Luftfilterkasten kommt, muss zunächst der Tank abgebaut werden. Hier auf der Seite gibt es bereits eine Anleitung, welche im Zusammenhang mit dem Wechsel vom Luftfilter[1] verfasst wurde.
Bevor man den Tank abnimmt, sollte natürlich eine Abstellmöglichkeit vorhanden sein. Damit Benzinhahn und die Be- und Entlüftungsleitungen keinen Schaden nehmen, habe ich den Tank einfach in einem Wäschekorb zwischengelagert. Ein Getränkekasten, beispielsweise von der favorisierten Biermarke erfüllt natürlich auch den Zweck.
Weil bei meiner XJ 600 S der Luftfilterkasten im wahrsten Sinne des Wortes nur lose auf der Vergaserbank auflag, musste ich nur die Schraube vorne abschrauben. Anschließend konnte ich unter dem Luftfilterkasten die beiden Be- beziehungsweise Entlüftungsschläuche entfernen – und natürlich den Überlaufschlauch. Danach lässt sich der Luftfilterkasten komplett anheben.
Nur noch die vier Kreuzschlitzschrauben heraus drehen, schon kann man den Luftfilter heraus nehmen.
Nicht vom Bild irritieren lassen. Der Luftfilterkasten meiner XJ 600 S ist von innen leicht verölt. Es war ein kleines bisschen zu viel Öl eingefüllt worden, das hat es dann in den Luftfilterkasten gedrückt. Von dort lief es dann über den Schlauch heraus. Auch ein Grund wieso ich heute den Luftfilterkasten komplett demontiert habe: Ich wollte ihn auch gleich reinigen.
Wenn man den Luftfilterkasten umdreht, sieht man die zehn Schrauben auf der Unterseite. Diese ganz heraus schrauben und dann die beiden Boxteile trennen. Bei mir waren die beiden Teile auch noch verklebt, zumindest hat es sich so angefühlt. Ob dies so Original war oder einfach nur im Laufe der vergangenen knapp 20 Jahre sich selbst so »festgebacken« hat, kann ich nicht sagen.
Die alten Gummis waren wie bereits erwähnt sehr hart und ließen sich nur vorsichtig mit einem langen, schmalen Schraubendreher heraus hebeln. Wenn man bei dieser Aktion mit Bedacht vorgeht, muss auch der Kunststoff des Luftfilterkastens nicht darunter leiden. Nachdem die alten Gummis entfernt waren, habe ich erst einmal den ganzen Kasten gereinigt. Der feine Ölfilm ließ sich gut abwischen und die verbliebenen Reste wurden mit ein wenig Spülmittel auch noch abgelöst und entfernt.
Die neuen beziehungsweise gebrauchten Gummis ließen sich sehr leicht mit etwas Druck einsetzen. Wo es nicht mit den Fingern ging, wurde vorsichtig mit dem flachen Schraubendreher nachgeholfen. Damit keine Beschädigungen am Gummi auftreten, kann man diesen auch mit einem Lappen umwickeln.
Um die Gummis in die Öffnungen in dem Luftfilterkastenboden zu bekommen, wird auch kein Fett, Öl oder sonstiges Schmiermittel benötigt. Sie sollten stramm und dicht sitzen. Kontrolliert werden muss, ob die Gummilippen innen auch richtig aufliegen und die kleinen Gummizungen auch aussen jeweils zwischen den Kunststoffstiften positioniert sind.
Anschließend einfach noch die Schlauchschellen locker über die Gummis legen und dann kann der Luftfilterkasten in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen gebaut und schließlich montiert werden. Bei der Montage natürlich nicht die Schläuche vergessen!
Den Luftfilterkasten vorsichtig auf die Vergaserbank setzen und mit Gefühl die vier Gummis auf die einzelnen Vergaser aufsetzen. Dann die vordere Schraube zum Fixieren von Hand einschrauben. Die vier Schellen dann ohne besonderen Kraftaufwand bis zum Anschlag fest anziehen und danach die vordere Schraube ganz anziehen.
Ein erster Probelauf und siehe da: Weil jetzt die Luft auch wieder so angesaugt wird, wie es sein soll (durch den Luftfilter und nicht irgendwo anders), hört sich das Geräusch vom laufenden Reihenvierer der XJ 600 S auch anders an – irgendwie »normaler«.
Ich bin auch gespannt ob und wie sich der Tausch der maroden Gummis auf den Benzinverbrauch auswirkt. Der Durchscnittsverbrauch lag bisher bei etwa 5,8 l/100 km (Super 95). Jetzt fahre ich dann erst einmal ein paar 100 km und schaue wie sich die Verbrauchswerte so bei den nächsten Tankfüllungen entwickeln.
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Datum: | 02.04.2014 |
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