Am Freitag den 13. freiwillig mit dem Motorrad unterwegs sein? Obwohl man vor wenigen Tagen erst ein kleines Malheur[1] hatte? Wieso nicht? Schließlich bin ich nicht abergläubisch! *dreiMalaufHolzklopft*
Die Webcams im Allgäu zeigten überwiegend grün-braune Wiesen, also wollte ich dort ein paar der Wegpunkte zum Pässeknacken[2] anfahren. Jedoch hatte ich schon die Befürchtung, dass am Wegpunkt »Schloss Zeil« alles vorbei ist. Denn meine Canon 1000D wollte partout kein Bild auslösen. Scharfstellen ja, aber dann nicht auslösen. Kann ja wohl nicht wahr sein? ist am Freitag den 13. als Unglückstag womöglich doch etwas dran?
Nachdem ich rund 10 Minuten mit der Kamera diskutiert habe, sie mit lieben Worten und Streicheleinheiten und später dann mit wüsten Flüchen bedacht habe, hat sie dann ein Einsehen gehabt. Zum Glück war ich auf dem Parkplatz alleine, ansonsten hätte man mir eventuell ein wenig Baldrian angeboten?
Dieses Jahr sieht das Nachweisbild am »Schloss Zeil« fast genauso aus wie beim Beispielbild in der Datenbank der Passknacker – samt Schnee an der Laterne. Als die Kamera endlich das Bild für den Nachweis geschossen hat, wollte ich noch die kümmerlichen Schneereste auf den Wiesen am Parkplatz digital festhalten.
Doch schon wieder zickt die EOS herum. Ich glaube ich sollte zum Pässeknacken entweder noch eine Backup-Kamera mitnehmen, oder nur noch meine alte EOS 350D einpacken. Die funktioniert wenigstens (hat dafür aber Dreck auf dem Sensor ). Immerhin: Nach kurzem Zicken war ein (nicht geplantes) Bild vom Tacho entstanden. Nach einer weiteren Konsolidierungsphase sollte beziehungsweise wollte die 1000D dann wieder wie gewünscht arbeiten.
Ach ja, da war noch was: Die Wettervorhersage. Bis um etwa 16 Uhr sollte ich wieder zurück daheim sein, denn für den Nachmittag war die Zunahme der Bewölkung und ein damit einhergehender »Temperatursturz« vorhergesagt. Zumindest wenn man von einem »Sturz« reden kann wenn die Temperatur von den 10°C zur Mittagszeit auf 4°C am späten Nachmittag »stürzt«. Zwar sind die dicken Klamotten, die gefütterten Handschuhe und auch die Lösung mit dem Buff Cyclone[3] als Balaclava angenehm warm, aber auch das hat seine Grenzen.
Dank Pinlock läuft das Visier des SY-MAX III nicht an, lediglich die Sonnenblende hatte wärend der Fahrt das eine oder andere Mal in Ortschaften die Tendenz den Blick zu »vernebeln«. Ein Druck auf's Knöpfchen oben auf dem Helm, schon war die klare Sicht wiederhergestellt. Allerdings eben ohne die getönte Blende vor den Augen zu haben.
Je weiter es abseits der A96 ging, desto schmaler wurden die Straßen, auf welche mich mein Navi führte. Von Leutkirch aus auf ca 650 Meter ü. NHN ging es dann auch Höhenmeter um Höhenmeter nach oben. Ab etwa 750 Meter ü. NHN lag in den schattigen Tälern dann auch noch mehr als genug Schnee rechts und links vom (und auf) dem Straßenrand. In einer abzweigenden Straße konnte ich dann das Verkehrszeichen 268 entdecken. Ich glaube ich bin dann doch etwas zu früh in der Region beziehungsweise in der Höhe unterwegs?
Schneekettenpflicht? Das erinnert dann mal kurz an die Straßenbedingungen im Wald am Bussen. In die Situation will ich eigentlich nicht noch einmal kommen.
