Ich habe einen neuen Helm. Ja, das kommt bei Motorradfahrern immer wieder mal vor, aber meinen Kauf will ich dann doch vorstellen und auch erklären wieso es gerade dieser Helm sein sollte.
Die Farbe wird vermutlich polarisieren, aber ich weise ja schon im Link und in der Überschrift darauf hin: Ja, das Ding ist gelb. Sehr gelb sogar. Wer bei der Farbe in Verbindung mit dem Thema Motorrad einen Beißreflex hat sollte vorsichtig sein.
Vor dem Helmkauf stellt man sich selbst die Frage, wie denn der ideale Helm aussieht. Natürlich für einen selbst und somit sind die Rahmenbedingungen für die Auswahl des Modells auch höchstindividuell. Die Helmhersteller sind aber so freundlich und bieten ein reichhaltiges Sortiment an um möglichst jeden Wunsch erfüllen zu können.
Was mein neuer Helm als »Features« haben sollte (aufgrund der Erfahrungen mit meinen bisher gekauften und genutzten Helmen) und andere Rahmenbedingungen:
Auf der Suche nach einem Helm der diese Anforderungen in dieser Reihenfolge erfüllt, war lang.
Bis auf einen Punkt erfüllt der von mir gekaufte HJC SY-MAX III[1] die oben genannten Punkte. Der nicht erfüllte Punkt meiner Wunschliste ist der Verschluss. Denn mein neuer Helm hat leider keinen Doppel-D-Verschluss sondern ein Microrasterschloss. Aber das ist auch okay, denn bei unterschiedlicher Wahl von Sturmhaube beziehungsweise Buff-Tuch gleicht die Rasterung die die unterschiedlich benötigte Länge des Riemens aus.
Alle anderen Punkte meiner Liste sind erfüllt worden, ich habe nun sogar noch ein Fach für die »ChatterBox Xbi2-Intercom-Anlage«. Die brauche ich zwar nicht da ich normalerweise als »einsamer Wolf« alleine unterwegs bin, aber das Fach ist eben da (ein Bild davon sieht man weiter unten auf dieser Seite).
Wie bei bisher allen Modellen von HJC ist auch der SY-MAX III für Brillenträger ein Kauftipp. Denn auch beim SY-MAX III sind wieder Aussparungen (Kanäle) vorhanden, in welche man die Bügel der Brille auf beiden Seiten leicht einstecken kann.
Daher drückt beim Tragen einer Brille in Verbindung mit dem Helm nicht ständig etwas auf beiden Seiten. Bei anderen (Klapp)Helmen musste ich früher – als ich noch Brillenträger war – leider häufiger negative Erfahrungen machen und konnte teilweise die Brille erst gar nicht aufsetzen.
Das Visier lässt sich mit der linken Hand öffnen und schließen, aber das ist ja keine Besonderheit von HJC sondern eigentlich ein bei so gut wie allen Helmen beziehungweise Herstellern verbreiteter Standard.
Auf dem zweiten Bild kann man das aus der Helmschale ausfahrende integrierte getönte Visier leider nur schlecht erkennen.
Das »ACS« (Advanced Cooling System) soll dafür sorgen, dass die Wärme aus dem Helm abgeführt wird. Der Luftstrom soll breitflächig durch die diversen Kanäle geführt werden und so eine »komfortable Kühlung« bieten.
Das aus/mit »SilverCool™« gefertigte Innenfutter kann zum Reinigen ausgebaut werden. HJC wirbt damit, dass man es auch austauschen kann wenn es mal verschlissen sein sollte. Es habe eine »antibakterielle Ausrüstung« und soll daher Geruchs- und Bakterienbildung hemmen.
