Mal wieder »etwas Neues aber eigentlich Altes« hat den Weg zu mir gefunden. Nach kurzer Beratung via Internet (vielen Dank an Ralf an dieser Stelle) habe ich zugeschlagen und sehr günstig ein »sehr gebrauchtes« Set Alukoffer für meine BMW R 1150 GS erstanden. Passen sollten sie, denn zuletzt waren sie laut Verkäufer an einer anderen R 1150 GS.
Mein heutiger Beitrag beschreibt lediglich die Sichtung der gelieferten Teile. Daher ist der Beitrag auch als »Teil 1« zu den Koffern gekennzeichnet. Bis sie an meiner BMW montiert sind dauert es sicherlich noch etwas, denn ein wenig Arbeit an den Koffern ist definitiv noch notwendig.
Das Paket kam bereits gestern an und war ein wenig größer als ich es erwartet hatte. Ohne umgeklappte Sitzbank hat es nicht in mein zweispuriges Gefährt gepasst – das Paket war zu lang beziehungsweise der Kofferraum nicht breit genug.
Gekauft und bezahlt am 17.01., geliefert am 18.01. – schneller geht es sicherlich nur wenn man es selbst abholt? Wo es so reibungslos geklappt hat? Beim eBay-Verkäufer »bmwsalvage2005«[1]
Gut verpackt hat der Verkäufer die beiden Koffer samt Befestigungsmaterial wirklich: Nichts klappert, nichts rappelt im Karton. Dennoch wirkt das Paket leichter als ich es erwartet habe – oder täuscht mich da nur das große Volumen, welches von den umgewidmeten Umzugskartons eingeschlossen ist?
Also einfach mal auf die Waage mit dem Karton: 15,6 kg – inklusive des Verpackungsmaterials. Ich glaube so manche Kunststoffkoffer sind auch nicht viel leichter? So ein Kunststoffkoffer von Givi mit rund 40 Liter Volumen bringt schließlich auch seine 4–4,5 kg auf die Waage. Ein Givi Trekker Seitenkoffer mit Aluminiumbesatz sogar 5–5,8 kg. Außerdem kommt dann noch das Gewicht der Halterungen hinzu.
Fast schon wie Weihnachten: Erst einmal alles auspacken und begutachten ob alles wie angegeben dabei ist. Nachdem das großzügig verwendete Paketklebeband durchtrennt ist sehe ich, dass es eigentlich zwei Kartons sind. Diese wurden sicher und fest miteinander verklebt das nur ein Paket daraus entstanden ist.
Zusätzlich mit Papier gepolstert kommt nach dem Öffnen des ersten Kartons der erste der beiden Seitenkoffer langsam zum Vorschein. Auf dem Deckel sieht man schon die ersten Gebrauchsspuren, welche sich in Form von ins Aluminium eingearbeiteten Striemen vom Spanngurt darstellen.
Aufkleber sind auch noch vorhanden. Erkennt jemand da sein altes Kofferset wieder? Oder das von einem Freund? Gerne unten mit der Kommentarfunktion bei mir melden. Dann erfahre ich vielleich noch ein paar zusätzliche Informationen zu dem Kofferset.
Innen sind die beiden Koffer »nackig«. Die Innenwände sind nicht beschichtet oder beklebt. Daher zeigt Das Aluminium entsprechende Gebrauchsspuren. Ich möchte die Koffer mit Klebefolie auskleiden. Dann habe ich keinen Abrieb vom Aluminium auf Bekleidung und der sonstigen transportierten Gegenstände.
Es folgen zwei Detailaufnahmen von dem ausgepackten Koffer. Das Logo von RMS ist in den Deckel eingeschlagen und rot hervorgehoben. Dies wiederholt sich an der anderen Ecke der gleichen Seite noch einmal. Insgesamt ist also auf den beiden Koffern vier mal das Logo zu finden.
Nicht original und der Anlass mir nicht bekannt: Die neue Verschraubung des Deckels mit dem Korpus des Koffers. Unfallschaden? Austausch der Beschläge? Die verwendeten Schrauben sind definitiv zu lang und müssten abgesägt werden. Oder aber wie im Original durch Nieten ersetzt.
Zweiter Karton, zweiter Koffer. Auch dieser zeugt davon deutlich gebraucht worden zu sein. Ob er wirklich in Neuseeland war? Ein Aufkleber ist jedenfalls drauf. Daneben ein Aufkleber von der Großglockner Hochalpenstraße sowie der Timmelsjoch Hochalpenstraße.
Damit der Koffer innen beim Transport nicht zusätzliche Gebrauchsspuren erhält befindet sich auch in ihm eine Decke, in welcher die drei Teile der Halterung eingeschlagen wurden.
Die pulverbeschichteten Teile: Halterung links, Halterung rechts und das asymetrisch ausgestaltete Verbindungsstück zwischen den beiden Koffern kam nach dem Auswickeln der Decke zum Vorschein.
