Eigentlich wollte ich heute spätestens gegen 8 Uhr losfahren. Eventuell sogar etwas früher. Eigentlich hätte ich dann unter'm Strich rund 3–4 Stunden mehr auf dem Motorrad fahrend verbringen können. Eventuell sogar noch etwas mehr.
Aber bekanntlich ist »eigentlich« der große Bruder von »doch dann kam alles anders«.
Zunächst mal hatte ich es gestern nicht mehr rechtzeitig geschafft bei meiner Wunschunterkunft anzurufen und nachzufragen ob sie mir ein Einzelzimmer für die Nacht haben. Also habe ich bis heute früh um 9 Uhr warten müssen. Somit eine Stunde verloren aus eigenem Verschulden. Die Zeit bis ich jemanden erreicht hatte habe ich dann zum Umpacken der Koffer genutzt. Ich hätte es nicht tun sollen. Am Ende hatte ich die Koffer zwar besser gepackt (beide Seiten in etwa gleich, Auspuffseite etwas leichter, Getränke auf der anderen Seite im Koffer), aber bis ich dann endlich losgekommen bin war es schon kurz vor 10 Uhr.
Beim Tanken dann das böse Erwachen. Ich habe nicht umsonst die selbst auf Maß angefertigten Gurtbänder um die Koffer herum gewickelt. Die Koffer sind alt, nicht das sich einer mal selbständig löst. Beim Absteigen muss ich feststellen, dass der linke Koffer aus dem Schloss gesprungen war.
Ich hatte die Koffer von Givi schon länger nicht mehr im Einsatz. Die Schlösser beziehungsweise die Arretierung habe ich aber gut gewartet, gereinigt und neu geschmiert. Eventuell zu gut geschmiert? Anscheinend kann sich das Schloss vom alten Koffer bei Fahrten über Kopfsteinpflaster und Bodenwellen selbst öffnen und den Koffer vom Kofferträger lösen.
Also von der Tankstelle wieder zurück nach Hause, Koffer auspacken und alles in die gute, alte aber eben bewährte Gepäckrolle umpacken. Mit reichlich Verspätung ging es dann endlich los, endlich auf die Autobahn in Richtung Würzburg.
Warum ich noch nicht die sicher mit dem Motorrad verschraubten Alukoffer von RMS[1] montiert habe? Da muss noch etwas geschweißt werden. Nach dem Reinigen hatte ich einen Haarriss entdeckt. Für die aktuelle Tour waren die Koffer daher noch keine Option. Ich warte darauf das ich sie abholen gehen kann.
Daher stand ich dann beim nächsten Tankstopp erneut bei einer Tankstelle von Total – nur eben mit Gepäckrolle statt Koffer auf beziehungsweise an der BMW. Die Anfahrt über die A7 bis kurz vor Würzburg ist nicht sonderlich spannend. Mal Baustellen hier, mal kurzer Stau dort. Ich war froh als ich die Pause bei Biebelried einlegen konnte.
Nach der A7 kommt die A3. Die ist stellenweise zwischen Würzburg und Rohrbrunn ganz angenehm zu fahren – der Rest ist Baustelle. Blöd wird es dann wenn man in Rohrbrunn abfährt, dann aber nicht die St2317 zum ersten geplanten Nachweispunkt nehmen kann sondern die Landstraße mit ihren verschlungenen Pfaden bis nach Weibersbrunn fährt. Eben der Ausfahrt, welche man hätte gleich nehmen sollen.
Aber selbst das Kartenmaterial im Internet hat die Baustelle beziehungsweise Sperrung nicht angezeigt. Andere auch nicht – später mehr dazu.
Nach den insgesamt rund 2,5 Stunden auf der Autobahn war die Fahrt mit Bäumen rechts und links der Straße jedenfalls eine willkommene Ablenkung. Auch wenn ich im Nachhinein feststellen musste einen Umweg von rund 30 km gefahren zu sein. Aber das sollte erst den Anfang einer ungeahnten Odysee darstellen. )
Wie lange war Odysseus damals noch gleich unterwegs? Ach ja, das war eine 10 Jahre andauernde Irrfahrt. Im Vergleich dazu kam ich heute noch mit einem blauen Auge davon.
