Seit meiner Suzuki GSF 1200 montiere ich unter das Kennzeichen an meinen Motorrädern immer ein Alublech mit ca. 3 mm Materialstärke[1]. So ist das Kennzeichen noch mal verstärkt und wo ich die Löcher für die Schrauben gebohrt habe, reißt nichts aus. Schließlich vibriert die Verstärkung genauso wie das Kennzeichen.
So ein Blech erhält man fertig abgekantet von seinem freundlichen Flaschner, Blechner, Klempner oder Spengler – je nachdem in welcher Ecke man von Deutschland wohnt. Die Kunststoffrahmen, welche man sich an diversen Stellen im Web kaufen kann, sind in der Regel teurer also so ein Stück Alublech. Aus diesem Blickwinkel ist die Investition von 3–6 Euro (je nach Lust und Laune des Meisters) völlig in Ordnung.
Ich habe einfach immer nach einem Abfallstück gefragt, erklärt was ich damit vorhabe und das Kratzer oder Verschmutzungen absolut keine Rolle spielen. Häufig taucht dann irgendwo in einer Wanne oder einem Eimer ein Reststück auf, welches eigentlich schon seinen Weg ins Recycling hätte finden sollen.
Das Blech für die Tiger 800 hatte ich noch griffbereit im Regal in der Garage liegen. Ich hatte es damals schon für die BMW F 800 angefertigt, welche sich dann aber als größere Baustelle und somit als Fehlkauf entpuppt hat. Immerhin musste ich für die Tiger 800 nicht irgendwen nach einem Blech fragen.
Die Bohrung im Blech hatte ich bereits für die Montage an der F 800 R angebracht, mehr wurde daraus dann aber nicht mehr.
Noch ist die Rückseite vom Alublech schön sauber. Dies wird mit Sicherheit aber nicht mehr lange so bleiben, schließlich schleudert die Tiger 800 offensichtlich einiges von der Kette in Richtung Heck.
Was auf dem Kennzeichen landet, kann dann vom Unterdruck hinter dem Rücken nicht mehr nach oben gesaugt werden. So gesehen sind breite Kennzeichen auf einem Motorrad viel, viel praktischer. *hust*
Wie fleißig die Tiger im Abschleudern des ungeliebten Schmiermittels ist, kann man schön am alten Kennezeichen erkennen. Wobei natürlich unklar bleibt wie der Vorbesitzer die Kettenpflege betrieben hat. Da der Rest der Maschine sauber war, hat er aber vermutlich nicht ständigt nur nachgesprüht sondern auch regelmäßig die Kette gereinigt.
Das das Zeug trotzdem nicht auf der Kette haften bleiben will, kennt aber jeder der ein Motorrad mit Kettenantrieb fährt. Selbst unter dem Blinker hat sich altes Kettenfett abgelagert.
Da bin ich von meiner BMR R 1150 GS mit ihrem Kardanantrieb ein deutlich sauberes Heck gewöhnt.
Ich möchte ja ohnehin früher oder später an der Tiger 800 einen automatischen Kettenöler montieren – aber das ist ein anderes Thema und wird ein anderer Beitrag werden.
Triumph hat bei der Tiger 800 die Entriegelung der Sitzbank mittig am Heck platziert. Den Platz finde ich nicht ganz so optimal, schließlich sammelt sich dort auch gerne der Dreck an. Aber es ist eben wie es ist und damit muss man nun leben.
Ein weiterer Nachteil der Platzierung vom Schloss ist, dass das Kennzeichen nicht höhergesetzt werden kann. Entweder man setzt es schön weit nach oben oder man kann die Sitzbank entrieigeln.
Ich habe die Aluträgerplatte für das neue Kennzeichen einfach mal so platziert wie ich das Kennzeichen gerne platziert hätte. Wie man auf dem Bild unten sehen kann müsste ich dann immer das Kennzeichen demontieren wenn ich die Sitzbank abnehmen möchte. In Kombination mit einem geklebten Kennzeichen eine denkbar blöde Idee.
Der Vorbesitzer hat die beiden Kunststoffanschläge hinter der breiten Prägung des umlaufenden schwarzen Rands des Kennzeichens gesetzt. Auch das war schon recht hoch, die Bedienung mit dem Schlüssel war noch einigermaßen gut zu bewerkstelligen. Optimal war das aber ehrlich gesagt auch nicht (wie ich beim Testen festgestellt habe). Bleibt eben nur die Frage wie oft man das Schloss betätigt oder eben nicht.
Oben schon erwähnt, jetzt eine Detailaufnaume: die beiden »Anstoßleisten« für das Kennzeichen. Triumph war so nett und hat die Montage vom Kennzeichen erleichtern wollen. Immerhin kann man es nicht mehr schief montieren – sondern nur aus Versehen außerhalb der Mitte statt symmetrisch platzieren.
Das Aluträgerblech für das neue Kennzeichen wird daher 100%ig gerade montiert sein. Zumindest gerade zum übrigen Heck der Tiger 800.
Anders als beim Vorbesitzer mit dem Kennzeichen realisiert konnte ich nicht das Alublech weiter nach oben setzen. Der geprägte Rand vom Kennzeichen hat dort schön drüber gepasst, der Rest konnte dank des dünnen Alublechs aus dem das Kennzeichen eben ist einfach hingebogen werden. Das Alublech mit 3 mm Materialstärke ist dafür viel zu starr.
Rückblickend betrachtet hätte ich vielleicht einfach zwei Aussparungen in das Alublech feilen sollen. Dann hätte ich das Kennzeichen so platzieren können, wie es der Vorbesitzer auch hatte. Auf die Idee bin ich damals jedoch nicht gekommen. Erst Monate später fällt einem so etwas ein.
Wer meine Variante nachbaut: man kann es also auch anders, unter Umständen sogar besser machen.
Morgen kommt der dritte Teil, dann geht es um einen schöneren Reflektor für das Heck der Tiger 800. Das Original ist doch recht klobig und die Halterung nicht optimal da die Schraube am Kofferträger »nagt«.
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Datum: | 12.12.2021 |
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Kommentare
schrieb am 22.01.22 um 14:26 Uhr:
Ich habe einfach einen Schlitz in das Kennzeichen gefeilt, so dass der Schlüssel durch passt. Für TÜV klebe ich schwarzes Isolierband über das Loch im Buchstaben
schrieb am 23.01.22 um 12:26 Uhr:
Das ist pfiffig. Und du hast es so weit hochgesetzt das es in einem Buchstaben ist? Das ist dann deutlich höher als ich es geplant hätte. Bei der HU gab es tatsächlich keine Probleme? Und ich mache mir Sorgen wegen einer unsauberen Verklebung.