Der elfte Monat des Jahres ist fast vorbei. Der Passknackernachweiszähler ist seit dem 25. September auf »54 Pässe« festgenagelt und gefriert langsam aber sicher zu.
Letztes Jahr bin ich mitten im November noch eine Tagestour gefahren und kam schließlich auf 104 Nachweise, dieses Jahr wird das sicherlich nichts mehr. Außer der Sommer kommt im Dezember noch einmal kurz zurück, aber das ist wohl eher unwahrscheinlich.
Also wieder ein Eintrag bei meinen Monatsrückblicken ohne einen einzigen Nachweis. Peinlich. Ernüchternd. Frustrierend.
Selbst in meinem ersten Passknackerjahr bin ich auf 55 Nachweise gekommen.
Die Ursache ist schnell gefunden: seit dem 20. Oktober liegen hier auf meinem Schreibtisch ein paar Blätter Papier neben der Tastatur. Aufgedruckt hat der Laserdrucker ein Roadbook für eine nicht ganz so umfangreiche aber noch einmal schöne Tagestour. Die habe ich erfolgreich immer wieder verschoben bis jetzt schließlich vor wenigen Tagen die ersten Minustemperaturen vom Bordthermometer im Bürgerkäfig angezeigt wurden.
Prokrastination in Perfektion. In solch vollendeter Form nur selten erreicht – da meistens immer aufgeschoben. *hust*
Immerhin hat die BMW einen neuen Aufkleber auf dem Kennzeichen[2]. Punktgenau wieder zwei Monate »legal ermogelt« und bis euf einen geringen Mangel (eine lose Speiche am Vorderrad) auch mit 21 Jahren und über 96'000 km auf der Uhr hei einstelligen Temperaturen durch die Hauptuntersuchung gekommen.
In der Garage muss sie jetzt noch in den nächsten Tagen (also am kommenden Wochenende) ihre Wintervorbereitungswellnessbehandlung bekommen, dann darf sie bis März 2022 schlafen gehen.
Wenn das Wetter mitspielt kann ich vielleicht noch mit der Tiger zwei Nachweise erbringen. Die hat ja kein Saisonkennzeichen erhalten und ist daher – rein rechtlich – immer startklar. Sollte jetzt doch schon das erste Salz auf den Straßen liegen fällt das aber aus.
Ich habe versucht möglichst clever zu sein. Bei 1,709 Euro wollte ich nicht tanken – bei 1,629 Euro aber auch nicht. »Das geht bestimmt noch einmal runter auf unter 1,60 Euro – ganz bestimmt!«.
Irgendwann war dann der Tank vom Bürgerkäfig leer und bevor es wieder auf über 1,70 Euro klettert wurde der Tank eben voll gemacht ohne zuzuschauen wie die Ziffern der Tankuhr sich bei der Preisanzeige überschlagen bis es ihnen schwindelig wird.
»Immerhin noch unter 90 Euro!« – mal sehen ob ich irgendwann schreibe »Immerhin noch unter 100 Euro!«
»Sie können noch keine Booster-Impfung bekommen weil Sie noch nicht zur Prioritätsgruppe gehören!«
Ich hätte einfach nicht anrufen sollen sondern wie viele andere auch einfach zu einem »Impfangebot ohne Termin« gehen sollen. Dann wäre ich schon ein paar Tage früher geimpft worden.
Die Auskuft von der mutmaßlich bereits etwas genervten Dame am Telefon war nicht verkehrt. Noch immer sind entsprechende ganzseitige Anzeigen in Zeitschriften zu finden. Wie vor fünf Monaten ist von »Gruppen«, »Voraussetzungen« und »Priorisierung« zu lesen. Die Realität ist aber recht chaotisch. Da ich auch Leser aus der Schweiz und Österreich habe einfach mal eine Zusammenfassung beziehungsweise Gegenüberstellung von den sich teilweise widersprecehnden Informationen in Deutschland im November 2021:
Zum Monatsbeginn und bis in die dritte Woche des Monats hinein hieß es noch: geboostert werden sollen nur alle über 70 und Personen mit erhöhtem Risiko.
Zum Ende des Monats hin kann sich schließlich jeder boostern lassen der dies möchte – sofern er das Glück hat einen Termin für eine Impfung beziehungsweise eine Dosis bei einem Impfangebot ohne Termin zu bekommen.
