Blauer Himmel, die Bienchen summen, die Hummeln brummen und es ist auch ohne Jacke (mit Pullover) draußen recht angenehm. Also genau so wie vor zwei Wochen[1], als ich der Meinung war es ist höchste Zeit die BMW mal nach dem Tanken umfallen zu lassen.
Die Abdeckplane kam also herunter und die Sonne scheinte vormittags noch schön auf die BMW – also frisch ans Werk. Zunächst habe ich mir alles zurechtgelegt was ich so gebraucht habe: Lappen, Bremsenreiniger, Lackspray (mattschwarz) und einen Lackstift in silber (leider die falsche Farbe). Ich hatte per E-Mail bei Heed angefragt ob sie eine Lacknummer für die silberne Pulverbeschichtung parat haben. Leider kam keine Antwort. Vermutlich wegen dem winzigen Ding, dessen Name ich nicht nennen werde?
In der Ferne röhrt ein Reihenvierer. Er kommt näher und näher. Jemand schaltet offensichtlich herunter (Ortsausgang) und anschließend hört man ein wildes Kreischen. Offensichtlich sehen manche die in Bayern eigentlich geltende Regelung (nicht »einfach so herumfahren«) sehr entspannt und fahren trotzdem im blau-weißen Revier mit ihren Motorrädern herum. Oder sie fahren zum Einkaufen (was ja ein triftiger Grund wäre).
Wie viele Klopapierrollen bekommt man eigentlich auf einer Supersportler verstaut? Ach, ich ziehe die Frage zurück, das kann man sich ja einfach in einen Rucksack stopfen. Wiegt ja nichts.
Zurück zum eigentlichen Thema: Dem behelfsmäßigen Ausbessern von kleineren Lackschäden. Meine BMW R 1150 GS hatte ihre Erstzulassung vor 20 Jahren und 4 Tagen, über 95'000 km auf der Uhr und schon diverse Dings und Dongs. Da möchte ich heute also nicht viel mehr machen als einfach nur vor Korrosion zu schützen.
Die Grundreinigung der betroffenen Stellen wird mit Wasser und Papiertüchern erledigt. Der Bremsenreiniger ist zum Entfetten vorgesehen. Lackspray und -stift sind sicherlich selbsterklärend. Die Schmigelleinwand (ja: Leinwand, nicht Papier) darf der schwarzen und silbernen Pulverbeschichtung auf den Pelz rücken.
Die Pulverbeschichtung an den Sturzbügeln von Heed ist dicker als gedacht. So müssen nur eine größere und zwei, drei kleinere Stellen ausgebessert werden. Der Rest ist nur oberflächlich beschädigt, das Metall liegt noch nicht frei.
Die Pulverbeschichtung der Kofferträger von Heavy Duties ist dünner und hat daher ein wenig mehr gelitten. Macht nichts, bekommt ebenfalls einfach ein wenig Farbe ab und gut.
Immer daran denken: »Ein makelloses Motorrad ist das Zeichen für einen guten Fahrer. Ein verschrammtes Motorrad ein Zeichen dafür das es wirklich gefahren wurde!«
Oder aber: »Ein neues Motorrad kann sich jeder kaufen – Schrammen, Dellen, Kratzer und verbogene Sturzbügel muss man sich erarbeiten!«
Mir gefallen beide Aussagen.
Ich muss an eine Begegnung im Schwarzwald im vorletzten Jahr denken. »18 Jahre? Die sieht ja aus wie neu!«.
Schönes Lob, der Betrachter stand aber gut fünf Meter entfernt – und auf der »Schokoladenseite« der GS.
Daher ist das heutige Ausbessern auch genau so zu verstehen: Wenn man ab 2–5 Metern Distanz die Schrammen nicht mehr erkennen kann habe ich mein Ziel erreicht.
Der Ton des silbernen Lacks von VW passt nicht so ganz. Fällt aber sicherlich weniger auf als Rost. Die übrigen hellen Stellen sind kleinere Abschabungen der Pulverbeschichtung. Mit ein wenig Wachs (oder vielleicht doch lieber ein wenig Klarlack?) sieht man die auch nicht mehr. Klarlack ist aber gerade keiner da und die Baumärkte haben bekanntlich alle geschlossen. Also bleibt das jetzt erst einmal so wie es ist.