Zum Glück war der Weg zum Kontrollpunkt »Schmidsreute« komplett schnee- und eisfrei. Oben angekommen findet man deutlich weniger Schnee vor als unten im Tal. Die Sonne hatte hier schon ordentlich aufgeräumt. Wobei offensichtlich noch immer genug von dem dreckig-weißen Zeug herumliegt.
Wie prognostiziert zogen langsam aber sicher immer mehr Wolken auf. Für die geplante Runde waren noch etwa 50 Minuten – ohne Pausen – online kalkuliert worden. Ob das noch reicht? Inzwischen war es schon 13:18 Uhr und die Rückfahrt sollte ich spätestens um 14:30 Uhr antreten.
Die in der Region vorherrschenden Straßenbedingungen sollten mir die Entscheidung abnehmen. Denn sowohl an »Wegscheidel« wie auch am »Eschacher Weiher« lag so viel Schnee herum, dass auch Tauwasser über die Straße floss. Nicht unbedingt die beste Kombination wenn 2°C als aktuelle Temperatur angezeigt werden und man ohne Stützräder unterwegs ist.
Daher habe ich dann am »Eschacher Weiher« die Entscheidung zum Abbruch der heutigen Passknackeraktion gefällt. Die nächsten sechs Wegpunkte waren zwar nur wenige Kilometer entfernt, aber einen Sturz wegen überfrierender Nässe riskieren? Das muss nicht wirklich sein.
Eigentlich wollte ich noch eine Panoramaaufnahme der weit zu überblickenden Schneelandschaft am Eschacher Weiher machen. Daheim am PC konnte ich die Bilder dann leider nicht mit Hugin[4] sauber zusammenfügen.
Von den 1'024 Meter ü. NHN am Eschacher Weiher runter nach Kempten querten dann auch einige kleine Bäche aus Schmelzwasser den Weg – zusätzlich zu den ebenfalls querenden Fußgängern, teilweise mit und ohne Ski auf den Schultern. Das eine oder andere SUV mit ortsfremden Kennzeichen sollte auch die schmalen Straßen bevölkern. Also war es offensichtlich eine gute Entscheidung die Aktion abzubrechen.
Heute hätte ich ohnehin nicht alle Wegpunkte in der Region entspannt anfahren können. In ein paar Wochen komme ich also wieder. Dann sind hoffentlich mehr Motorrad- als Skifahrer dort unterwegs?
In Kempten selbst dann ein kurzer Stopp zum Tanken. Dort sehe ich heute zum ersten Mal andere Motorradfahrer. Ob es an meinem leuchtendgelben Helm oder der uncoolen Ausstattung mit Tankrucksack, Topcase und ausgeblichener sowie versiffter Motorradjacke lag? Gegrüßt wurde ich jedenfalls nicht. Wenn überhaupt ein wenig mitleidig angeschaut. So stylisch wie die schicken Lederkombis mit Speedhöcker sah meine Bekleidung wahrlich nicht aus. Auch der Zustand meiner GSF 1200 mit diversem Siff der Fahrten der letzten Tage konnte nicht mit einer blitzblanken GSX-R mithalten. Aber die fahren damit bestimmt auch nicht auf über 1'000 Höhenmetern herum!
Ab Kempten auf die Autobahn und zurück in den Norden. Lästige Böen von den Seiten, dazu dann noch die fehlende Sonne. Es wird langsam aber sicher kalt.
Wirklich unangenehm war es nicht, denn wie es eingangs schon zu lesen war, hatte ich die Auswahl der Klamotten passend getroffen.
Irgendwann wird es aber im Gesicht dann doch kalt. Zumindest dann, wenn man mit ca. 100 km/h gemütlich auf der Autobahn unterwegs ist und die Belüftung im Helm den kalten Fahrtwind stetig hinter dem Visier umwälzt.
Ein letzter Zwischenstopp beim Polo in Neu-Ulm, denn dort lag das am Montag bestellte Teil[5] für den Kellermann Lenkerendenblinker zur Abholung bereit. Diesen werde ich zwar nicht mehr verbauen, aber falls sich ein Interessent für die beiden angeschrammten »Eier« finden sollte, sollten sie auch komplett sein.
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Datum: | 13.03.2015 |
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