2009 hatte ich mir meine Yamaha YBR 125 geholt. Zuvor war ich auf einem Automatikroller mit riesigem Windschild unterwegs. In der Schweiz. Also maximal 80 km/h Landstraße und mit viel, viel Geduld auch mal knapp 100 km/h auf Schnellstraßen. Windgeräusche am Helm auf dem Automatikroller? »Eigentlich keine«. Mit dem Wechsel auf die YBR 125 änderte sich dies schlagartig. Ja, die »nackte« 125er war jetzt nicht unbedingt deutlich flotter als der 125er Automatikroller, aber es »windete« doch deutlich stärker um den Helm herum.
Wobei ein Motorrad ohne Scheibe und ohne Verkleidung nicht zwangsläufig »lauter am Helm« sein muss. Wenn Körpergröße, Sitzhaltung und die montierte Scheibe maximal ungünstig zusammenwirken wird der Helm und somit auch der Kopf ordentlich durchgeschüttelt. Wenn es nicht ganz so schlimm sein sollte kann es trotzdem recht wild tönende Windgeräusche an den Ecken, Kanten und Lufteinlässen des Helms geben.
Was kann man dagegen machen? Ich greife zu Gehörschutz und packe den auch unterwegs in eine kleine Plastikdose (darüber hatte ich ja schon mal geschrieben[1]). Für die kommende Saison habe ich mich bereits im Herbst eingedeckt: Für knapp 15 Euro habe ich mir 50 Paar der von mir bevorzugten E.A.R. Classic[2] gekauft. Die begleiten mich übrigens auch bei Konzertbesuchen. Verhindern erfolgreich ein Pfeifen am gleichen Abend (und auch am darauffolgenden Tag) und man hört noch immer genug von der Musik.
Warum gleich 50 Paar? Weil dann ein Paar rund 30 Cent kostet. Das könnte man noch weiter optimieren, aber wenn man einen Stückpreis von 20 Cent oder weniger haben will muss man sich schon 200 Paare ordern. So viel Lagerhaltung muss dann auch nicht zwingend sein.
Beim Tagesausflug habe ich meist nur ein Paar dabei – in den Ohren. Bei einem längeren Stopp nehme ich sie dann heraus und platziere sie in der kleinen Kunststoffdose.
Bei mehrtägigen Touren habe ich in meinem Kulturbeutel mindestens ein zweites Paar der Ohrstöpsel eingepackt. Für den Fall das das verwendete Paar verloren geht, beschädigt wird oder schlichtweg in einem Zustand ist das es nur noch ersetzt werden kann.
Auch wenn es sich bei den E.A.R. Classic offiziell um einen Einweg-Gehörschutz handelt: Man kann sie auch mehrmals verwenden. Man kann sie auch mit ein wenig Wasser und Seife waschen, denn sie saugen sich nicht mit Wasser voll. Die Oberfläche ist anschließend wieder sauber genug das man sie nochmals verwenden kann.
Warum ich nicht zu einer der deutlich teureren Varianten greife die auch »speziell für Motorradfahrer entwickelt« angeboten werden? Diverse Motorradfahrer haben die schon für mich getestet. Die meisten waren nicht zufrieden. Mal drückt das gute Stück aus Silikon zu sehr, mal dämpfen sie nicht genug und gelegentlich sind die Teile auch unterwegs einfach heruntergefallen und waren dann verschwunden oder so verschmutzt das man sie sich nicht mehr ins Ohr stecken wollte.
Statt 15–35 Euro pro Paar Silikonstöpsel dann doch lieber die 30 Cent Variante welche man günstig und ohne Reue auch einfach mal ersetzen kann. Insbesondere dann wenn man sich 100 Stück (also 50 Paar) für rund 15 Euro gekauft hat.
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Datum: | 14.02.2019 |
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