Mittlerweile ist 14:30 Uhr vorbei. Eigentlich wollte ich den Nachweis schon gegen 11 Uhr erbracht haben. Pustekuchen. Die ursprüngliche Planung war schon lange nicht mehr einzuhalten. Also lautete das anvisierte Ziel »Nachweise so erbringen das man gegen 17 Uhr in der Jugendherberge einchecken kann«.
Doch der Weg erinnerte mich wieder mehr an Odysseus und seine Irrfahrten. Immerhin sind die Straßen in einem hervorragenden Zustand. Die Fahrbahn hat keine Unebenheiten, ist sauber und besteht auch nicht aus einem Flickenteppich sondern ist »wie aus einem Guss«, Immerhin ein kleiner Trost für den Odysseus?
Nach Mespelbrunn führte mich die Straße noch problemlos, es war jedoch schon angekündigt worden das man nicht durch Heimbuchenthal hindurch fahren könne (Ortsdurchfahrt gesperrt). Ich frage einen mutmaßlich Ortskundigen: »Das geht schon, man muss nur über den Berg fahren«. Okay, ich vertraue dir Aiolos (das war der mit den Winden, welcher die »schlechten Winde« wegpacken konnte und somit nur noch der »gute Wind« am Blasen war), ich hoffe du hast die schlechten Winde alle weggepackt?
Es war wohl doch nicht Aiolos mit dem ich gesprochen hatte. In Heimbuchenthal angekommen fand ich zwar eine Bank welche mich mit etwas Bargeld versorgte, jedoch erst auf weitere Nachfrage dann den »Weg über den Berg«. Ein wenig abenteuerlich aber eine interessante Lösung, welche offensichtlich von vielen genutzt wurde: Eine Einbanstraße führte mich über eine schmale Straße an der gesperrten Ortsdurchfahrt vorbei.
Am Ende der Umleitung war auch mein Navi wieder zufrieden mit mir. Es konnte sich jedenfalls wieder neu orientieren und zeigte mir den Weg zum zweiten Nachweis an.
Die Umleitungen galten nur all jenen, welche mir jetzt entgegen kamen. Ihr Kapitäne der Wohnmobile, Motorräder und PKW mit Dachboxen. Ich hoffe euch war die Straßensperrung bekannt?
Eine Stunde ist vergangen. 15:30 zeigt mir die Uhr im Cockpit an. 26 Minuten hatte ich bei der Planung der Route am PC angezeigt bekommen – über eine andere Route (welche wegen einer anderen Sperrung nicht möglich war) und somit habe ich noch einmal rund 30 Minuten zu meiner Planung eingebüßt.
Immerhin machen sich die neuen Stiefel an den Füßen gut und sind bequem während ich eifrig ein paar Bilder am Nachweispunkt mache.
Es hilft kein Jammern, einfach noch mal einen großen Schluck aus der Wasserflasche nehmen und weiterfahren. Ich bin noch immer in Bayern unterwegs. Eigentlich wollte ich heute noch ein paar Nachweise in Hessen erbringen? Ja, »eigentlich«. Reden wir nicht weiter darüber.
Lausige vier Nachweise am ersten Tag der Anreise. Mit mehr kann ich nicht dienen. Dafür muss ich dann morgen diverse Punkte anfahren, welche ich schon für heute notiert hatte. Oder doch noch schnell rüber nach »Eulbach«? Nein, das Navi rät mir direkt die Jugendherberge anzusteuern. Dort sollte ich so gegen 16:40 Uhr eintreffen wenn alles glatt laufen sollte. Da bisher wenig glatt lief wähle ich die sichere Route mit dem Zeitpuffer.
