Der Frühling steht vor der Tür und viele Motorräder noch immer in der Garage. Die ersten Motorräder kamen mir am vergangenen Samstag entgegen. Reflexartig zuckt die linke Hand, aber ich sitze ja im PKW. Also wird mein Gegenüber kaum den Ansatz vom Gruß erkannt haben. Eins steht jedenfalls auch für mich fest: Es wird langsam Zeit, die Maschine zu entmotten und für den nahenden Frühling fit zu machen – ich gebe also noch immer nicht die Hoffnung für den 1. März als Saisonbeginn auf. Aber worauf muss man dabei im Einzelnen achten?
Ich weiß, dass es da draußen viele Ausnahmen gibt, aber das Gros der hiesigen Motorradfahrer kommt zwischen November und Februar aufgrund der in unseren Breiten vorherrschenden Witterungsverhältnisse und der Winterreifenpflicht bei winterlichen Straßenbedingungen nicht unbedingt auf den Gedanken, mit dem Motorrad die Landstraßen unsicher zu machen.
Sie warten also auf den Frühling und den Sommer. Wie das Einmotten funktionieren kann, wissen regelmäßige Leser meines Blogs[1] bereits. Allerdings wollen die rar gesäten Sonnenstunden in Deutschland gut abgepasst werden. Daher ist es wichtig, das Motorrad schon vor dem Saisonstart (häufig ja durch das Saisonkennzeichen fest im Kalender vermerkt) entsprechend gewartet zu haben.
Es gilt zunächst, die Reifen gründlich zu überprüfen. Haben sie das Einlagern gut überstanden? Reicht das Profil noch aus? Weisen die Gummis irgendwelche Schäden wie Risse oder Beulen auf? Und genügt der Luftdruck? Wer um die Anschaffung neuer Pneus nicht herumkommt, findet beispielsweise bei Tirendo nicht nur Modelle aller namhaften Hersteller, sondern auch weiterführende Informationen, die für das Fitmachen der Maschine wichtig sein können.
Bei der Starterbatterie eines Motorrads muss man zum einen den Flüssigkeitsstand und zum anderen die Spannung vor dem Saisonstart überprüfen. Das IfZ hat entsprechende Informationen zu den Batterietypen[2] zusammengestellt. Sollte sich der Stand als zu niedrig erweisen, füllt man die Batterie ganz einfach mit destilliertem Wasser auf und nimmt anschließend die Ladung vor.
Noch ein Tipp: Wer seine Batterien im Winter ausgebaut einlagert, sollte nach dem Einbau das Batteriepolfett als Korrosionsschutz frisch auftragen. Bei wartungsfreien Batterien wie sie beispielsweise in meiner GSF 1200 und meiner XJ 600 S verbaut sind, entfällt natürlich die Kontrolle des Elektrolyts aufgrund der geschlossenen Bauweise der Batterie.
Wie bei jedem herkömmlichen Pkw sollten Motoröl, Bremsflüssigkeit und – sofern vorhanden, bei meinen öl- beziehungsweise öl/luftgekühlten Maschinen gibt es ja keins – Kühlmittel überprüft und gegebenenfalls ergänzt werden.
Sollten die Zündkerzen ebenfalls vor dem Einmotten kontrolliert worden sein, ist der feste Sitz selbiger Zündkerzen samt den Zündkerzensteckern vor der ersten Fahrt der Saison ebenfalls sicherzustellen. Die (Zusatz)Scheinwerfer und Leuchten[3] des Motorrads, die Antriebskette und die Bremsen bedürfen, wie ja eigentlich vor jeder Fahrt, einen kurzen Test.
Das ist ja eigentlich etwas, das uns Motorradfahrern total viel »Spaß« bereitet: Schmutz-, Staub- und Konservierungsmittelreste entfernen, den Lack gründlich reinigen und mit einer Politur auf Hochglanz zu bringen – das ist irgendwie eine ziemlich erfüllende Angelegenheit. Oder auch nicht, denn ich habe schließlich ein »Fahr«zeug und kein »Putz«zeug ).
Für den Fall der Fälle steht ja aber bereits das Set mit Reinigern[4] bereit. Oder eben um den Dreck nach den ersten Ausfahrten entfernen zu können. Wenn die Zeit am Motorrad mit Putzmitteln die Zeit auf dem Motorrad bei Ausfahrten übersteigt, läuft – meiner Meinung nach – irgendwas ziemlich verkehrt.
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Datum: | 24.02.2015 |
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