Zum Saisonstart gibt es viele Rabattaktionen bei den diversen Anbietern – sowohl online wie auch im Ladengeschäft. Mich hat die heutige Suche nach kostenfreien Kleiderbügeln mal wieder zum Polo getrieben und schließlich zu einem Kauf verleitet. Dann habe ich wenigstens kein schlechtes Gewissen wenn ich wieder stabile Kleiderbügel zur Türe hinaustrage.
Derzeit läuft eine 20%-Aktion auf nicht reduzierte Ware (mit Ausnahme einiger Produkte), aber es sind dafür diverse Produkte bereits deutlich reduziert. So auch ein Einschubrückenprotektor der Polo Hausmarke »Safe Max« (Modell RP-2001[1] mit Schutzklasse Level 2), welcher derzeit (bis 02.04.17) von 39,99 € auf 19,99 € reduziert ist. Kurios: Der ebenfalls noch immer im Sortiment befindliche Protektor mit Level 1 kostet 29,99 € (und wurde nicht reduziert). Wer sowieso aufrüsten oder nachrüsten wollte, kann jetzt also zugreifen.
Da es ein Spontankauf war, hatte ich natürlich die Jacke nicht mit dabei. Ansonsten hätte ich direkt ausprobieren können (oder zumindest ausmessen können) ob der Protektor auch in die dafür vorgesehene Tasche in der Jacke passt.
Ich war unschlüssig. Passt auch die Größe L oder ist bei M Schluss? Schon war ein Verkäufer zur Stelle und bot mir seine Beratung an. Er war sich sicher, dass bei einer Mohawk in XL der Protektor in Größe L – also der größten Größe – passen würde. Na dann, noch vier Kleiderbügel einpacken und ab zur Kasse.
An dieser Stelle pflege ich dann mal die Information ein, dass ich die Artikel tatsächlich selber kaufen muss. Würde mir irgendwer irgendwas für einen Test überlassen, würde ich gleich im ersten Absatz vom Beitrag darauf hinweisen. Ich bin vor einigen Tagen per E-Mail angeschrieben worden, ob ich die Sachen wirklich selber kaufen würde. Ja, ist so. Siehe Kassenzettel im nächsten Bild.
Würde mir also etwas nicht gefallen, würde ich es auch entsprechend bewerten und begründen.
So, nun aber wieder zurück zum Protektor und wie er im Detail so aussieht. Es handelt sich beim Safe Max RP-2001 um einen Protektor mit fünf Lagen des dämpfend wirkenden Materials. Ja, fünf – auch wenn in der Produktbeschreibung teilweise von vier Lagen zu lesen ist. Oder kommen die vier Lagen dadurch zustande, dass eine gelbe Lage nicht durchgehend vorhanden ist? In dem angehängten Heftchen ist wieder von fünf Lagen die Rede. .
Eine schwarze Lage, eine gelbe Lage, eine schwarze Lage, eine gelbe Lage und noch mal eine schwarze Lage sind bei mir jedenfalls fünf Lagen.
Der Platz beziehungsweise die Tasche für den Rückenprotektor befindet sich in der vor einigen Tagen vorgestellten Jacke vom Modell Mohawk[2]. Wohlgemerkt die ältere Generation, welche ich gebraucht günstig ergattern konnte. Erst einmal das Thermofutter raus, dann ist auch die Tasche zugänglich.
Die Höhe der Tasche beträgt etwa 45 cm und endet unterhalb vom kurzen Verbindungsreißverschluss. Dabei muss man jedoch berücksichtigen, dass die fünf Lagen des Rückenprotektors auch noch ein wenig auftragen und die Tasche nicht nur in Länge und Breite sondern auch in die Tiefe hinein passen muss.
Bevor ich also den Protektor von seinem Träger aus Pappe befreit habe, noch einmal sicherheishalber nachgemessen: Etwa 44 cm (der Blickwinkel bei der Aufnahme trügt), direkt von oben Fotograpixelt hat jedoch der Blitz den Meterstab unlesbar »verblitzt«).
Also her mit der Schere und weg mit den beiden Kabelbindern. Schon hatte ich den Protektor in der Hand und konnte auch den Aufdruck auf der Rückseite sehen. Klar und deutlich zu erkennen: »Rückenprotektor mit nach EN 1621-2, Schutzklasse 2 geprüfter Bauart«.
Was natürlich konstruktionsbedingt ein Manko ist: Der Lendenwirbelbereich bleibt wegen der Länge beim in die Jacke eingeschobenen Rückenprotektor ungeschützt.
Länge, Breite und Höhe ergeben sich durch die Körpergröße des Trägers (beziehungsweise der auf dem Protektor vermerkten Größe des Trägers): Die Länge und Breite sind prozentuale Anteile der sogenannten »Brustkorblänge«. Die Brustkorblänge ist der Abstand von Hals beziehungsweise Schulter zur Taille. Damit der Protektor das Siegel mit der erfüllten Norm tragen darf muss die Länge des Protektors 72,5% der Brustkorblänge betragen. An den Schulterblättern muss die Breite 44%, am unteren Rücken 29,4% der Brustkorblänge betragen.