Durch den Spessart geht es bei Freudenberg über den Main und anschließend via Miltenberg in Richtung Tagesziel. Doch ein klein wenig knabbere ich selbst dann noch freiwillig von meinem Zeitpuffer ab. Der rote Sandstein dominiert immer wieder ganze Ortschaften. Selbst die Fußwege und niedrige Mauern machen subjektiv alles zu einem »roten Erlebnis«.
Kein Wunder, schließlich stammt der »Roter Mainsandstein« aus dieser Region und wurde natürlich auch eifrig zum Bau von einfachen Gebäuden wie beispielsweise Wohnhäusern oder Schulen sowie auch bei sakralen Gebäuden oder eben Denkmälern am Wegesrand verwendet.
Damit die rote Welt auch omnipräsent ist, werden auch die Holzbalken an Fachwerkhäusern in einem ähnlichen (oder sogar identischen) Farbton versiegelt. Haltbar scheint das zu sein wenn es gepflegt wird. Seit 1845 beziehungsweise 1882 steht also schon das Haus. Oder zumindest der Stein um die Holztür herum.
Wer renoviert hinterlässt auch seine Spuren. Auch schon wieder 53 Jahre her die letzte Renovierung. Zumindest wenn zwischendurch keine ohne Vermerk im Stein durchgeführt wurde.
Ich verabschiede mich von Freudenberg mit seiner Freudenburg. Erst im Nachhinein wird mir klar das ich bereits in Baden-Württemberg war. Zumindest ganz kurz. Auf der Straße am linken Mainufer ging es flugs wieder zurück nach Bayern bis mich in Miltenberg das Navi auf eine landschaftlich attraktive Strecke führte.
Ich habe wie üblich keine Ahnung wieso mich der digitale Helfer nicht über die B469 und B47 nach Walldürn geführt hat. Es wäre bestimmt schneller gegangen. Aber es ist eigentlich auch gut so, denn die »Alternativroute« war wenig befahren, führte mich zum Abschluss des Tages noch einmal durch Waldstücke und an Feldern vorbei – und irgendwann war ich auch schon wieder in Baden-Württemberg ohne es gemerkt zu haben.
Das Tagesziel aus Passknacker-Sicht habe ich nicht erreicht. Nur vier Nachweise habe ich erbracht, ich hatte meine ursprüngliche Planung mit 10–12 Nachweisen am heimischen PC abgeschlossen. Dafür habe ich mein primäres Tagesziel erreicht: Noch vor 17 Uhr konnte ich die Gepäckrolle von der BMW abschnallen und mit ihr in der einen und dem Tankrucksack in der anderen Hand zum Einchecken schreiten.
Helm absetzen, Buff herunterziehen, Ohrstöpsel raus. Ah, so hört sich das also hier an – und so quietschen also meine Stiefel von Sidi.
Ich bekam wie erhofft und bestellt ein Einzelzimmer. Sogar mit separater Dusche! Das hatte ich in anderen Jugendherbergen bislang noch nicht genießen können.
Bis ich meine ganzen Sachen verräumt habe war es schon 17:35 Uhr. Schnell unter die Dusche, ab 18 Uhr sollte es Abendessen geben.
Kulturbeutel auspacken, Duschgel in die Hand und ab in die Duschkabine. Dank Funktionsunterwäsche fühlte ich mich noch relativ frisch, aber nach der Dusche eben noch mal mindestens ein, zwei Stufen frischer.
Das Zimmer lag im Erdgeschoss am Ende von einem Flur. Eigentlich gar nicht mal so schlecht, dann kann man schon keine direkten Zimmernachbarn mit seinem Schnarchen stören (oder die mich mit ihrem Schnarchen).
Ach ja: Warum es so lange gedauert hat bis ich in die Dusche hüpfen konnte hat einen Grund: Auf Nachfrage konnte ich die BMW noch umparken. Daher war ich nach dem Einchecken noch mal kurz unterwegs, fuhr die BMW »um den Block« und stellte sie direkt an der Jugendherberge unter.