Ich hatte eine etwas längere Lieferzeit für den Helm. Anprobiert habe ich ihn in einem Polo Store, jedoch in einer anderen Farbe. Das »grün-gelb« (wie HJC es nennt) hatten sie nicht auf Lager. Als ich den Helm heute abholen konnte, war ich zuerst irrtiert: Auf der Helmschale klebt ein Aufkleber von wegen »L 80« als Größenangabe. Ich habe jedoch einen Helm in »XL« beim Probeaufsetzen mit Sturmhaube benötigt.
Falsch geliefert? Nein. Die Größe passt, aber sie haben wohl einen »L«-Helm genommen und ein »XL«-Futter eingesetzt damit er mir passt.
HJC produziert den SY-MAX III in zwei Größen für die Helmschale. Die feinen Abstufungen der Größen erfolgen dann durch individuelle Innenfutter mit unterschiedlicher Materialstärke.
Das Bedienelement für das innenliegende Sonnenvisier ist auf der Oberseite der Helmschale platziert. Damit habe ich schon Übung, die drei Stufen kenne ich schon von meinem HJC IS 16, bei welchem ich die Vorzüge des Sonnenvisiers kennenlernen konnte.
Das Fach für die »ChatterBox Xbi2-Intercom-Anlage« wird bei mir wohl nie genutzt werden. Ich habe nicht vor mir etwas entsprechendes anzuschaffen. Lohnt sich für mich nicht, ich fahre primär alleine – und dann müsste der andere Fahrer auch ein kompatibles System installiert haben. Wenn ich dann wieder das Singen unter dem Helm anfange, wird's auch nicht besser.
Pinlock ist der Markenname für ein Innenvisier, welches auf dem eigentlichen Visier angebracht wird. Durch das Luftpolster zwischen den beiden Visieren beschlägt das Innenvisier nicht (es ist und bleibt wärmer → daher keine Kondensation).
Ja, es gibt Leute die sagen »braucht man nicht« und das Visier sei eine totale »Geldschneiderei«.
Ein »gut belüfteter Helm macht Pinlock überflüssig«. Hakt man nach stellt man fest, das diese Personen noch nie mit einem mit Pinlock ausgerüstetem Helm gefahren sind.
Während der Fahrt mag eine gute Durchlüftung helfen beziehungsweise völlig ausreichend sein – aber nicht wenn man z.B. morgens im Stadtverkehr mit von der Wohnungstemperatur auf die Umgebungstemperatur abkühlendem Visier an diversen Ampeln atmet und sich die Feuchtigkeit vom Atem innen am Visier niederschlägt.
»Ja, dann machste halt an der Ampel das Visier hoch!« – kann man machen, ist aber Kacke. Insbesondere dann, wenn es evtl. auch regnet oder man nicht permanent das Visier hoch und runterklappen will. Aber jeder wie er mag?
Ich bin aus zwei Gründen vom Pinlock Innenvisier überzeugt:
Ja, Nebel schlägt sich außen auf dem Visier nieder. Aber das ist auch bei Visieren ohne Pinlock so. Pinlock verhindert den – auch ohne Nebel und somit immer vorhandenen – Niederschlag der Feuchtigkeit aus der Atemluft wenn das Visier abkühlt.
Einen Nachteil hat das Pinlock-Innenvisier jedoch: Es ist nicht für die Besitzer von Maschinen geeignet welche in stark nach vorne geneigter Sitzhaltung unterwegs sind. Denn dann stört die Dichtlippe des Innenvisiers den Blick nach vorne.
Zudem scheint sich der Hersteller gegen eventuelle Klagen absichern zu wollen. Ich sehe zwar keine Gefahr das sich das Innenvisier irgendwie ablösen könnte – der Hersteller warnt jedoch explizit vor der Verwendung eines Helms mit Innenvisier mit oben beschriebener »Origami-Sitzhaltung«.
Was jetzt natürlich fehlt ist ein Langzeitbericht zum Helm. Ich werde hier immer wieder kleine Updates posten wie es mir mit dem Helm so ergangen ist – habe ich mir jedenfalls fest vorgenommen.
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Datum: | 16.06.2014 |
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