Geboostert werden kann jeder wenn er »vollständig geimpft« ist und sechs Monate vergangen sind. Das wären dann 6 Monate plus zwei Wochen ab dem letzten Impfdatum – zum Monatsende waren es dann noch 5 Monate ab dem letzten Impfdatum. Außer bei Janssen (Johnson&Johnson), da sollte man sich nun bereits nach 4 Wochen ab der Impfung einen Booster mit einem mRNA-Impfstoff holen (die Info kam aber zugegebenermaßen schon am 7. Oktober 2021 vom Robert-Koch-Institut, in den Flyern der Länder und den übrigen Medien kam das meiner Wahrnehmung nach aber irgendwie stark verzögert an, vielen war es auch jetzt im November noch nicht klar das sie sich eine zweite Impfung holen müssen/sollen).
Seit dem 24. November 2021 – ein Tag vor dem Ablauf der »pandemischen Notlage« in Deutschland – wurde das Infektionsschutzgesetz geändert. Nun gilt 3G am Arbeitsplatz und auch im ÖPNV. Hinzu kamen weitere Regelungen, die lasse ich aber einfach mal außen vor.
Meine zweite Dosis »Comirnaty« hatte ich im April[3] erhalten. Nun habe ich nach über sechs Monaten die »Boosterkreuzimpfung« mit dem Impfstoff von Moderna erhalten. Ich bin jetzt also »geSpikeVaxt«. Klingt auch irgendwie sportlich-verwegen – »SpikeVax«. Wobei es als Name irgendwie auch was von einem Namen hat, den auch ein nichts über den Geruch aussagenden Männerduschgel haben könnte. Vielleicht weil ich spontan an die Seife von »Speick« denken muss? Die gab es früher immer im Schwimmbad zu kaufen.
Vertragen habe ich den Booster mit Moderna nicht wirklich gut. Ich war zwei Tage danach platt. Der obligatorische »Impfarm« hielt noch länger an, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und in der zweiten Nacht völlig verschwitzt aufzuwachen finde ich nicht wirklich »sportlich-verwegen« sondern recht unangenehm. Aber lieber das als einen ungeschützten und daher möglicherweise schweren Krankheitsverlauf.
Im Dezember wird es keinen Rückblick wie in den letzten Monaten geben. Es wird wieder ein Jahresrücblick sein. Sehr dürftig wird er ausfallen. Außer es kommen noch ein paar warme Tage im Dezember in Verbindung mit ungepökelten Straßen.
Die Chance ist aber gering. Seit gestern schneit es auf der Schwäbischen Alb reichhaltig, mal wieder hat es alle die jetzt noch mit Sommerreifen unterwegs sind »eiskalt erwischt« – und das sind wenn ich die Verkehrsnachrichten anschaue beziehungsweise im Auto sitzend anhöre nicht gerade wenig.
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Datum: | 30.11.2021 |
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Kommentare
Manni
schrieb am 02.12.21 um 11:45 Uhr:
Jaja, der alljährliche völlig überraschende Wintereinbruch.
Was mich bei den Kreuzimpfungen interessiert ist eher das:
Ich hatte mich bewusst gegen eine Kreuzimpfung entschieden (erste Dosis war Astra, hätte damals auch den BionTech als zweite haben können), da z.B. die USA die nicht anerkennen.
Da es Astra nicht mehr gibt ist man jetzt in jedem Fall Kreuzgeimpft. Bin gespannt wie das bei Auslandsreisen wird. :]
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 07.12.21 um 03:07 Uhr:
Hallo Manni,
bis zu deinem Kommentqr hatte ich mir keinerlei Gedanken zur Kreuzimpfung bzw. deren Anerkennung gemacht. In .de ist ja alles »okay so«. Das es eventuell schon in der Schweiz nicht mehr so ist ging mir erst vorgestern auf als ich mich mit den aktuellen Bedingungen dort für Grenzgänger bzw. Tagesausflügler eingelesen habe. Oje... Das Thema beschäftigt uns also noch länger als gedacht.
Daphnis | https://auto-abo.bernaunet.com
schrieb am 06.12.21 um 09:21 Uhr:
Danke für den pointierten Bericht - habe mir Freude gelesen!