Nach dem Verzehr von Nudeln mit zweierlei Soßen und Schokopudding als Nachtisch wollte beziehungsweise musste ich noch ein paar Schritte gehen. Den halben Tag zu sitzen macht es einfach erforderlich noch ein wenig die Beine zu bewegen.
Zumindest geht es mir immer so. Wie ist das bei euch? Füße hochlegen nach langer Fahrt oder auch ein wenig herumlaufen – sofern es das Wetter zulässt?
Der Löwenzahn ist hier am Rande vom Odenwald schon deutlich weiter als auf der Schwäbischen Alb. Dort blüht er noch gelb, in unmittelbarer Nähe der Jugendherberge Walldürn stehen die Samen schon zum Abflug bereit. Wie man auf dem Bild erkennen kann funktioniert das mit dem Abfliegen auch schon sehr gut.
Falls jemand den Weg zur Jugendherberge sucht und das Navi ausfällt: Kein Problem. Es gibt zahlreich Schilder in den umliegenden Straßen. Man kann sie also gar nicht verfehlen.
Noch ein letzter Blick auf den Blütenstaubbomber und die Uhr im Cockpit. 18:53 Uhr. Müde war ich noch nicht wirklich. Aber trotzdem stand erst mal das Bettenbauen an. Ein wenig konnte ich nun meine Mitübernachter hören: Eine Schlklasse (Viertklässler auf Abschlussfahrt) und fünf Erwachsene mit zwei kleinen Kindern.
Je jünger der Übernachtungsgast, desto stärker ausgeprägt war die Abneigung gegen das Zubettgehen. Zumindest kam es mir so vor.
Aber kein Problem, ich hatte ja den VIP-Schlüssel und konnte mich in einen Aufenthaltsraum für Betreuer zurückziehen. Dieser war nicht unbedingt leiser (ein Kühlschrank arbeitete lautstark an der Kühlung der Getränke), dafür war hier der kostenfreie WLAN-Empfang sehr gut.
Sobald ich die Alukoffer an der GS montieren konnte, könnte ich ja auch ein Netbook erwerben und dann meine Tagesreiseberichte gleich vor Ort schreiben. So dauert es immer ein wenig bis ich meine Notizen in einen Bericht umwandeln kann. Außerden muss ich ja auch immer erst noch die Bilder bearbeiten. Aber das ist ein anderes Thema, zurück zum heutigen Tag.
Im VIP-Raum war ich alleine. Die anderen Gäste waren wohl noch mit ihren Schützlingen beschäftigt beziehungsweise hatten sich in andere Ecken im Gebäude zusammengesetzt.
Eine Cola später sitze ich dann wieder in meinem Zimmer, verkable die Powerbank (welche eigentlich noch nicht nachgeladen werden musste, aber wenn sich die Chance anbietet wird das dann eben erledigt). Es war 21:30 Uhr. Sowohl im Flur wie auch ein Stockwerk über mir hörte man immer weniger Schritte und Gespräche.
Ich schätze mal gegen 22:30 Uhr bin ich dann schließlich auch eingeschlafen. In Walldürn hatte ich mit dem Zimmer und den übrigen Gästen also Glück.
Für morgen standen nun die bislang noch nicht angefahrenen Nachweispunkte auf dem Plan. Zuzüglich der Punkte, welche ich sowieso anfahren wollte. Aber davon berichte ich dann im morgigen Beitrag.
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Datum: | 02.05.2018 |
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Kommentare
Silencer | https://silencer137.com
schrieb am 22.05.18 um 14:12 Uhr:
Schöne Tour! Aber warum ist der Koffer aufgesprungen?
Hattest Du zum Reinigen das Schloss draußen und evtl. ein wenig schief wieder eingebaut? Die Konstruktion ist ja eigentlich selbsttragend (ich bewundere die Ingenieursleistung immer wieder); nur die flimmsige Befestigungsschraube ist wenig vertrauenserweckend und sorgt schnell dafür, dass man was leicht schief zusammensetzt.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 22.05.18 um 16:04 Uhr:
Der Koffer selbst blieb zu. Aber er hat sich aus der Halterung vom Kofferträger gelöst. Ursache ist das federgelagerte Element, welches einrasten soll (und dies auch tat).
