Ich kenne sie noch von Motorrädern aus den 1980er Jahren: Die akustische Kontrolle für Fahrtrichtungsanzeiger. Oder in einem Wort den »Blinkerpiepser«. Bei der XJ 600 S/N ist keiner verbaut, generell findet man sie nur noch sehr selten.
Vermutlich weil sie inzwischen so verpönt sind wie die damals schicken und gut sichtbaren großen Blinker. Blinkerkontrollleuchten gab es natürlich auch schon in den 1980er Jahren. Wieso also noch zusätzlich eine akustische Anzeige für den Blinker verbauen?
Weil es durchaus mal vorkommt, dass man den Blinker noch eingeschaltet hat und es im ungünstigsten Fall zu einem Unfall kommen könnte. Gerade im Stadtverkehr kann ein vergessener Blinker zu unklaren Situationen führen.
Bisher hatte ich daher die aus einem Piaggio Hexagon stammende akutischen Blinkanzeige verbaut. Mehr dazu weiter unten auf dieser Seite. Heute kamn eine Lieferung aus Fernost an. Über Amazon.de bestellt, habe ich für 1,79 Euro (inkl. Versandkosten) einen zweipoligen, lastunabhängigen Blinkgeber per Post erhalten.
Das man dafür keine bunte Verpackung und lustig-bunte Bedienungsanleitungen erwarten kann, ist eigentlich klar. Daher kam der Blinkgeber auch so an, wie ich es schon erwartet habe: Ein einem neutralen, kleinen Pappkarton. Außer dem Blinkgeber war noch ein kleines, fotokopiertes Anschlussdiagramm dabei.
Wer nichts mit »B« (battery) und »L« (load) anfangen kann, sollte also spätestens mit dem Diagramm den Geber richtig verbauen können.
Einen Aufdruck auf dem Gehäuse haben sie sich ebenfalls gespart. Dabei wäre es interessant gewesen, mit wie viel Watt (Leuchtmittel) der Blinkgeber am Ende belastet werden darf.
Wer ihn sich kaufen will, weil er LED-Blinker verbaut hat, braucht sich sicherlich keine Sorgen zu machen. Kritischer wäre es, wenn zwei Mal 21 Watt Leuchtmittel in den Blinkern sitzen würden.
Die einzige Kennzeichnung auf dem Gehäuse ist die der Anschlüsse. Auf das »B«, »L« und »E« bin ich schon in einem anderen Beitrag ausführlich eingegangen[1].
Einfach dort nachschauen wenn etwas unklar sein sollte. Hier geht es mit dem akustischen Signal weiter, welches der Blinkgeber abgibt (und ich haben wollte).
Durch den integrierten Piezo-Signalgeber wird der Blinkgeber nicht größer. Das Gehäuse entspricht der Größe von normalen Relais und Gebern und kann daher einfach an den originalen Aufnahmepunkt des Blinkgebers montiert werden. Die kleine Gummiöse am Gehäuse macht eine schnelle und unkomplizierte Montage möglich.
Im direkten Vergleich ist der akustische Signalgeber des Piaggion Hexagon etwas lauter und hat eine etwas höhere Frequenz. Allerdings nimmt er auch zusätzlichen Platz weg und ist zudem mehr als doppelt so groß.
Den Signalgeber hatte ich bereits vor einigen Jahren gekauft und wollte ihn ursprünglich an meiner Yamaha XJ 600 S verbauen. Dazu ist es dann aber nie gekommen. Bei der Suzuki GSF 1200 hatte ich ihn schnell und unkompliziert verbaut als ich den Blinkgeber wegen der Kellermann Micro 1000[2] am Heck der GSF 1200 tauschen musste.
Befestigt hatte ich den Signalgeber vom Hexagon einfach mit einem Kabelbinder am Rahmen der GSF 1200. Zur Orientierung: Er ist etwa auf der Höhe des Sicherungskastens, man kann auf dem Bild den Bremsflüssigkeitsbehälter für die Bremse am Hinterrad erkennen.
Weil heute noch einmal beide Blinkgeber im Motorrad verbaut waren, habe ich die Chance für ein kleines Video genutzt. Zunächst kann man den Signalgeber aus dem Piaggio Hexagon hören, danach den Signalgeber, welcher sich im Blinkgeber befindet.
Bis etwa 70 km/h kann ich den Signalgeber hören. Danach sind die Geräusche vom Motor sowie die Windgeräusche am Helm so laut, dass das Piepsen nicht mehr zu hören ist.
Dies gilt sowohl für den kleinen Signalgeber im Blinkgeber wie auch für den großen Signalgeber aus dem Hexagon. Weil die kompaktere Bauform des Signalgebers im Blinkgeber mir besser gefällt, habe ich den Signalgeber aus dem Hexagon wieder aus der GSF 1200 ausgebaut.
Wenn man an einer Ampel steht, wird man unter Umständen von Passanten ein wenig komisch angeschaut. Zumindest dann, wenn sie das Piepsen dem Motorrad zuordnen konnten.
Mich stört das nicht. Wem das Piespen peinlich sein sollte und einen günstigen Blinkgeber sucht, kann den Piezo-Signalgeber auch einfach stilllegen. Einen teuren Blinkgeber für über 10 Euro braucht man sich – zumindest meiner Meinung nach – nicht unbedingt kaufen. Zumal sie vermutlich in Fernost mit den gleichen (oder zumindest ähnlichen) Produktionsstandards zusammengelötet werden.
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Datum: | 15.07.2014 |
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