Der Kofferträger bekommt auch eine kleine Dusche in mattem Schwarz. Richtig wäre jedoch glänzendes Schwarz. Vielleicht bestelle ich mir ja online doch noch ein wenig glänzenden Klarlack? Immerhin kann es nicht korrodieren und ab etwa 2–5 Metern Distanz sieht man nichts mehr. Mit montiertem Alukoffer sowieso nicht.
Der Lack trocknet schnell, das Wetter bleibt weiter gut – zumindest bis morgen. Ich nutze die Sonnenstrahlen daher noch ein wenig »nachzuputzen«. Die Stellen, welche bei den beiden ersten Ausfahrten und bislang letzten Ausfahrten in der Saison 2020 ein wenig eingesaut wurden, sollten wieder sauber werden.
Der Tank strahlt noch immer, das Wachs vom letzten Jahr macht noch immer seinen Job. Aber da kam ja auch kein Dreck hin.
Dreck ist primär dort gelandet, wo es Vorder- und Hinterrad haben hinwerfen können. Also ein paar kleine Steinchen, Sand und etwas Schlamm. Letzterer hat die Eigenschaft sich schön zu verteilen um dann dauerhaft kleben zu bleiben.
Wie beim ausgebesserten Lack gilt auch beim Dreck »so ab 3–5 Meter sieht man eigentlich nichts mehr«. Geht man aber näher ran und schaut aus dem richtigen Winkel sieht es anders aus.
Die Fahrten durch Schmelzwasser (von den Wiesen auf die Fahrbahn gelaufen) und über den Feldweg (auch nicht gerade trocken) hatte dann eben doch ein paar kleinere Schmutzansammlungen zur Folge.
Der »BikeCare Gel Reiniger« von Polo[2][3] kommt auf Felgen und Speichen und Motorblock, der Rest wird einfach mit Wasser abgewaschen.
Den Nachfüllpack mit 3 Litern Inhalt hatte ich letztes Jahr bei einer Aktion gekauft, da war er reduziert gewesen. Aktuell kostet er gerade wieder seinen regulären Preis von 14,99 Euro. Auch der aktuelle Rabattcode »TECHNIK20« hilft nicht weiter (gilt nur für Verschleißteile, Öle und Werkstattartikel).
Kurz einwirken lassen, mit viel Wasser abspritzen und gut. Aber wie schon geschrieben: Aus 3–5 Metern Entfernung (und dem richtigen Blickwinkel) war vom Schmutz nicht wirklich was zu sehen.
Eigentlich könnte jetzt die nächste Ausfahrt kommen. Aber für Fahrten zur Arbeit ist es morgens einfach noch zu frisch (teilweise nur 3°C wenn ich zur Arbeit fahre) und wenn morgen wieder Regen und Schnee kommen sollen fühle ich mich im Auto einfach wohler.
Sonstiges? Die Sommerzeit kommt. Die Diskussion ob sie abgeschafft werden soll oder nicht fällt derzeit nicht mehr auf. Die Medien sind voll und ganz mit dem winzigen Ding beschäftigt, dessen Namen ich nicht nenne.
Immerhin: Ab kommender Nacht 3 Uhr stimmt dann die kleine Digitaluhr an der BMW wieder.
Herumgefahren habe ich heute auch schon einiges. Stand nämlich im Weg. Führerschein braucht man dafür nicht, aber immerhin habe ich »etwas herumgefahren«.
Das letzte Bild für heute ist wieder aus der Serie »der Blog-Betreiber entdeckt die Flora im Frühling«. Immerhin weiß ich diesmal wie man das blühende Gewächs nennt: Blaukissen. Passt ja auch und lässt sich daher einfach merken.
Das »Gartenblaukissen« (aubrieta cultorum) wächst da schon viele Jahre, durfte auch schon mal in Verbindung mit meiner gelb-roten XJ 600 S mal ein schönes Fotomotiv sein.
Nun ja... Mal sehen wie es mit weiteren Fotomotiven weitergeht. Ansonsten wird das hier wirklich noch ein Blumen-Blog.
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Datum: | 28.03.2020 |
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