Die Kleinteile, welche für die Befestigung benötigt werden befanden sich samt der modifizierten Fußrastenaufnahmen bereits in dem anderen Koffer. Die Schrauben und Muttern haben offensichtlich schon bessere Zeiten gesehen. Was leider fehlt: Ohne Werkzeug zu öffnende Schraubverbindungen für die Befestigung der Koffer am Motorrad. Rändelmuttern lassen sich aber problemlos in Baumärkten oder zur Not auch im Internet käuflich erwerben.
»Jetzt informiert sich der Bub über sechs Monate lang im Internet über diverse Koffersysteme – und dann kauft er sich wieder so alten, ramponierten Kram?«
Wer noch nicht den Kopf geschüttelt hat kann dies nun nachholen. Ja, ich habe wieder gebraucht gekauft. Und ich gehe auch davon aus das eventuell etwas nicht 100%ig passt. Aber das war ja auch schon bei meinen Givi Kunststoffkoffern so.
Dafür hält sich der Wertverlust deutlich in Grenzen und wenn noch der eine oder andere Kratzer bei den Alukoffern dazukommt ist es nicht weiter schlimm. Außerdem passen dann die Koffer zur Beschädigung im Lack des Tanks auf der rechten Seite.
Die Koffer scheinen das Standardmaß von RMS für die R 11x0 GS zu haben: Die Deckel sind 290 mm breit, die Koffer selbst sind 280 mm breit. Was mir auf der Website von RMS aufgefallen ist: Die aktuell angebotenen Koffer haben zwei zusätzliche Schrägen an den jeweiligen Außenseiten (zur Straße hin). Dies sorgt bestimmt für eine zusätzliche Stabilität der Koffer und vermindert obendrein bei einem Unfall vermutlich auch das Verletzungsrisiko.
Wie weiter oben schon geschrieben: Kommen jemand die Koffer aufgrund der Aufkleber bekannt vor? Oder kann mir jemand etwas zum mutmaßlichen Alter der Koffer sagen? Hinterlasst mir einfach einen Kommentar.
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Datum: | 19.01.2018 |
Teilen: |
![]() ![]() ![]() ![]() Permalink BB-Code Einfach per Klick auf den Button markieren und anschließend mit der Tastenkombination Strg+C in die Zwischenablage kopieren |
Weitere Artikel des Autors:![]() »Biker werden nicht grau...« – Geschenke für »den, der alles hat« Mir etwas zu schenken das mit dem Thema Motorrad zu tun hat ist schwierig ![]() Das war der Oktober 2021 Keine neuen Nachweise, irgendwie bei mir »allgemeine Unlust« ![]() Kleines XJ-Treffen Yamaha XJ 900 S trifft auf Yamaha XJ 600 S ![]() Unterwegs mit PKW-Navigationsgerät auf dem Motorrad Günstig mit leider rund fünf Jahre altem Kartenmaterial unterwegs ![]() Gewonnen! Ein neuer Kalender ziert die Wand Ein kleines Geschenk von www.marcmachtblau.de hängt nun an der Wand |
Kommentare
schrieb am 21.01.18 um 23:30 Uhr:
Hi, kleine Anregung/Tipp: statt mit Klebefolie hatte ich meine Koffer mit Moosgummi (befestigt mit doppels. Klebeband) ausgekleidet. Geht wegen der Steifigkeit des Materials einfacher und dämpft auch etwas mehr. Kein schwarzes Moosgummi nehmen, sonst findet man nix mehr im Koffer (der Ereignishorizont liegt dann knapp unter der Oberkante); möglichst helles Material benutzen.
schrieb am 22.01.18 um 10:20 Uhr:
Hallo Jojo, ich hatte auch schon von Kork und geschlossenporigem Schaumstoff als Material zum Auskleiden gelesen. Armaflex (Kautschukplatten, gibt's auch selbstklebend) ging mir spontan auch durch den Kopf, aber das gibt es nur in mindestens 6 mm Materialstärke.
Bei Moosgummi schreckt mich ab das es offenporig ist. Wenn dann doch – warum auch immer – Wasser in den Koffer läuft, dann bleibt das erst mal gespeichert.
Wie dick ist das Moosgummi welches du bei deinen Koffern verwendet hast?
Grüße, Martin
schrieb am 22.01.18 um 10:39 Uhr:
Hi Martin,
über die offenen Poren hatte ich mir seinerzeit keine Gedanken gemacht, ich hatte das Material zufällig noch zuhause rumliegen und habe es deshalb verwendet. Mit eingedrungenem Wasser gabs eigentllich nie Probleme, was bei Regen und offenem Deckel reinkam war nie so viel, als dass es unangenehm aufgefallen wäre. Und bei einem Tauchgang mit den Koffern hat man wahrscheinlich andere Sorgen.
