Keine Wolke am Himmel, die Sonne brennt auf den Asphalt und wer nicht unbedingt aus dem Haus gehen muss (oder will), der bleibt eher in den kühlen Wänden bei heruntergelassenen Rolläden.
Abends kann man dann aber noch einmal aktiv werden. Mein Plan für heute: Nur eine kleine Runde fahren. Zeitlich so gelegt, dass die Sonne nicht nicht ganz so tief steht das sie permanent blendet aber noch immer spät genug das die Gluthitze vorbei ist. Soweit vorneweg: Das ist mir ganz gut gelungen.
Ein Bild von 20:50 Uhr. Schon auf dem Rückweg. Noch mal ein wenig mit dem Stativ und dem Fernauslöser herumspielen und damit ein schickes Bild einzufangen. Wäre da nicht das Schild am Straßenrand wäre es noch ein wenig besser gelungen?
Doch zurück auf Anfang. Es ist 19:15 Uhr und ich stehe in der etwa 18°C »kühlen« Tiefgarage. Die BMW bekommt ihren Tankrucksack verpasst, die Tour ist im Kopf schon fertig durchdacht und ich hoffe das nicht so viel los sein wird. Wobei... Wer fährt noch großartig nach 19 Uhr an einem Samstag auf der Schwäbischen Alb herum?
Es ist nicht wirklich viel los. Auf dem Weg zum ersten angefahrenen Nachweispunkt »Lämmerbuckel« begegnen mir ein paar wenige PKW und der Blick auf die A8 verheißt nichts Gutes: In Richtung Westen staut sich alles ab Hohenstadt den Drackensteiner Hang hinab. Aber da will ich ja nicht hin, ich fahre über die Hügel und keinen einzigen Kilometer Autobahn.
Ein paar Meter vom Nachweispunkt entfernt sticht mir ein gelbes Schild ins Auge. »Gefährliche Abfahrt! Langsam Fahren!«. Wohl wahr, Das Schild gehört zum Radmarathon »Alb-Extrem 2019« welches am morgigen Sonntag stattfinden wird.
Ich zitiere die Wettervorhersage für morgen von der Website der Veranstaltung[1]: »Es wird in der Region um Ottenbach ein heißer Sommertag mit Temperaturen bis 37°C am Nachmittag erwartet, die Gewitterneigung liegt bei 20%, also eher gering.«
Puh... Da werden kurz Erinnerungen wach an meine letzte Passknackerrunde am Monatsanfang[2]. Dort sind mir ja auch diverse Radfahrer untergekommen. Nun ja, jetzt weiß ich ja wo ich morgen nicht entlang fahren werde – sofern ich bei der Hitze überhaupt die Motivation finde auf die BMW zu steigen.
Die Schilder vom »Alb-Extrem 2019« begleiten mich immer wieder am Straßenrand. Wobei ich nicht die offizielle Strecke vom Radmarathon gefahren bin, hier und da konnte ich wohl immer wieder abkürzen. Aber nicht das das ein paar Radler morgen auch so machen?
Ich fahre nicht den kürzesten Weg nach Navi, sondern noch den einen oder anderen Schlenker über die Alb. So führt mich meine ganz persönliche Route am »Deutschen Haus« vorbei, ein einsamer Motorradfahrer begegnet mir, man grüßt sich.
Ich bin noch nicht mal eine Stunde unterwegs und trotz Funktionsbekleidung und luftiger Jacke ist es noch immer ordentlich warm in der Motorradkluft. So lange man fährt ist alles noch okay, beim Anhalten für Bilder fehlt aber sofort und deutlich spürbar der kühlende Fahrtwind.
Der Nachweispunkt »Kornbergsattel« liegt bereits vollständig im Schatten. Immerhin brennt einem die Abendsonne dann nicht mehr auf den schwarzen Polyesterpelz.
Ein paar Kurven weiter in Fahrtrichtung Süden bietet sich dann ein Bild welches exemplarisch für viele Teile meiner kleinen Runde gelten darf: Zwischen diversen Hügeln schlängelt sich die Straße hindurch, die Abendsonne hängt mal an den Hügeln fest und wirft Schatten oder kann durch die Täler hindurch noch Straßen, Dörfer und Hügel anstrahlen.
In Bad Ditzenbach befindet sich also eine Verpflegungsstelle für den morgigen Radmarathon. Ich quere die B466 und mache mich über die zwei Spitzkehren auf den Weg zum letzten heutigen Nachweispunkt »Schonderhöhe«. Oben auf dem Hügel bekommt man noch einmal ordentlich Sonne zu sehen und zu spüren. Erstaunlich wie viel Kraft die Sonne auch noch um 20:30 Uhr hat – zumindest wenn man eine schwarze Jacke trägt.
Die A8 habe ich somit komplett umfahren. Die kritischen Stellen Drackensteiner Hang und den Albaufstieg bei Mühlhausen i.T. habe ich somit gekonnt links liegen gelassen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Anders als in Tirol[3] muss man hier jedoch keine Polizeikontrollen befürchten. Man wird auch nicht zurück auf die A8 geschickt. Allerdings fährt wohl niemand freiwillig die »Ausweichrouten« welche ich heute mit dem Motorrad abgefahren bin. Dauert einfach zu lange – außer man steht wirklich komplett im Stau und ist nicht nur mit zähfließendem Verkehr konfrontiert.
Für morgen habe ich eine Tour auf der Ostalb geplant. Die Tage werden inzwischen schon wieder kürzer und ich nehme jetzt einfach nach und nach die Nachweispunkte in Angriff, welche sich in der näheren Umgebung befinden. Tagesaktuell: 184 Nachweise in der Saison 2019 erbracht, das hatten andere schon im März erledigt (beziehungsweise noch mehr Nachweise gesammelt).
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Datum: | 29.06.2019 |
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Kommentare
rhs
schrieb am 30.06.19 um 11:36 Uhr:
Es gibt aber auch andere, die weniger Nachweise erbracht haben. Tagesaktuell: 61
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 30.06.19 um 11:54 Uhr:
In der Ruhe liegt die Kraft. Wollte eigentlich gegen 10 Uhr losfahren – ein Blick auf das Thermometer hat mich dazu überredet erst deutlich später zu fahren.
Für heute wären neun Nachweise geplant. Mal sehen was daraus wird.
Mm
schrieb am 26.07.19 um 11:29 Uhr:
Danke, sehr schön geschrieben.
Mich würden die Routen/Tracks interessieren.
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 27.07.19 um 10:22 Uhr:
Vielleicht sollte ich dann doch bei jeder meiner Fahrten eine kleine Karte einbinden? Hm. Bislang war die Resonanz da recht gering. Mal stichpunktartig:
- Hohenstadt und über den Lämmerbuckel auf die L1236
- Wiesensteig und weiter über die L1200 durch Neidlingen und Weilheim (Teck)
- Weilheim (Teck) kurz nach dem Ortseingang rechts auf die L1213 nach Gruibingen
- Gruibingen kurz nach dem Ortseingang links auf die L1217 über den Kornberg
- über Auendorf bis nach Bad Ditzenbach nach Aufhausen
- ab Nellingen über die A8 oder die L1233 in Richtung Ulm fahren
Wer bei den »Passknackern« mitmacht kann folgende Nachweispunkte zur Planung verwenden:
- Lämmerbuckel
- Eckhöfe (dann aber weiter nach Weilheim und nicht die kürzeste Strecke nehmen)
- Kornbergsattel
- Schonderhöhe