Viele mögen an ihren Motorrädern und PKW nicht von Schrauben perforierte Kennzeichen. Beim PKW (und auch Motorrad) gibt es inzwischen die bekannten Kunststoffrahmen, welche eine Klemmbefestigung erlauben.
So einen Kunststoffrahmen hatte ich auch schon an meiner Yamaha XJ 600 S[1], aber das finden manche auch nicht wirklich schön. Die sollte zudem dann auch sicher mit dem Heck verschraubt werden können. Was aber wenn dafür nur zwei Aufnahmepunkte vom Hersteller vorgesehen sind?
Ich bin daher einen anderen Weg bei der Triumph Tiger 800 gegangen, ich habe das Kennzeichen verklebt.
Ob es eine gute Idee ist das Kennzeichen zu verkleben? Das wird sich zeigen. Ob ich keine Angst habe das es eventuell unterwegs abfällt? Nein. Ich habe vor einigen Jahren an meinem VW T4 eine Aluleiste auf das Dach geklebt[2]. Die ist auch bei jenseits von 160 km/h nicht abgeflogen.
Bevor der Kleber nachgibt, löst sich wohl eher der Lack vom Metall.
Doch zunächst ein Blick darauf, was Triumph sich damals Anfang der 2010er Jahre für die Tiger 800 als Befestigung überlegt hatte.
Zwei Schrauben im oberen Viertel des Kennzeichens und gut. Hat beim Vorbesitzer meiner Tiger 800 auch lange Jahre gut funktioniert, offensichtlich hat er das Kennzeichen nicht verloren.
Wie vermutlich allgemein bekannt hatten die Briten schon vor dem Brexit in diversen Dingen ihre eigenen Regeln. Im Falle der Kennzeichen die Norm BS AU 145d (seit 2019 BS AU 145e). Polymethylmethacrylat beziehungsweise »Acrylglas« beziehungsweise »Perspex« als Handelsnahme werden scheinbar primär als Basis für die Kennzeichen genutzt. Nicht so wie bei uns das Alublech.
Die Kunststofftafeln am Heck sind robust, verbiegen nicht, brechen nicht so leicht und daher genügt offensichtlich auch eine 2-Punkt-Befestigung am oberen Ende voll und ganz. Anders als bei uns in Deutschland kann man anscheinend auch relativ einfach im Falle von einer Beschädigung ein neues Kennzeichen erhalten und montieren – auf der Insel kleben sie ja auch kein Siegel auf das Kennzeichen.
Wobei es auch Alubleche für Großbritannien als »road legal number plates« gibt. Aber weg von der Insel die nicht mehr Teil der EU ist, hin zum in Deutschland üblichen »Kuchenbleich« aus Alu am Motorrad.
Triumph geht also sparsam mit den Schrauben um. Die äußeren beiden Schrauben halten das Kennzeichen am Plastik, die mittleren beiden Schrauben halten die zusätzliche (und von manchen daher längst deomntierte) Kotflügelverlängerung am Kunststoffheck der Tiger 800.
Die Demontage vom alten Kennzeichen ist daher schnell erledigt. Einfach einen Inbusschlüssel nehmen, die Mutter auf der Innenseite vom Kotflügel festhalten und schon ist das Kennzeichen mit ein paar wenigen schwunghaften Bewegungen aus dem Handgelenk entfernt.
Unter dem Kennzeichen sieht man die beiden schon erwähnten Schrauben oben und eine weitere Schraube mittig unten. Die untere Schraube hält die Metallstrebe in Position, an welcher Triumph den Rückstrahler montiert hat.
Blöderweise ist genau diese untere Schraube so platziert, dass sie an der Querstrebe vom Heckträger »nagt«.
Triunph trifft da keine Schuld, der Träger wurde ja passend zur Tiger 800 von einem Drittanbieter hergestellt. Scheinbar hat der keinen Rückstrahler montiert – zumindest nicht an der originalen Haltestrebe.
Der Vorbesitzer der Triumph hat daher ein kleines Stück Moosgummi unterlegt. So wurde ein Schaden an der Beschichtung der Querstrebe eliminiert.
Im morgigen Beitrag geht es weiter mit der Montage einer Trägerplatte aus Aluminium als zweiten Teil der (fast) schraubenlosen Kennzeichenbefestigung an meiner Tiger 800.
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Datum: | 11.12.2021 |
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Kommentare
schrieb am 21.02.22 um 07:08 Uhr:
Moin aus Lübeck… zu dem Thema kann ich nur sagen dass ich seit Jahren alle meine Kennzeichen auf eine von mir angefertigte Aluminium Grundplatte die ich mit Senkkopfschrauben an der Originalbefestigung anschraube und dann mit selbstklebenden Klettband aufklebe. Es gab nicht einen Fall, auch jenseits von 200 km/h, das diese sich „unerlaubt“ vom Fahrzeug entfernten und die Lösung ist sehr sauber anzuschauen. Bei Interesse sende ich gerne Bilder von dem Ergebnis…..
schrieb am 21.02.22 um 07:59 Uhr:
Hallo von der mal wieder verschneiten Schwäbischen Alb!
Gerne binde ich die Lösung in einem Gastbeitrag ein. Geschwindigkeitsfest scheint es ja in jedem Fall zu sein. Als Wechselkennzeichen wirst du es allerdings nicht nutzen? Da wäre es ja sogar eine ideale Lösung.