Als ich daran gezogen habe waren beide Koffer fest.
Zerlegt und gereinigt hatte ich die Mechanik beider Koffer als ich neue Zylinder eingesetzt habe (gleichschließend).
PS: Ja, der zweite Teil von der Tour fehlt noch... Hinke gerade gewaltig mit dem Schreiben hinterher.
Silencer | https://silencer137.com
schrieb am 22.05.18 um 17:42 Uhr:
Das macht mir Angst. Ich habe hier ja nur E45 und E36s im Einsatz, das sowas überhaupt passieren kann ist beängstigend.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 23.05.18 um 14:53 Uhr:
Gelegentlich findet man im Polizeibericht in der Tagespresse den Hinweis auf verlorene Motorradkoffer und den Schaden den sie so anrichten. Ist schon länger her da war was von 500 Euro Schaden an einem LKW zu lesen, welcher einen Koffer »aufgelesen« hatte.
Das bei manchen alten Koffern von Givi/Kappa die Schlösser zicken hatte ich gelesen und mir daher die Gurte gemacht.
Das Problem: Man kann die Koffer nur ab- aber nicht anschließen. Daher ist das Schloss zum Kofferträger hin einfach nur eingerastet aber nicht zusätzlich gesichert. Wenn ich ziehe und rüttle ist der Koffer fest. Aber Kopfsteinpflaster und/oder Bodenwellen waren wohl zuviel.
Spannend ist auch der Thread hier: multistrada.eu – Thema: Givi-Koffer - Schloss verloren:O. Dort beschreibt jemand wie er seinen Koffer nach einer Tour aufschließen will – und das ganze Schloss fehlt.
Darum will ich (wieder) fest angeschraubte Koffer haben. Die fallen wenigstens nicht einfach su ab. Und falls doch weiß ich wer schuld ist: Ich selbst.
Silencer | silencer137.com
schrieb am 23.05.18 um 15:14 Uhr:
Bei den verlorenen Koffern auf der Autobahn dachte ich immer, das wären BMW-Koffer, bei denen mal wieder die Halterung weggebrochen ist (ist nem Freudn von mir mit einer neuen Maschine passiert, frag mich aber nicht welche).
Dass das bei einem Givi passiert, höre ich gerade zum ersten Mal - und bin, wie gesagt, entsetzt, denn ich habe die nur die Dinger im Einsatz, gerade weil sie unverwüstlich und zuverlässig sind. Also, dachte ich zumindest.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 23.05.18 um 15:33 Uhr:
Du meinst die BMW-Koffer, welche auch einfach mit der Staubschutzkappe geöffnet werden konnten (also ohne Schlüssel)?
Ne, das war eine andere Baustelle, aber auch recht unlustig. Habe speziell nach Givi gesucht und ein Problem (von 2009) gefunden, welches im Ablauf so wie meins auszusehen scheint:
forum.hgfler.de – Givi Koffer löste sich einfach bei der Fahrt
Der Fahrer hatte einen Givi V46N (Monokey-Halterung wie bei mir) und diesen bei einer Fahrt über Kopfsteinpflaster verloren. 20 km Fahrt hatte er da schon hinter sich gebracht, der Koffer war also mutmaßlich – wie bei mir – »scheinbar richtig eingerastet«. Sein Koffer war aber nicht mal ein Jahr alt, meine Koffer sind sicherlich schon über ein Jahrzehnt alt. Das macht es nicht besser.
Silencer | https://silencer137.com
schrieb am 23.05.18 um 16:00 Uhr:
Ich meine sowas wie ihn hier: www.bmw-bike-forum.info – Koffer verloren
Bei den 1150ern (mein Kumpel hatt keine GS, aber ich meine das war die Gewichtsklasse) brechen wohl gerne mal die Halteklauen ab.
