Im Winter 2014/2015 ließ sich damals »The Butcher« dazu überreden »auf den Ring mitzufahren«. Jedoch nicht als Zuschauer, sondern um aktiv am Geschehen teilnehmen zu können. Daheim waren entsprechend flotte Fahrzeuge vorhanden, aber was benötigt wird ist ein »Ringmotorrad«, also eine Maschine, welche den Vorgaben des Motorrennsports entspricht.
So machte sich »The Butcher« auf und suchte sich (s)ein Ringmoped, welches primär günstig sein sollte. Sehr schnell stellte sich die Ernüchterung ein: »Für den schmalen Geldbeutel gibt es eigentlich nur runtergerittenen Schrott«.
Nach ein paar Wochen intensiver Suche hatte er dann endlich sein erstes Ringmoped gefunden: Eine Kawasaki ZX6R Baujahr 1997 (ZX600F). Somit alles andere als neu und auch nicht »der Oberreißer« für den Einsatz auf einer Rennstrecke. Das es so kommen würde ja eigentlich auch von Anfang an klar. Aber wie sagt man so schön: »Auf alten Pferden lernt man das Reiten« – das trifft auch auf Motorräder zu.
Eine kurze Übersicht in welche Abschnitte dieser Beitrag unterteilt ist:
Nun aber: Weiterlesen!
Im April 2015 war es dann endlich soweit. Am Pannonia Ring[1] in Ungarn, ein speziell für Motorradrennen gebauter Kurs mit 4'749 m Länge, sollte es dann passieren. Jedenfalls fand damals das ganze Spektakel statt.
»The Butcher« hatte die Erwartungen an sich selbst sehr hoch gesteckt. Doch er merkte recht schnell, dass das Fahren auf einem speziell dafür gebauten Rundkurs eine ganz andere Hausnummer war als wie bisher nur einige Runden auf der Straße rumzueiern.
Warum überhaupt »The Butcher«? Das hat was mit dem erlernten Beruf zu tun, nicht mit dem Motorrad oder wie mit den Maschinen umgegangen wird. Ein anderes Mal eventuell mehr dazu.
Blut war geleckt worden. Der Ansporn war vorhanden und so war klar »das muss weitergehen«!. Von dem ersten Intermezzo mit einer Rennstrecke dauerte es nicht lange bis zum nächsten Termin. Gebucht wurde ein weiterer Aufenthalt im August 2015 am Pannonia Ring. Dieser verlief dann schon um einiges besser als der erste Rennstrecken-Ausflug. Hier konnte er beim »Rookie Race« seine erste Medaille einfahren.
Doch am letzten Tag stürzte er. Zwar ohne Verletzungen aber um eine Erfahrung reicher.
Nun hieß es Fahrt aufnehmen und 2016 wieder durchstarten. Im März 2016 ging es dann zum ersten Termin nach Rijeka (Kroatien) zum Automotodrom Grobnik[2]. Aber die Erfahrung vom Sturz im August des Vorjahres war noch vorhanden und so kam er nur schwer in Fahrt.
Außerdem machte die Buckelpiste dem Fahrwerk und dem Körper schwer zu schaffen. Doch am Ende war er mit einer Zeit von 1:50 (Streckenlännge 4'168 m) und den Umständen recht zufrieden.
Nur einen Monat später ging es wieder an den Pannonia Ring. Hier konnte er bei strömenden Regen den 7. Gesamtplatz und den 5. Platz in der 600er Klasse erkämpfen. Das motiviert für mehr.
Nach Kroatien im März, Ungarn im April folgte im Mai 2016 Most[3] (Tschechien) auf dem Plan. Die 4'148 m lange Strecke lag »The Butcher« von Anfang an recht gut. Doch auch hier wurde er um die eine oder andere Erfahrung reicher und es ging wieder ans Moped schrauben. Feintuning, von Rennen zu Rennen beziehungsweise Lauf um Lauf sich selbst und die Maschine optimieren.
Ein Platz auf dem Treppchen, das sollte schon drin sein. Schließlich wollte »The Butcher« beim Rennen noch einmal alles geben und mit einem guten Gefühl – und einem kleinen Andenken im Gepäck – nach Hause fahren. Das Ziel sollte erreicht werden und in einem extrem spannenden Rennen, das mit noch teilweise nassen Stellen mit wenig Grip mit entsprechend vorausschauend zu befahren war, behielt er einen klaren Kopf und konnte sich in der letzten Kurve noch den dritten Platz sichern und damit auf das Podium fahren.
Nach rund einem Jahr mit der 1997er ZX6R erfolgte Juli 2016 dann der Umstieg auf eine ZX636C Baujahr 2005. »The Butcher« konnte daher natürlich nicht anders und musste im August 2016 nochmal an den Pan fahren, um das neue Bike zu testen. Denn schon hier stand fest, dass er 2017 einen Cup fahren will.