Das Moosgummi ist nur so etwa 2mm stark.
Ich denke, mit den RMS-Koffern hast du eine gute Wahl getroffen, die RMS-Besitzer, die ich kenne, waren alle sehr zufrieden damit. Wenn ich nochmal zu entscheiden hätte, würde ich die auch nehmen.
Gruß Jojo
schrieb am 22.01.18 um 10:57 Uhr:
Hallo Jojo,

ich schaue mal was der Baumarkt so hergibt und wie hoch die Kosten dann ausfallen. Im Bastelladen sollte man vermutlich nicht schauen, die verkaufen ja in der Regel schon abgepacktes Moosgummi in homöopathischen Dosen.
Beim Suchen was andere so verwenden bin ich auch auf »Wilckens DD Hartlack« als Tipp gestoßen. Zweikomponentenlack (Härter und Lack werden gemeinsam verkauft); 750 ml kosten ca. 40 Euro. Eigentlich für Boote gedacht (transparent oder farbig, UV-stabil, etc.). Wird direkt auf das Alu aufgetragen (fettfrei muss es natürlich sein). Den haben manche wohl auch für die Innenseite ihrer Koffer verwendet. Damit nichts abgerieben wird. Der Lack kann das wohl ab. Von »antifouling« ist beim Lack nichts zu lesen. Sollte daher auch für den Koffer verwendet werden können.
In der Variante RAL 1014 »elfenbein« aktuell für 22 Euro bei eBay im Abverkauf. Dann hätten die Koffer innen was von einem Taxi (wobei die in RAL 1015 »hellelfenbein« angepinselt waren).
Rappeln würde es dann aber trotzdem in der Kiste. Irgendein »Dämmmaterial« wäre also sicherlich nicht verkehrt.
Grüße, Martin
schrieb am 22.01.18 um 11:08 Uhr:
Hi,
da solltest du bei Ebay noch nach einer Taxileuchte gucken
Aber hellelfenbein klingt gut. Ich habe bei meinen Koffern den direkten Vergleich: der eine hat innen hellblaues Moosgummi, der andere schwarzes (wie gesagt, ich hab halt genommen was da war). Beim schwarz ausgekleideten sieht man echt nix, da muss schon direkt das Licht reinscheinen damit man was erkennen kann.
Was Dämmmaterial anbelangt, ein Freund hat mir mal die hier empfohlen (habe den Laden allerdings nicht selbst ausprobiert): https://www.schaumstofflager.de/
(hab grad geguckt: Moosgummi 2mm 7,50€/m²)
Gruß Jojo
schrieb am 23.01.18 um 08:06 Uhr:
Also für rund 40 Euro gibt es ein gebrauchtes Taxi-Schild.
Schwarz sind die Givi Koffer und auch die Munitionskisten, welche ich bisher an meinen Motorrädern verbaut hatte. Stimmt schon das man da nicht viel sieht... Wird einem aber erst bewusst wenn man darüber nachdenkt. Den Rat werde ich auf jeden Fall beherzigen.
schrieb am 29.04.20 um 19:31 Uhr:
Hey,
Ich bin seit Jahren Kunde bei RMS. Die ersten Koffer haben jeweils an einer R1150GS, zwei R1200GS und zwei R1200GS ADV gehangen.
Dazu habe ich noch ein RMS Koffersystem für meine ex F700GS gekauft. Hängt jetzt an der F800GS, die nun mein Sohn ausgeliehen hat. Ob ich die jemals wieder sehe?
Seit über 20 Jahren bin ich mit dem Service und der Qualität mehr als zufrieden.
Ausgeleierte Scharniere wurden innerhalb von wenigen Stunden getauscht.
Innen habe ich PVC Folie aus dem Baumarkt genutz, hält noch immer.
Die Bilder auf der Seite von RMS-METALWORK.de stammen zum Großteil von mir.
Mit den gebrauchten Kisten hast Du ein Schnäppchen geschossen, Glückwunsch. Wenn Du die Teile wieder verkaufen möchtest, findest Du in mir einen Abnehmer. Die gebrauchte R850GS wird auch bekoffert werden.
Gruß Andreas.
schrieb am 13.08.20 um 14:19 Uhr:
Moin,
die RMS Alukoffer sond in der Zwischenzeit von Kevin gerichtet.
Einer der beiden Träger war irreparabel defekt, den hat Kevin neu gemacht
Nächste Woche soll alles fertig werden, dann kommt noch ein Bild der R850GS im Nutzungszustand.
Gruß Andreas
schrieb am 13.08.20 um 16:57 Uhr:
Hallo Andreas,
vielen Dank für die Rückmeldung wie es »meinen« RMS-Reisetaschen inzwischen ergangen ist. Ich freue mich schon auf ein Bild der Boxen an ihrem neuen Einsatzort.