Ich habe hier in meinem Fundus aus 7 Givis (alle alt) tatsächlich einen, bei dem die Federspannung nicht mehr ganz ausreicht um mit einem "KLICK" einzurasten. Dem mißtraue ich, deshalb ist der auch aussortiert. aber bei den anderen... man man man. Na, wenn es demnächst wieder über die Buckelpisten geht, macht ich halt einen kurzen Spanngurt durch die Griff und führe den über die Sitzbank. Dann kann ich nur noch das Topcase verlieren o_O
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 24.05.18 um 06:12 Uhr:
Schade das die Bilder im Thread aufgrund des Alters (8 Jahre) nicht mehr zu sehen sind weil der Bilderhoster »aufgeräumt hat«.
Was wohl noch eine Möglichkeit wäre: Der Abstand zwischen den beiden Aufhängepunkten unten und der Einrastnase hat ein wenig mehr Spiel als es haben sollte. Gerade so wenig das der Koffer gut einrastet aber noch immer so viel das er sich bei Bodenwellen bewegen kann – und dabei sich selbst entriegelt. Ich muss mal bei nächster Gelegenheit schauen ob ich das irgendwie sinnvoll ausmessen und mit der anderen Seite vergleichen kann.
Silencer | https://silencer137.com
schrieb am 24.05.18 um 09:00 Uhr:
Das könnte es sein. Das ist bei mir in der Tat nicht so, die Gummipolster am Träger sind so dick, dass die die Koffer unter Spannung halten. Da spielt nichts, zumindest nicht bei normaler Belastung.
Bei neueren Givi-Koffern der Trekker-Reihe ist der Abstand der unteren Halterungen zueinander verkürzt, die muss man praktisch mit Gewalt in den Träger stecken. Ich dachte immer, da sei fertigungstechnisch was suptoptimal gelaufen - aber vielleich ist es auch ein Feature, um das Spiel weiter zu minimieren.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 25.05.18 um 05:26 Uhr:
Ich könnte auch mal die Koffer tauschen (rechts nach links und umgekehrt) und dann ein wenig auf Kopfsteinpflaster fahren und die eine oder andere Schwelle am Bahnübergang bzw. der Einfahrt von Tankstellen mitnehmen. Wenn sich die gleiche Seite wieder löst liegt es am Träger. Löst sich der gleiche Koffer liegt es wohl an dessen Schloss. Nun ja, ist ja nicht mehr lange bis zum Wochenende, dann kann ich mich dem Thema in aller Ruhe widmen.
Außer das Wetter ist wie gestern: 4–5 cm Hagel auf der Straße, Tiefgarageneinfahrt abgesoffen, Land unter im Fahrradkeller...
Peter M | http://motorrad-reise-ecuador-anden.de.to/
schrieb am 25.05.18 um 00:14 Uhr:
Koffer verloren? Habe ich bei alten Yamaha´s noch nie gehört, Ausnahme MT09, aber die ist ja auch "modern"!
Die original Yamaha Koffer werden eingeklinkt und dann abgeschlossen. Das steht auch so ausdrücklich in der Anleitung. Hält Bomben-sicher.
Apropos Bombe: Die original Bradley-Munitionskisten, die ich sonst fahre, habe ich auch noch nie verloren. Dabei sind die nur ein gehangen und mit Gummi abgespannt. Die gehen nur ab, wenn das Motorrad seitlich über die Straße rutscht... und das sollen sie dann auch!
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 25.05.18 um 05:29 Uhr:
Die Yamahakoffer an meiner Diva konnte ich nur noch anschließen. Obwohl aus erster Hand konnte der Vorbesitzer keine Schlüssel für die Koffer aushändigen. Dafür habe ich irgendwelche andere Schlüssel am Bund gehabt die nirgendwo gepasst haben. Die wollte er auf Nachfrage aber auch nicht wieder zurück haben.
Die Munitionskisten aus Kunststoff für die dreißig 25 mm Geschosse hatte ich mit TT-Haltern an meine Diva montiert. Da fiel auch nichts ab.