Der Safe Max RP-2001 kann durch die Öffnung der Tasche hineingeschoben werden. Zunächst der untere Teil, danach der obere Teil. Der obere Teil muss dabei ein wenig verformt werden, was aufgrund des Materials kein Problem darstellt. Die fünf Lagen sind an der Seite durch eine Naht miteinander verbunden und lassen so genügend Flexibilität zu.
Der Protektor passt wirklich »saugend-schmatzend« in die vorgesehene Tasche in der Jacke. Wer ein kleineres Modell hat, sollte jedoch zuvor beim freundlichen Polo-Mitarbeiter nachfragen ob bei ihm dann nur ein Protektor in M oder gar nur S in die Jacke passt. Oder einfach den alten Protektor herausnehmen, mit nehmen und vor dem Kauf auf den richtigen Protektor legen und die Größe kontrollieren.
Nachdem der neue Protektor eingesetzt wurde, kann die Tasche einfach wieder mit dem Klettverschluss verschlossen werden. Ein kleiner Tipp: Bei meiner Mohawk befand sich noch ein Klettverschluss am unteren Ende der Tasche. Diesen musste ich erst noch lösen damit ich den Protektor ganz in die Tasche hineinschieben konnte.
Bei Polo klingt das dann so in der Beschreibung: »[D]urch vertikal angeordnete Klettriegel im unteren Bereich der Protektorentaschen ist jede Protektorengröße kompatibel« (Quelle: Beschreibung vom Safe Max RP-2001).
Wer sich jetzt abschließend über die Farbe der Jacke wundern sollte: Ja, es ist wirklich die gleiche gebrauchte Mohawk, welche vor einigen Tagen noch »graues Leder« hatte.
Tatsächlich war das Leder lediglich wohl schon länger nicht mehr gepflegt geworden. Zumindest hat eine Behandlung mit Lederöl[4] (einen Beitrag zum verwendeten Mittel von Effax reiche ich nach) das Material wieder deutlich dunkler werden lassen – und das Lederöl ist auch zügig und tief ins Material eingezogen.
Warum ich den Protektor nachgerüstet habe obwohl ich eigentlich immer mit dem Rückenprotektor fahre? Wenn das Wetter demnächst mitspielt möchte ich (wieder) mit dem Motorrad zur Arbeit fahren. Dort ist aber nicht viel Platz für die gesamte Motorradkluft. Auch wenn es mir eigentlich widerstrebt ohne den langen Rückenprotektor zu fahren: Der in die Jacke integrierte Protektor ist hier leider deutlich praktischer.
Auf langen Touren werde ich weiterhin die »Schildkröte« auf den Rücken schnallen. Das ist sicher!
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Datum: | 18.03.2017 |
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Kommentare
Olpo
schrieb am 21.03.17 um 08:48 Uhr:
Danke für den Hinweis - könnte gut sein, daß ich morgen den Louis mit meiner Mohawk ansteuere, komm' da fallweise sowieso vorbei. Habe ebenfalls eine in Größe L, ebenfalls günstig ersteigert und das schon vor Jahren - allerdings ist das Leder bei mir – wahrscheinlich wg des antiken Zustandes – bereits grün anstelle von grau, wenn ich es nicht ausreichend fette ... die Mohawk ist eine der besten Allround-Jacken, die ich besitze – sie fährt bei mir den ganzen Winter über Roller ...
X_FISH | http://www.600ccm.info
schrieb am 21.03.17 um 09:03 Uhr:
Hallo Olpo,
die »Safe Max« Protektoren gibt es bei Polo, Louis führt »Super Shield«. Wobei dort auch gerade der große Rückenprotektor für 19,99 € zu haben ist.
Aber ich glaube der ist aus einem einzelnen Element → ob der dann in die Tasche der Mohawk will? Müsste man am besten vor Ort ausprobieren (was du ja sowieso vor hast).
Olpo
schrieb am 29.03.17 um 21:12 Uhr:
Oups ... klassische Fehlleistung meinerseits ...
Ich habe von einer der 'Hausmarken' gelesen und mit Louis assoziiert, wäre beinahe auch dorthin gefahren - nur eine Terminkollision verhinderte meinen Einfall im Geschäft vergangene Woche - zwischenzeitlich hat mich Dein Beitrag per Mail erreicht, welcher die Unklarheit bereinigte und heute habe ich es tatsächlich zum Polo-Shop geschafft.
Für meine Mohawk Größe L paßte nach Lösen des unteren, versteckten Klettverschlusses ebenfalls die Größe L des Protektors, so wie Du es beschreibst. Der originale alte sieht wirklich nicht sehr vertrauenschaffend aus – den kriegen nun meine Katzen als Fensterplatz-Unterlage – und obwohl ich mit der Jacke meist bloß in der Stadt fahre, bin ich froh über die Neuerung ... danke für den Bericht!
Übrigens: der originale Protektor in der Mohawk in Größe L hatte lediglich die Größe M.