Januar 2017 kam extra für den Cup noch ein Ersatzmotorrad her, auch eine ZX636C Der Test verlief recht gut.
Der Smart Rider Cup (kurz »SRC«) wird von dem österreichischen Versanstalter GH-Moto[1] ausgetragen.
1. Cuptermin (16. April 2017)
Der erste Tag am Pannonia Ring mit GH-Moto startet, im ersten Turn hat »The Butcher« das Ersatz-Moped etwas getestet, da es in der Früh noch recht kalt war.
Am restlichen Tag war er dann mit dem Hauptmotorrad unterwegs. Alles lief sehr sauber. Das Team von Zupin hat ein top Fahrwerk zurecht gebaut. Da »The Butcher« dann mit dem Getriebe der Maschine Probleme bekam und 2.24:1 nicht knacken konnte, entschloss er sich dazu die Maschine zu wechseln. Hier stand allerdings viel Arbeit an. Das Fahrwerk musste komplett von Null aus neu eingestellt werden um es einigermaßen für das Rennen in Form zu bekommen.
Am Ende als Fazit: Ein siebter Platz im Rennen über den sich »The Butcher« dennoch freuen konnte.
Am Slovakiaring[4] heißt es dann durchstarten und endlich mal am Kabel ziehen so wie im Rennen!
2. Cuptermin (20. Mai 2017)
GH2 stand am Wochenende auf dem Programm. Zuerst mal: »Was für eine geile Rennstrecke ist das denn bitte?!« Das wird wohl die neue Lieblingsstrecke von »The Butcher«. Warum? Darum: Sie ist schnell und gut von ihm daheim aus zu erreichen.
Außerdem hat sie keine solch brutalen Hügel auf der Piste wie es bei den anderen Strecken der Fall ist. Abgerundet wird das Ganze Paket noch mit guten Gripverhältnissen. Somit durch die Bank eine sehr gelungene Rennstrecke.
Es ist Samstag. Nachdem »The Butcher am Freitag Abend schon 30 Minuten die Rennstrecke Probe fahren konnte, tat er sich Samstag früh nicht wirklich schwer die Ideallinie für sich zu finden.
Er fühlte sich Runde um Runde schneller und sein Team und er konnten mit einer 2:34er Rundenzeit in die Langstrecke gehen.
Hier konnte er allerdings nur 20 Minuten der 2 Stunden absolvieren, da ihn noch die Auswirkungen einer Erkältung plagtet und er seine Kraft für Sonntag aufbewahren wollte. Die persönliche Bestzeit des Tages: 2:35,689.
Dann der Sonntag. Dank der medizinischen Betreuung von unserer Teamärztin (Christine) und seiner Freundin, konnte »The Butcher« am Sonntag wieder einigermaßen normal fahren. Ohne Atemprobleme ging es raus auf die Strecke.
Turn 1 mit Michi als Zugpferd → 2:32,155. Turn 2 etwas am Fahrwerk gespielt und Michi wieder im Kreuz → 2:28,828. Somit fast 7 Sekunden schneller als gestern! GEIL!
Das Rennen: Mit Startplatz 7 war »The Butcher« durchaus zufrieden, zumal die Quali-Zeiten brutal eng zusammen lagen. Der Start lief wie immer sehr zäh, doch er konnte immer mehr Fahrt aufnehmen und sich nach und nach, Position für Position nach vorne kämpfen.
Am Schluss dann das Ergebnis: »The Butcher« auf dem 4. Platz – und darüber sehr zufrieden. Den Umständen entsprechend und dafür dass er dort zum erste Mal war, kann er wirklich mit dem Resultat zufrieden sein.
In der Cupwertung belegte er Platz 2, was »The Butcher« nun von Platz 7 auf Platz 3 vorrücken ließ. Am Rande erwähnt: Wieder einmal war »The Butcher« wie schon am Pannoniaring mit der schnellsten 600er laut Wertung unterwegs.
Abschließend noch ein paar Zeilen zu mir, also zu »The Butcher«. Auf meiner Autorenseite[6] sind schon mal ein Paar Informationen zu finden. Mit dem Fahren auf der Rennstrecke habe ich mein Hobby gefunden was mir Spaß bereitet – und natürlich auch einiges an Zeit und Geld verschlingt.
Für mich ist die Saison 2017 das erste Mal das ich an einem Cup teilnehme. Gerne schreibe ich mehr darüber, lasst mich einfach wissen wie euch mein »Erstlingswerk« gefallen hat. Entweder unten in den Kommentaren oder gerne auch auf meiner Facebookseite:
Ich bin schon gespannt was ihr mir zu sagen habt.
Vielleicht habt ihr auch einfach nun ein paar Fragen zum Motorradsport. Diese könnt ihr auch gerne auf dem gleichen Weg an mich richten. Vielleicht wird dann noch ein Beitrag für 600ccm.info daraus.
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Datum: | 19.06.2017 |
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