In meinem gestrigen Beitrag hatte ich schon davon geschrieben das mir während meiner Probefahrt nach dem Ölwechsel der Blinker auf der linken Seite ausgefallen ist – schon wieder. Ich hatte angenommen mit einer einfachen Überholung (reinigen und wieder zusammenstecken) der Steckverbindung an den Blinkern das Problem ausgemerzt zu haben, dem war offensichtlich nicht so. Aber jetzt scheine ich die Lösung gefunden zu haben: Der Blinkerschalter am Lenker war schuld!
Ich habe den Schalter komplett zerlegt und gereinigt. Hilfreich ist es vor dem Zerlegen ein paar Bilder zu machen. Dann weiß man hinterher auch genau wo welches Teil am Ende wieder sitzen muss.
Der eigentliche Schalter beziehungsweise seine Kontaktplatten sind mit insgesamt vier Schrauben im Gehäuse befestigt. Natürlich haben nicht alle die gleiche Länge, daher unbedingt darauf achten welche Schraube wohin gehört.
Wer eine Magnetschale hat, kann sich die Schrauben einfach dort ablegen wo er sie aus dem Gehäuse herausgedreht hat. Also beispielsweise links oben oder unten in der Mitte.
Warum der Aufwand? Weil eine neue Armatur einiges an Geld kostet und wenn man gebraucht kaufen würde, kauft man sich vermutlich den gleichen Gammel einfach nur in einer anderen Art der Ausprägung.
Was ich damit meine sieht man auf dem Bild oben beim Stecker beziehungsweise den darin befindlichen Kontakten. Da hat der Zahn der Zeit schon ziemlich lange genagt und aus dem Kupfer wurde Grünspan. Igitt.
»Kontaktspray« ist nicht dafür da das man sich damit »guten Kontakt hinsprühen kann«. Es ist ein Reinigungsspray für Kontakte. Dreck und Oxidation sollen gelöst und entfernt werden. Jedoch bestimmt hier die Dosis das Gift: Zu viel Spray kann die Kontakte langfristig auch schädigen. Daher darauf achten ob das verwendete Kontaktspray säurehaltig ist (dann nicht zu großzügig auftragen). Universalöle wie WD-40 oder Ballistol werden auch gerne verwendet, haben aber eigentlich einen anderen Einsatzzweck. Nur ein Beispiel: Ballistiol reagiert zum Beispiel gerne mit Kupfer und Messing sowie deren Legierungen. Da zahlreiche Kontakte aus Kupfer sind... Nun ja... Langfristig eben nicht zu empfehlen.
Ich habe zu Kontaktspray von Nigrin[1] gegriffen. Ich hoffe auf eine langfristig anhaltende Lösung für die Kontaktprobleme im Kabelbaum (und das nicht gleich wieder der Grünspan zurückkehrt).
Weil ich schon dabei war habe ich auch die Verkleidung demontiert um das neue H4-Leuchtmittel einbauen zu können. Dabei habe ich die während dessen freiligenden Kontakte und Stecker gleich mit gereinigt. Wie man dabei vorgehen kann hat X_FISH schon im Blog gut beschrieben[2].
Was sich so an Steckern und Kabeln hinter der Verkleidung verbirgt ist schon recht umfangreich.
Zum Tauschen des H4-Leuchtmittels muss die Gummikappe herunter. Man kann dann auch gleich den Stecker vom Leuchtmittel mit abziehen, der bleibt dann einfach in der Gummikappe »hängen«.
Die drei Kontakte des H4-Steckers (beziehungsweise Sockels, es sind ja die weiblichen Kontakte am Kabelbaum – am Leuchtmittel sind die männlichen Gegenstücke dazu) sahen noch sehr gut aus. Hier hat das Gummi offensichtlich guten Schutz bieten können.
Anschließend noch das H4-Leuchtmittel tauschen und alles wieder so zusammenbauen wie es zusammengehört.
Dabei war der Tausch des Leuchtmittels die einfachste Übung. Die Verkleidung abzubauen und wieder zu montieren hat mehr Zeit in Anspruch genommen.
Warum? Weil ich nicht der Erste war der die Verkleidung abgebaut hat. Leider haben die dort zuvor tätigen Hände nicht mehr alles so ordentlich zusammengebaut.
Vier Schrauben am »Geweih« fehlten links und rechts vom Scheinwerfer. Sie sind mit der Verkleidung innen verschraubt – wenn sie denn da gewesen wären.
Bei einer der vier Imbusschrauben fehlt leider das gepufferte Innengewinde derselben. Damit hier irgendwie irgendwas halten kann habe ich von hinten eine Sicherheitsmutter mit Unterlegscheibe angebracht. Da reichen dann aber zwei Hände nicht aus, zwei zusätzliche Hände mussten mir bei der Aktion helfen. Am Ende hat es dann aber wie gewünscht geklappt.
Last but not least: An einer weiteren Stelle (innen links) müsste ich einen Kabelbinder einsetzen, was aber auch hervorragend funktionierte. Ich hoffe der hält auch langfristig an dieser Stelle durch.
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Datum: | 24.03.2019 |
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