Aus China kam gestern Post bei mir an. Daher mal ein paar Zeilen (und Bilder) zu einem USB-Stromadapter für's Motorrad. Erst vor wenigen Tagen wurde angeregt über die Stromaufnahme im »Ruhezustand« von einem solchen Adapter diskutiert. Anlass war eine mutmaßlich tiefentladene Batterie, konkrete Messergebnisse zur Stromaufnahme haben jedoch gefehlt.
Daher habe ich eine entsprechende Messung vorgenommen und schon habe ich einen neuen Beitrag für meinen Blog.
Gekauft habe ich das gute Stück via Amazon[1]. Bestellt hatte ich es am 04.07., zugestellt wurde es gestern nach knapp drei Wochen am 21.07. – Direktversand aus China eben. Da dauert machmal eben ein paar Tage länger (manchmal auch nicht).
Mit dem Kauf scheine ich Glück gehabt zu haben. Es müffelt nicht extrem nach Weichmachern und die Zuleitung ist lang, stabil und mit dicker Isolierung ausgeführt. Der Sicherungshalter ist bereits in die Plus-Leitung integriert.
Da ich den Anschluss ohnehin durch einen Stecker für die DIN-Bordsteckdose ersetzen will, spielt der Sicherungshalter keine große Rolle für mich (weil die Bordsteckdose bereits abgesichert ist). Daher nur »sanfte Kritik« weiter unten auf der Seite bezüglich der Wahl der Bauform der Sicherung.
Die Verarbeitung ist – rein subjektiv – »okay«. Einen Schönheitspreis gewinnt der Ladeadapter nicht, dafür sind einige Teile zu unsauber zusammengefügt. Bei dem Preis von 12,16 Euro (inkl. Versand) kann man aber vermutlich nicht mehr erwarten.
Vorteilhaft für den Händler: Da das Teil direkt aus China kommt werden sicherlich auch nicht viele Artikel zurück geschickt. Es ist dann eben das, was eventuell bei der Qualitätsprüfung nicht als »optisch nicht ganz so schön« aussortiert wurde und direkt verkauft wird anstatt mit »Schönheitsaufschlag« beim Preis und schöner Verpackung nach Europa kommt?
An dem Ladeadapter befindet sich eine Halterung für Rahmen oder Lenker, welcher aufgeschoben und eingerastet werden kann.
Der Gummideckel sitzt stramm und fest. Für mich ist und bleibt die Konstruktion aber noch immer irgendwie sinnfrei: Wenn ich im Regen fahre und den Deckel drauf habe, kann ich nichts anschließen. Wenn ich etwas anschließen will, würde Regenwasser sofort in die Dose durch den USB-Kontakt laufen.
Außer man zieht den Anschluss aus der beigefügten Halterung ab und packt sie in den Tankrucksack, in welchem sie dann vor Regen geschützt ist. Aber dann kann man sie auch gleich in den Tankrucksack packen – was die mitgelieferte Halterung für den Lenker überflüssig macht.
Man kann die Dose also auch abbauen und lässt die Halterung einfach am Motorrad – falls man den Ladeadapter am Lenker befestigen will. Eigentlich eine clevere Idee, so etwas habe ich bei den anderen USB-Dosen bei den »großen Drei«[2] so noch nicht gesehen. Daher wäre auch das Abziehen und verpacken im Tankrucksack bei einer Regenphase zumindest theoretisch möglich.
In der Zuleitung ist bereits ein Sicherungshalter mit 7,5 A FK1-Flachsicherung verbaut. Dies betone ich bewusst, da andere Varianten teilweise ohne Sicherung geliefert werden und man somit selbst noch aktiv werden muss damit alles fachgerecht angeschlossen ist – nämlich mit einer Sicherung.
Daher kann man den USB-Ladeadapter auch direkt an die Batterie hängen – oder lieber doch nicht? Denn schließlich stellt er auch ohne per USB angeschlossenen externen Verbraucher einen Verbraucher für die Batterie vom Motorrad dar.
Viel interessanter ist (wie eingangs geschrieben), wie viel so ein Ladeadapter ohne Last und mit Last »zieht«. Ich habe dazu in der Garage einen kleinen Aufbau zum Messen des Stroms unter Last (Mobiltelefon zum Laden angeschlossen) und ohne Last installiert. Den Adapter habe ich an eine ausgebaute Batterie von einem Motorrad (meiner GSF 1200) angeschlossen und das Messgerät in Reihe geschaltet. Damit stehen nun zumindest mal zwei Werte zur Verfügung.
Wenig überraschend: Mit dem zum Laden angeschlossenem Mobiltelefon fließen etwa 184 mA Strom. Die Werte haben zwischen 0,17 A und 0,18 A gependelt, nach dem Wechsel vom Messbereich blieb es bei den 184 mA.
Zieht man das USB-Kabel vom Telefon ab wird der Strom gemessen, welcher vom Spannungswandler auf 5 Volt im Ruhezustand »gezogen« wird. Das sind etwa 20 mA. Dies bedeutet: Auch wenn kein Verbraucher am Ladeadapter angeschlossen ist »zieht« er permanent 20 mA.
Von meiner Zeit mit Umbauten in meinem VW T4 VR6 habe ich noch in Erinnerung, dass 25 mA als maximale Grenze angegeben werden. Dies ist dann der »Ruhestrom«, welcher gemessen werden kann wenn der Schlüssel abgezogen ist und alle Steuergeräte »schlafen« und somit keine Verbraucher sind.
Allerdings nutzt man einen PKW in der Regel beinahe täglich während das Motorrad bei manchem auch mal zwei, drei Wochen zwischen zwei Einsätzen herumsteht und somit die Batterie nicht über die Lichtmaschine nachgeladen wird.
Eine dauerhafte Installation des USB-Ladegeräts wäre meiner Meinung nach bei einem Motorrad also nur mit einem Schalter (oder gezogener Sicherung) bei Nichtgebrauch sinnvoll. Nachher steht das Motorrad mehrere Wochen herum und die Batterie ist »platt« – wegen dem kleinen Ladeadapter.
Nun abschließend noch ein paar Zeilen zur verbauten Sicherung. Ich bin ein Freund von einheitlichen Sicherungstypen bei Fahrzeugen. Flachsicherung hier, Glassicherung dort, dann noch eine ANL-Flachsicherung bei der nächsten Installation einer Leitung/eines neuen Verbrauchers?
Die FK1-Flachsicherungen (mini) sind zwar etabliert und auch weit verbreitet, aber wer will auf dem Motorrad ständig alle Arten mitführen wenn man mal ein paar Tage unterwegs ist? Ich nicht.
Ich hätte gerne überall die Sicherungen nach DIN 72581-3C (FKS).
Auf dem Bild ist eine solche Sicherung vorne für 10 Ampere (daher rot) zu sehen. Nur unwesentlich größer als die FK1-Flachsicherung, welche in China samt Halterung mutmaßlich vercrimpt und dann vergossen wurde.
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Datum: | 22.07.2015 |
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