Letzten Samstag war es soweit: Der erste Schnee für den Winter 2012/2013 hat sich auch in geringen Lagen breit gemacht. Lange sollte er nicht liegen bleiben, jedoch liegt er auch heute, knapp eine Woche später stellenweise noch immer herum.
Das diesjährige Winterquartier für meine XJ 600 S muss noch vorbereitet werden. Bis jetzt stehen noch andere Gerätschaften darin herum. Ansonsten könnte ich sie eigentlich jetzt schon für den Winter entsprechend präparieren: Ein klein wenig putzen, mit Silikonspray über ein paar Stellen am Rahmen. Vollgetankt wird bei der letzten Fahrt zum Winterquartier.
Bis dahin steht sie weiter »halbtrocken« unter der altgedienten Abdeckplane von Hein Gericke und wartet auf die knapp fünfeinhalb Monate »Winterschlaf« bis sie dann im April wieder auf den Straßen rollen darf.
Unter der Abdeckplane schlägt sich – wie man auf dem Bild oben rechts gut erkennen kann – derweil der Tau nieder und läuft dann an der Munitionskiste, aber natürlich auch an Tank, Rahmen und Kette hinunter.
Die Aufnahmen sind kurz vor 11 Uhr entstanden. Die Sonne hat den Vormittag über keine Chance gehabt durch die Wolken zu dringen. Trotzdem ist die Maschine unter der Plane relativ trocken.
Also die Sitzbank freilegen und die Batterie der XJ 600 S für die Fahrt ins Winterquartier vorbereiten: Ausbauen und in der deutlich wärmeren Garage noch einmal nachladen.
Da drängt es sich ja geradezu auf eine kleine Bilderserie zu erstellen und diese dann als Anleitung zum Batterieausbau zu verwenden – weil immer wieder der gleiche Fehler gemacht wird: Falsche Reihenfolge beim Trennen der Leitungen.
Immer wieder ist in den Foren die gleiche Frage nachzulesen: »Eigentlich ist es doch egal welchen Pol ich zuerst trenne? Ist ja dem Motorrad egal aus welchem Grund es plötzlich keinen Strom mehr hat.«.
Schon – weil bei einer Unterbrechnung kein Strom mehr fließt. Aber beim Hantieren mit Schraubenzieher, Ring- oder Gabelschlüssel kann man bei der falschen Reihenfolge ein paar Funken erzeugen. Das ist weder gewünscht noch sonderlich erstrebendwert.
Daher beim Ausbau der Batterie zuerst die Leitung am Massepol abnehmen. Kommt man beim Schrauben mit dem Werkzeug versehentlich an den Rahmen, gibt es keinen Kurzschluss.
So lange die Masseverbindung besteht, würde ein Kontakt zwischen Rahmen und Pluspol einen Kurzschluss verursachen.
Daher beim Ausbau: Zuerst Masse, dann Plus trennen. Beim Einbau dann umgekert: Zuerst Plus dann Masse verbinden. Aus dem gleichen Grund.
Bei der Yamaha XJ 600 S ist der Aus- und Einbau der Batterie denkbar einfach. Nachdem die Leitungen von beiden Polen entfernt wurden, kann die Batterie nach dem Entfernen des Gummiriemens einfach nach oben herausgezogen werden.
Zurück bleibt ein leeres Batteriefach mit den Leitungen. Nur der Vollständigkeit halber erwähnt: Links ist das RMV (Reservoir mit Ventil) vom Scottoiler zu sehen. Der transparente Schlauch im Bild ist die Belüftung des RMV und nicht etwa die Entlüftungsleitung der Batterie.
Zum Laden stelle ich die Batterie immer in ein geschlossenes Kunststoffschälchen. Auch wenn es sich bei der Batterie um eine VRLA und um keinen klassischen Blei-Säure-Akku handelt: Sicher ist sicher.
Danach zunächst die beiden Batteriepole mit dem Ladegerät verbinden. Den Saito ProCharger »Compact« habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingesteckt.
Erst wenn die Batterie mit dem Ladegerät verbunden ist schalte ich das Ladegerät ein. So werden auch hier unnötige und unerwünschte Funken vermieden. Zum Ladegerät habe ich bereits einen ausführlichen Bericht geschrieben: Saito ProCharger »Compact«[1].
»Du hast doch extra eine Bordsteckdose zum Laden nachgerüstet[2]. Wieso nimmst du nicht die dazu?«
Der aufmerksame Leser von meinem Blog könnte sich diese Frage stellen. Die Antwort ist einfach: Wenn es draußen gerade noch 3–4°C hat sollte man die Batterie lieber im Haus beziehungsweise in der Garage laden. Der Zeitaufwand für den Ausbau ist gering, in weniger als einer Minute steht die Batterie auf der Werkbank.
Viel Schnee vom letzten Wochenende ist ja nicht wirklich übriggeblieben. Aber selbst der kleine Rest genügt um vermitteln zu können »Ja, draußen ist es jetzt auch tagsüber nicht mehr sonderlich warm«.
Beim Anblick der »Schneemassen« auf dem Bild auf der linken Seite müssen nun manche vielleicht schmunzeln.
Aber: Der Kram liegt da schon seit letztem Samstag herum. Hat also fast 'ne Woche durchgehalten. Ein Bisschen mehr Respekt also!
Fahren werde ich in den nächsten Wochen nicht mehr wirklich können. Außer der Fahrt zum Winterquartier ist nichts mehr drin. Da macht auch die Arbeit mal wieder einen Strich durch eventuelle Sonnentage. Sofern sie denn noch kommen sollten.
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Datum: | 01.11.2012 |
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